Fenchel (Foeniculum vulgare)

Fenchel ist als Doldenblütler mit Dill und Kümmel verwandt.  Schon altgriechische Ärzte schätzten die Pflanze als Heilmittel und auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin hatte das Gewächs einen festen Platz. Die Knollen sind ein schmackhaftes Gemüse, das besonders die mediterrane Küche sehr zu schätzen weiß.

Vorkommen

Die Heimat des Fenchels ist das südliche Eurasien und Nordafrika. Heute ist die Pflanze als Gemüse- und Heilpflanze weltweit verbreitet. Die natürlichen Biotope sind offene, warme Areale mit nicht zu trockenen, nährstoffreichen Böden.

Merkmale

Die bis zu 2 m hohe mehrjährige Pflanze weist aufrechte Stängel mit feinen Rillen auf. Während die Blätter der Heilpflanze eine stark geschlitzte und fiederförmige Struktur zeigen, sind die von Juli bis Oktober vorhandenen Fenchelblüten in großen Dolden angeordnet. Die Früchte der Heilpflanze sind auf charakteristische Weise gerippt. Als Heilpflanze werden die beiden Unterarten Bitter- und Süßfenchel genutzt.

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)

Zu medizinischen Zwecken werden vornehmlich die getrockneten Früchte (Foeniculi fructus) des Fenchels eingesetzt.  Daneben werden auch  die Wurzeln (Radix foeniculi) verwendet.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Die Fenchelfrüchte weisen einen hohen Anteil ätherischer Öle (Foeniculi aeteroleum) auf. Das Fenchelöl enthält vor allem trans-Anethol, eine Form des Phenylpropanens – dabei ist der Gehalt des süßlich schmeckenden trans-Anethols in Ölen aus süßem Fenchel höher als in solchen aus bitterem Fenchel. Darüber hinaus finden sich sowohl in den Früchten des süßen als auch des bitteren Fenchels Fenchon und Estragol sowie Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe) und Furanocumarine.

Vor allem das in den Ölen der Fenchelfrucht enthaltene Anethol wirkt sich antimikrobiell, krampflösend, entzündungshemmend und karminativ aus. Darüber hinaus zeigt Anethol entzündungshemmende und östrogene Eigenschaften und regt die Darmtätigkeit an.

Sowohl Anethol als auch Fenchon tragen dazu bei, festsitzenden Schleim der Bronchien zu lösen und abzutransportieren. Außerdem zeigen beide Substanzen zentral stimulierenden Einfluss.

Aufgrund genannter Eigenschaften wird Fenchelöl beispielsweise zur Behandlung von Erkältungssymptomen wie Schnupfen und Husten  eingesetzt.

Gegen Atemwegskatarrhe oder chronischen Husten können etwa Fenchelsirup und Presssaft angewendet werden – während der Sirup aus Fenchelfrüchten gewonnen wird, entsteht der Presssaft aus frischem Kraut der Heilpflanze.

Auf Blähungen und /oder Völlegefühl kann sich ein Fencheltee positiv auswirken. Auch spezielle Beruhigungstees für Kleinkinder und Säuglinge, die unter Blähungen leiden, enthalten häufig Wirkstoffe der Fenchelfrucht in kindgerechter Dosierung.

Fencheltee zum „Dauernuckeln“ würde ich Kleinkindern aber nicht geben – vor allem nicht gesüßte Tees. Bei jungen Müttern können Stoffe der Heilpflanze Fenchel die Milchbildung anregen. Nicht zuletzt ist der Fenchel als Heilpflanze auch äußerlich anwendbar – so eignet er sich etwa zur Behandlung von Hautproblemen sowie von Entzündungen an Bindehaut und Augenlid.

Anwendung

Reine Fenchelöle werden in der Regel nur in stark verdünnter Form verwendet. Achtung: Ein Einsatz von Ölen mit sehr starkem Geruch kann bei Kleinkindern und Säuglingen Atemstörungen hervorrufen.

Bei der Verwendung der Heilpflanze Fenchel durch einen Erwachsenen wird eine ungefähre Tagesdosis von 5 – 7 Gramm der Früchte empfohlen. Dies entspricht einer Menge von 10 – 20 Gramm Fenchelsirup (bei 0,5 Gramm Öl pro Kilogramm) bzw. 0,1 – 0,6 Millilitern Heilpflanzenöl.

Homöopathie

Reife Fenchelfrüchte finden sich in getrocknetem Zustand in Foeniculum vulgare HAB1 (Foeniculum) sowie in Foeniculum vulgare, äthanol. Decoctum HAB1 – letzteres Mittel wird in der anthroposophischen Therapie eingesetzt.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 29.05.2021 aktualisiert.