Allgemeine Fragen

Geschichte der Heilpflanzen und der Phytotherapie

Die frühesten bekannten Aufzeichnungen über die Heilpflanzen und somit die Vorläufer der Phytotherapie stammen aus Nordchina.

Sie entstanden um 3000 v.Chr. und sind etwa gleich alt wie das erste ägyptische Papyrus, das erstmals in der westlichen Welt die Verwendung von Heilpflanzen aufzeichnete. Die Heilpflanzen, die wir in diesen Aufzeichnungen identifizieren können, wie Myrrhe und Weihrauch, sind auch heute noch in Gebrauch. Über Jahrtausende blieben im Osten wie im Westen Pflanzenheilmittel der Hauptbestandteil der medizinischen Praxis.

Die vielleicht berühmtesten Heilpflanzenbücher stammen aus der Renaissance (nach der Erfindung des Buchdrucks). Der außerordentliche Umfang der damaligen Veröffentlichungen — besonders Nicholas Culpepers »Complet Herbal« 1653), zeigt den beinahe unstillbaren Wissensdurst auf dem Gebiet der Heilpflanzen. Zu jener Zeit wurde die Pflanzenheilkunde jedoch oft mit astrologischen und volkstümlichen Begriffen erklärt. Seit dem 16. Jahrhundert entwickelten sich die Pflanzenheilkunde und die allopathische Medizin immer weiter auseinander.

Schweizer Alchimisten führten den Gebrauch giftiger Mineralien wie Quecksilber und Antimon ein, auch chirurgische Eingriffe wurden in vielen Gegenden häufig vorgenommen. Im 19. Jahrhundert war das veröffentlichte Wissen über die Pflanzenheilkunde durch die Fortschritte in der wissenschaftlichen Botanik stark angewachsen. Auch einige indianische Rezepturen aus Nordamerika hatten Eingang in die Liste der Heilmittel gefunden. Die Anwendung von Heilpflanzen kam jedoch immer mehr aus der Mode.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt das Wiederaufleben der traditionellen Pflanzenheilkunde in den Entwicklungsländern. Auch in den Industrienationen, vertrauen immer mehr Menschen wieder auf Pflanzenheilmittel, selbst wenn deren Verwendung von der „Schulmedizin“ noch weitgehend ignoriert wird.

Dennoch gibt es bereits relativ viele Ärzte und Heilpraktiker, die mit Heilpflanzen behandeln.

Einteilung der Heilpflanzen-Präperate

Welcher Einteilung unterliegen die Heilpflanzen-Präparate?

Da wären zum einen rationale Phytotherapeutika. Das sind alle seit 1976 zugelassenen pflanzlichen Arzneimittel, nämlich über 1000 Monopräparate und über 100 Kombinationspräparate – jedes mit einer Zulassungsnummer vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Nachfolger des Gesundheitsministeriums).
Diese Arzneimittel mussten die gleichen Kriterien treffen wie ein herkömmliches Präparat. Die Ungefährlichkeit muss durch Studien nachgewiesen sein. Die Krankenkassen tragen die Kosten für diese Mittel bei Jugendlichen und Kindern.

Seit 2004 sind ansonsten nur noch Mittel aus 4 Pflanzen verschreibungsfähig: Dazu zählen das Johanniskraut bei mittlerer Depression, Gingko bei eingetretener Demenz, Mistel bei Krebs und Flohsamen bei Verdauungsproblemen und in Ausnahmefällen Präparate von hochwirksamen Giftpflanzen.

Es wäre noch ein breiterer Einsatz von pflanzlichen Mitteln möglich, wenn der Gesetzgeber nicht fragwürdigerweise behaupten würde, man könne Pflanzenpräparate freiverkäuflich anbieten.
Infolgedessen werden mehr konventionelle Mittel verordnet, die teurer und nebenwirkungsreicher sind.

Rationale Phytotherapeutika sind auch die nach dem 1. Arzneimittelgesetz von 1961 registrierten Medikamente.
Diese erkennt man an einer Registrier-Nummer und es ist angedacht, sie nachträglich nach dem 2. Arzneimittelgesetz zuzulassen.

Durch die Pharmalobby wird behauptet, dass wegen des Contergan-Skandals eine höhere Sicherheit erforderlich sei und ausgerechnet deshalb pflanzliche Arzneimittel ausgeklammert werden müssten
– zum Schaden für die Patienten. Immerhin sind aber auch einige zweifelhafte pflanzliche Mittel vom Markt verschwunden.

Informationen zu Heilpflanzen

Die Inhaltsstoffe der Heilpflanzen

Die etherischen Öle sind wohl die bekanntesten Inhaltsstoffe von Arzneipflanzen. Die aromatischen Verbindungen und Kohlenwasserstoffe verleihen der Kamille ihre krampflösende Wirkung.

Jeder hat schon den Effekt von Menthol aus der Pfefferminze bei Erkältungen als lindernd empfunden. Auch den wohltuenden Duft, der dem Lavendel und Jasmin entströmt, genießen viele Menschen zur Entspannung und Beruhigung (Aroma-Therapie).

Vielfältig und vielseitig treten uns auch die Glykoside entgegen. Es sind Pflanzenstoffe, in denen ein Zucker (Silbe: „Glyko“) mit einer weiteren Substanz eine Bindung eingegangen ist. Das Herz-Glykosid aus dem Fingerhut ist eines der effektivsten Medikamente, das wir kennen. Schnell kann es bei Überdosierung aber auch gefährlich werden.

Senföl-Glykoside sind ein traditionelles Antibiotikum. Mit Alkaloiden ist Vorsicht geboten. Die biologischen Stickstoffverbindungen kommen vor allem in Nachtschattengewächsen vor.

Viele Alkaloide sind gefährliche Rauschdrogen wie das Hyoscyamin des Bilsenkrautes. Doch auch das harmlose Coffein gehört zur Gruppe der „biogenen Amine“. Das Atropin der Tollkirsche nutzt der Augenarzt zur Erweiterung der Pupillen. Einige Alkaloide sind lebensrettende Gegenmittel bei verschiedenen Vergiftungen.

Bitterstoffe gehören zu unterschiedlichen Substanzgruppen. Sie zählen teils zu den Alkaloiden aber auch Glykoside und Gerbsäuren sind unter den Pflanzenstoffen mit dem bitteren Geschmack – der ihr einziges Kriterium darstellt. Hopfen enthält einen beruhigenden Bitterstoff. Bekannt ist auch die appetitanregende Wirkung des Gentianopicrins aus dem gelben Enzian.

Polysaccharide sind lange Zuckerketten. Die Stärke aus Kartoffeln und Getreide gehört dazu. Polysaccharide gehören nicht zu den „sekundären Pflanzenstoffen“. Das heißt, dass sie die Pflanze selber unbedingt braucht.

Der Mensch nutzt sie überwiegend als Grundnahrungsmittel. Hingegen ist Cellulose unverdaulich, dafür aber ein Ballaststoff, der die Gesunderhaltung des Darmes fördert. Das Pektin aus Früchten wie Äpfel und Bananen ist nicht nur ein Nährstoff, sondern wirkt bei Durchfallerkrankungen stopfend.

Einige Pflanzen enthalten Wirkstoffe, die den menschlichen Hormonen ähnlich sind. So produziert Hopfen eine Verbindung, die dem weiblichen Hormon Östrogen verwandt ist. Schon seit altersher verschreiben Mönchsärzte Hopfen bei den Beschwerden der Wechseljahre. In Schwarzkümmel kommt eine Fettsäure vor, die der Mensch zur Herstellung eines Gewebshormons benötigt.
Alle Pflanzen, auch Obst und Gemüse, reichern Vitamine als lebensnotwendige Nährstoffe an. Der Mensch kann ohne Vitamine in der Nahrung nicht existieren.

Anorganische Stoffe sind Mineralien und Spurenelemente, die in Pflanzen mannigfach vorkommen. Für die Ernährung spielt die Versorgung mit den salzartigen Substanzen eine erhebliche Rolle. Mineralien sind auch bei äußerlichen Anwendungen (Moorpackung) zur Behandlung von Rheuma wirksam.

Heilpflanze Naturarzt

Heute vereint ein medizinisch ausgebildeter Naturarzt das genaue Verständnis des menschlichen Körpers mit der Kenntnis einer Vielzahl von Naturheilmitteln.

Am wichtigsten ist jedoch, dass er es versteht, die Wurzeln der Beschwerden und Symptome zu erfassen. So kann z.B. Diarrhöe (Durchfall) viele Ursachen haben — wie z.B. Virusinfektionen, schlechte Ernährungsweise, nervliche Belastung, Allergien oder verschmutztes Trinkwasser.

Viele Heilpflanzen können die Symptome zeitweilig beseitigen, aber nur ein erfahrener Praktiker kann ihre Ursache erkennen.

Aus diesem Grund ist es ratsam, in jedem Fall einen Fachmann aufzusuchen, auch wenn Sie selbst über die Vorzüge eines Heilmittels gelesen haben und meinen, dass es Ihren Beschwerden abhelfen könnte.

Pflanzenheilkunde oder Schulmedizin?

Nach meiner Erfahrung macht es Sinn, zu verstehen, wie unterschiedlich die Pflanzenheilkunde und die Schulmedizin an eine Krankheit herangeht.

Die Schulmedizin betrachtet z.B. eine Mandelentzündung als das Eindringen eines besonderen Störfaktors, wahrscheinlich eines Streptokokken-Erregers, der grundsätzlich eine antibiotische Behandlung erfordert. Die Infektion mag nach dieser Behandlung rasch abklingen, die Wurzel des Übels wird jedoch nicht beseitigt werden.

Die Pflanzenheilkunde geht dagegen davon aus, dass die Infektion Folge einer Lebensweise ist, mit der der Körper nicht fertig wird, d.h. die Krankheit ist zuerst da, erst dann können sich Mikroorganismen ansiedeln und vermehren.

Wenn das Körpergleichgewicht wieder hergestellt worden ist und die Symptome zum Beispiel mit Heilpflanzen gelindert worden sind, besteht eine viel geringere Wahrscheinlichkeit für eine erneute Infektion und damit auch keine Indikation für drastischere Eingriffe wie zum Beispiel eine Mandeloperation.

Richtiges Sammeln von Heilpflanzen

Nichts kommt der Wirkung einer Pflanze gleich, die im Garten oder dort, wo sie wild wächst, frisch gepflückt wurde.

Vergewissern Sie sich aber, dass dort keine Chemikalien ausgebracht worden sind und dass man diese Pflanzen pflücken darf.

Nehmen Sie ein ausführliches, reichbebildertes Bestimmungsbuch mit, damit Sie die Pflanzen sicher identifizieren können. Ein Laie kann Pflanzen wie die Schwarzwurz, Alant und Königskerze mit einer giftigen Pflanze wie Fingerhut verwechseln.

Sammeln Sie die Heilpflanzen an einem trockenen Vormittag, nachdem der Tau verdunstet ist; nehmen Sie nur die gesund aussehenden Exemplare. Sie sollten die Heilpflanzen möglichst jedes Jahr neu sammeln, da ihre Wirkung bei längerer Aufbewahrung mit der Zeit nachlässt.

Alles rund um die Heilpflanze

Das schneller Trocknen rund um die Heilpflanze ist sehr wichtig.

Denn je schneller die Pflanzen trocknen, um so besser erhält sich die Farbe und der Geruch.

Möglichst bald nach dem Sammeln legt man die Pflanzen auf ein Pergamentpapier in einen gut belüfteten, möglichst zugigen Raum. Trocknen Sie Pflanzen nie an der Sonne.

Wenn auch die Stengel Verwendung finden, wie z.B. bei Salbei, Pfefferminz oder Mädesüß, hängt man sie am besten in kleinen Büscheln an die Decke eines gut belüfteten Raumes oder eines Trockenschranks. Werden Pflanzen schimmelig, werfen Sie sie weg.

Heilkraut Heilpflanze

Die Aufbewahrung von dem Heilkraut Heilpflanze:

Selbstgetrocknete oder gekaufte Pflanzen werden in einem dunklen Schrank in einem luftdichten Glasgefäß aufbewahrt.

Sie können Einweckgläser oder größere Deckelgläser verwenden; beschriften Sie sie aber schon beim Einfüllen deutlich, damit der Inhalt später nicht verwechselt wird. Tiefgefrorene Pflanzen zerfallen nach dem Auftauen schnell, sie sollten deshalb sofort verwendet werden. Bei gekauften Pflanzen sollten das Kaufdatum notieren und den Zustand der Pflanzen genau prüfen.

Man weiß nicht immer, wann und wo sie gepflückt worden sind. Wenn die Pflanzen Geruch oder Farbe verloren haben oder abgestanden riechen, sollte Sie sie ersetzen.

Die Zubereitung von Heilpflanzen

Das Trocknen und konservieren von der Heilpflanze sind Teile der Zubereitung

Heilpflanzen erfreuen sich mittlerweile wieder großer Beliebtheit. Das liegt vor allem daran, dass sie wichtige Wirkstoffe auf natürliche Weise bereitstellen.

Deshalb kann mit ihrer Verwendung eine breite Wirksamkeit und gute Verträglichkeit erzielt werden. Im Gegensatz von Wirkstoffen auf chemischer Basis sind natürliche Wirkstoffe aus Heilpflanzen nebenwirkungsarm. Außerdem ist das Risiko von Wechselwirkungen mit andern Heilpflanzen oder Nahrungsmitteln minimiert.

Die Anwendung von Phytopharmaka erlaubt also eine Konzentration auf das Heilergebnis, ohne negative Nebeneffekte berücksichtigen zu müssen. Bei der Zubereitung von Heilpflanzen ist es sehr wichtig, dass die angegebenen Zeiten beachtet werden.

Die Inhaltsstoffe der Pflanzen lösen sich nämlich in bestimmten zeitlichen Abständen. Außerdem sollte die Zubereitung in einem geschlossenen System erfolgen, um den Verlust von ätherischen Ölen in der Luft zu verhindern.

Herstellung eines Aufgusses
Nach der sorgfältigen Auswahl des Heilkrauts wird eine vorher abgewogene Menge mit kochendem Wasser aufgegossen. Nach einer Ziehzeit von zehn bis 15 Minuten wird durch ein spezielles Teesieb abgeseiht. Allgemeingültige Aussagen zu der Menge können an dieser Stelle nicht gemacht werden.

Die Menge richtet sich unter anderem nach der konkreten Pflanze, dem angestrebten Zweck und danach, ob die verwendete Pflanze trocken oder frisch ist. Jedoch werden in den meisten Fällen 150 Milliliter Wasser verwendet, um zwischen zwei und vier Gramm der getrockneten Pflanze aufzugießen. Bei Giftpflanzen muss die Menge selbstverständlich deutlich geringer sein. In diesem Fall ist der Rat eines Experten unabdingbar, um gefährliche Risiken für die Gesundheit auszuschließen. Bei frischen und zerkleinerten Pflanzen nimmt man in einem Großteil der Fälle für die angegebene Menge Wasser vier oder fünf Esslöffel.

Bei Aufgüssen mit Früchten, die vorher in einem Mörser zerkleinert werden sollten, genügen ein oder zwei Teelöffel für die Zubereitung.

Auszug mit kaltem Wasser
Ein Kaltwasserauszug erfordert bei gleicher Vorgehensweise eine längere Ziehzeit, die einige Stunden in Anspruch nimmt.

Anleitung für die Abkochung
Für die Abkochung werden die Teile der Pflanzen zunächst in kaltem Wasser angesetzt. Dann wird das Wasser zwischen fünf und zehn Minuten gekocht. Anschließend werden die Pflanzen durch das Teesieb abgeseiht. Es genügt eine geringere Menge Pflanzen als beim Auszug.

Heilpflanzen Aufguss

Bei einem Aufguss werden die Heilpflanzen in kochendes Wasser getaucht.

Im Normalfall gilt das Verhältnis von 28 g getrockneten Heilpflanzen (oder 84 g der frischen Pflanze) auf 560 ml Wasser. Für kleine Mengen verwendet man 1—2 Teelöffel getrocknete Pflanzen auf eine Tasse Wasser.

Füllen Sie die Kräuter in eine Teekanne oder ein anderes Gefäß aus Porzellan (nicht Metall!), und gießen Sie kochendes Wasser darüber. Lassen Sie sie 10 Minuten ziehen und filtern Sie die Kräuter ab.

Ein Aufguss sollte immer frisch zubereitet werden und keinesfalls länger als einen Tag stehen.

Heilpflanzen Absud

Ein Absud wird aus zähen, holzigen oder sehr flaumigen Pflanzenteilen oder aus Wurzeln zubereitet.

Dabei lässt man die Pflanzenteile köcheln, um soviel Wirkstoff wie möglich herauszulösen. Für einen Absud nehmen Sie 28 g getrocknete Pflanzenteile, zerstampft oder in kleine Stücke geschnitten, auf 840 ml Wasser.

Für kleine Mengen nehmen Sie einen Teelöffel getrocknete Kräuter auf eine große Tasse Wasser. Füllen Sie die Kräuter in ein Gefäß aus Emaille, Glas oder rostfreiem Stahl (kein Aluminium verwenden).

Bringen Sie sie mit dem Wasser zum Kochen. Lassen Sie den Absud 10 Minuten lang köcheln oder so lange, bis ein Drittel der Flüssigkeit verdampft ist. Filtern Sie die Pflanzenteile aus.

Die meisten Heilmittel wirken am besten, wenn sie noch heiß sind.

Dosierung von Heilpflanzen und Heilkräutern

Von einem Aufguss oder Absud nimmt ein Erwachsener 3mal täglich 1 Tasse (oder 140 ml).

Diese Dosierung schadet selten, es ist jedoch ratsam, zuerst kleinere Mengen einzunehmen.

Wenn Sie ein Kraut nicht vertragen, probieren Sie eine schwächere Dosierung. Nehmen Sie nur 14 g auf 560 ml Wasser.

Um Aufgüsse schmackhafter zu machen, können Sie sie mit Minze oder Thymian aromatisieren.

Zum Süßen verwenden Sie Honig oder Apfelsaft.

Dosierung von Heilpflanzen für Kinder

Die Dosierungen für einen Absud variieren je nach Alter und Entwicklungsstand der Kinder.
Bei Kleinkindern genügt oft jeweils 1 Teelöffel.

Achtung: Lassen Sie keine Krankheit, bei der Schmerzen, Durchfall oder ein Katarrh auftreten, unbehandelt.

Gehen Sie zu einem ausgebildeten Therapeuten, falls die Krankheit anhält, da eine richtige Diagnose wichtig ist. Wenn Sie wollen, dass mit Pflanzen behandelt wird, brauchen Sie jemand der sich damit auskennt.

Es gibt mittlerweile auch einige Ärzte und Kinderärzte, die mit Heilpflanzen therapieren. Man muss nur etwas suchen.

Kirschsaft ist meistens eine Auspressung aus den Früchten des Sauerkirschbaums (Prunus cerasus), seltener aus Süßkirschen (Prunus avium).

Inhaltsstoffe und Wirkung
Kirschsaft liefert alle Inhaltsstoffe der rohen Früchte. Dazu zählen vor allem die Vitamine A, B1, B2 und B6 sowie Vitamin C und Folsäure. Hinzu kommen die Minerale Kalium, Natrium, Magnesium und Calcium sowie die Spurenelemente Zink und Eisen. Daneben enthält Kirschsaft auch 10 bis 13 Gramm Zucker, vor allem Fructose. Die Vitalstoffe haben antioxidative und immunstärkende Eigenschaften und sind bei Mangelzuständen, schweren Krankheiten sowie erheblichen körperlichen Belastungen hilfreich.

Der wichtigsten sekundäre Pflanzenstoffe sind die roten Pigmente aus der Gruppe der Anthocyane. Auf diese Verbindungen werden weitere medizinische Wirkungen zurückgeführt:

In einer britischen Studie der Universität Newcastle erwies sich Kirschsaft als Mittel zur Senkung der Harnsäurewerte. Bei den Teilnehmern der Untersuchung konnten bereits 30 Milliliter des Obstsaftes die Harnsäure-Ausscheidung um das Zweieinhalbfache gesteigert werden. Damit empfiehlt sich Kirschsaft als Naturheilmitteln gegen Gicht.

Eine US-amerikanische Arbeit der Universität von Vermont belegte die vorbeugende Wirkung von Kirschsaft gegen Muskelschäden. Die an der Studie teilnehmenden Studenten mussten bestimmte Kraft-Übungen durchführen. Eine Gruppe erhielt 340 Milliliter Kirschsaft pro Tag, die zweite ein Placebo. In der Verum-Gruppe zeigte sich im Laufe der Untersuchung ein Kraftverlust von 4 %, in der Placebo-Gruppe hingegen ein Nachlassen der Leistung um 22 %. Die Forscher folgern daraus, dass Kirschsaft Mikroverletzungen bei hohen Beanspruchungen reduzieren kann.

Ungesund nur im Übermaß
Das größte Problem beim Kirschsaft heißt “Fruchtzucker“. Das Kohlenhydrat ist nicht nur Kalorien-Träger und kann im Übermaß zu Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht führen, sondern auch die Darmflora schädigen. Zudem gilt Fructose als wenig sättigend, wodurch die Gefahr von erhöhten Nahrungsmittelverzehr besteht.

Daher sollte bei den gesundheitlichen Vorzügen des Kirschsaftes an die zuträgliche Menge gedacht werden. Die empfohlene maximale tägliche Aufnahme von Fruchtzucker (beziehungsweise Gesamtzucker) beträgt für einen durchschnittlichen Erwachsenen 25 Gramm pro Tag. Umgerechnt sind das nur rund 200 bis 250 Milliliter Kirschsaft pro Tag, unter der Vorausssetzung, dass keine weiteren Zucker verspeist werden.