Lindenblüten (Tilia spec.)

In früheren Zeiten war die Linde Herzstück jeden Dorfes. Unter ihrem schützenden Blätterdach kam die Dorfgemeinschaft zusammen um zu tanzen und zu feiern, aber auch um Recht zu sprechen.

Die Linde fand Eingang in Mythen, Dichtung und Liedgut und steht symbolisch für Heimat, Liebe und Gerechtigkeit. Auch in der Volksheilkunde hat die Linde schon seit dem Mittelalter einen festen Platz. Aufgrund der wohltuenden Wirkung gehören ihre Blüten auch heute noch zu den beliebtesten Hausmitteln, die von unserer Winter- (Tilia cordata) und Sommerlinde ((Tilia platyphyllos) gewonnen werden.

 

Vorkommen
Unsere heimischen Linden stammen aus Europa, wobei die Sommerlinde bis nach Asien hinein verbreitet ist. Oft stehen die Bäume auf offenem Feld, doch ist der typische Biotop der Mischwald auf nährstoffreichen Böden.

 

Merkmale
Die Malvengewächse (Malvaceae) werden imposante Bäume mit ausladender Krone. Der schnellwachsenden Bäume können ein Alter von mehreren Hundert Jahren erreichen. Die Unterseite der herzförmigen Blätter sind bei der Winterlinde bläulich-grün, bei der Sommerlinde hingegen hellgrün. Die weißlich-grünen Blüten werden höchstens 0,5 cm groß und bilden auf Tragblättern sitzende Blütenstände. Die Blüten sind eine ideale Bienenweide und ergeben einen köstlichen Honig.  Aus den Blüten entstehen die runden Kapselfrüchte.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Verwendet werden die Blüten (Tilae flos).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Lindenblüten enthalten viele verschiedene Wirkstoffe, vor allem phenolische Verbindungen, Flavonoide, Saponine, Glykoside, Gerb- und Schleimstoffe sowie in geringen Mengen ätherische Öle.

 

Das unter der Rinde gelegene sogenannte Splintholz enthält u.a. Phenolcarbonsäure, das krampflösende und blutdrucksenkende Eigenschaften aufweist und den Gallenfluss anregt. Die Schleimstoffe der Lindenblüte überziehen die gereizten und entzündeten Schleimhäute mit einem Schutzfilm, der entzündungshemmend und lindernd wirkt und die Immunabwehr unterstützt.

Die schweißtreibende, Reiz lindernde und schleimlösende Wirkung verbessert wesentlich das Krankheitsbild und erleichtert das Abhusten.

 

Anwendung

Pflanzenextrakte aus Blüten und Rinde werden in vielerlei Arzneimitteln verwendet. Lindenblüten werden vor allen Dingen bei fieberhaften Infekten, Halsschmerzen und Atemwegserkrankungen erfolgreich angewendet.

Wegen seines milden, angenehmen Geschmacks wird Lindenblütentee auch von Kindern gern angenommen.

Doch der Anwendungsbereich der Lindenblüten beschränkt sich keineswegs auf Erkältungskrankheiten. Krampflösende und harntreibende Eigenschaften machen den Einsatz auch bei zahlreichen anderen Beschwerden sinnvoll. So helfen sie Kopf- und Magenschmerzen zu lindern und sorgen bei Nieren- und Blasenerkrankungen für eine beschleunigte Harnausscheidung.

Bei äußerlichen Anwendungen entfalten Lindenblüten eine Reiz lindernde und beruhigende Wirkung. Besonders bei juckenden Hauterkrankungen, aber auch bei Sonnenbrand sind Umschläge mit einem Aufguss von Lindenblüten äußerst wohltuend. Außerdem fördern Lindenblüten die Wundheilung und lassen Furunkel schneller reifen.

Bei Schlafstörungen kann ein Lindenblütenbad Wunder wirken. Es beruhigt und entspannt und erleichtert das Einschlafen.

Wie man sieht, schenkt uns die stattliche Linde mit ihren intensiv duftenden Blüten eine Fülle von heilkräftigen Substanzen, die viele Beschwerden lindern können.

 

Homöopathie

Auch die Homöopathie hat sich die heilende Wirkung der Lindenblüten zunutze gemacht. Als Urtinktur aus frischen Blüten wird sie gegen Infekte, Rheuma, allergische Ausschläge, Heuschnupfen und bei Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane eingesetzt.

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Dieser Beitrag wurde am 15.06.2021 letztmalig aktualisiert.