Huflattich (Tussilago farfara)

Der anspruchslose Huflattich ist ein weit verbreiteter Frühblüher, der vor allem bei Erkältungen empfehlenswert ist. Daher stammt die ebenso gültige Bezeichnung Brustlattich und auch der lateinische Name deutet auf die Wirkung hin (Tussis, lat.: Husten).

Andere regionale Namen der Pflanze sind Breit- und Eselslattich sowie Eselstappe, Fohlenfuß, Hufblatt, Latten, Lette, Zieglerblume, Ackerlatsche, Esels- oder Rosshuf und Kuhfladen. Humorvolle Menschen haben sich den Begriff  „Wanderers Klopapier“ ausgedacht.

 

Vorkommen
Huflattich ist in in Eurasien und Afrika heimisch und durch menschliches Zutun als Neophyt heute weltweit verbreitet. Die Pflanze gedeiht optimal auf trockenen Böden warmer Standorte mit rohen Böden. Daher ist Huflattich oft an Wegen, Feldrändern und Schuttplätzen zu finden.

 

Merkmale
Der Geophyt treibt aus unterirdischen Ausläufern (Rhizomen) im Frühjahr zunächst die blühenden Sprosse aus. An den mit Schuppenblättern besetzten, bis zu 15 cm hohen Trieben erscheinen dann die endständigen Blütenstände des Korbblütlers (Compositae) mit  gelben Zungenblüten.

Nach der Blütezeit erscheinen  Sprosse mit  derben, hufeisenförmigen Blättern, die unterseits weißlich behaart sind. Huflattich kann eventuell mit der ähnlichen und verwandten Pestwurz (Petasites officinalis) verwechselt werden, die allerdings deutlich größere, bis zu einem halben Meter im Querschnitt messende Blätter und rötlich-weißliche Blütenstände an bis zu 40 cm hohen Treiben aufweist.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Zur Anwendung kommen Blätter und Kraut (Farfarae herba), Blüten (Farfarae flos) und die Wurzel (Farfarae radix).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Huflattich enthält Gerb-, Bitter- und Schleimstoffe sowie den präbiotischen Ballaststoff Inulin und antioxidative Flavonoide. Daneben liefert die Pflanze viel Vitamin C, Mineralien und Spurenelemente.

Die Wirkstoff-Kombination kann Fieber senken, Entzündungen lindern und Krämpfe lösen sowie Schleimbildungen mobilisieren. Daneben kann die Heilpflanze Blutungen stillen, weil sich das Gewebe zusammenzieht. Die schweißtreibende Wirkung hat einen entgiftenden Effekt.

Huflattich ist das phytomedizinische Mittel der Wahl bei allen Atemwegsbeschwerden wie Infekten und Asthma. Auch bei Halsschmerzen und Entzündungen des Zahnfleisches werden die Präparate empfohlen. Entzündliche Magen-Darm-Beschwerden können mit Huflattich ebenfalls gelindert werden. Die äußere Anwendung ist bei Ekzemen, Insektenstichen und Abszessen angezeigt.

 

Anwendung

Kraut und Blüten dienen zur Zubereitung des Tees aus 2 Teelöffeln getrockneter Rohdroge auf einem halben Liter kochendem Wasser. Die Tinktur wird aus 38-prozentigem Alkohol hergestellt, in dem die Rohdrogen vor dem Abseihen bis zu 6 Wochen ziehen müssen. Huflattich kann mit Spitzwegerich, Lungenkraut, Königskerze und Süßholz gemischt werden.

Zur äußerlichen Anwendung mit Umschlägen dient ein Sud aus einem halben Liter Wasser mit 2 Esslöffeln der Blätter. Die Mischung wird nur kurz aufgekocht.

Wegen des Gehalts an leberschädlichen Pyrrolizidinalkaloiden soll Huflattich nicht über mehrere Wochen angewendet werden. Generell abgeraten wird die Behandlung Schwangeren und Kindern.

 

Homöopathie

Homöopathische Präparate vom Huflattich sind bei Altershusten indiziert.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 01.06.2021 aktualisiert.