Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Johanniskraut ist seit vielen Jahren als Antidepressivum anerkannt. Auch bei kleinen Verletzungen kann die Heilpflanze helfen. Die anspruchslose Pflanze ist in Mitteleuropa weit verbreitet und leicht zu finden. Die Stauden blühen im Frühsommer auf, also um den Johannistag am 24. Juni.
Vorkommen
Die Heimat der Pflanze ist Europa mit dem westlichen Asien und Nordafrika. Neophytisch kommen die Stauden heute stellenweise auf allen Kontinenten vor.
Johanniskraut gedeiht auf praktisch allen Böden, kann sich jedoch auf nährstoffarmen, rohen, neutralen bis schwach alkalischem Untergrund am besten gegen andere Pflanzen durchsetzen. Typischer Biotop sind Schotterplätze und Bahndämme sowie Wiesen und lichte Wälder.
Merkmale
Die bis zu 1 m hohen, mehrjährigen Stauden sind zum Sprossende hin üppig verzweigt. Ungestielt und gegenständig angeordnet sitzen die bis 1,5 cm langen, länglich-ovalen Blätter am Stängel. Im Gegenlicht erkennt der Betrachter in der Blattspreite durchschimmernde Punkte, die die wirkstoffhaltigen Öldrüsen darstellen (daher „perforatum“). Die 1,5 cm großen, vier- bis fünfzähligen Blüten mit länglichen Kronblättern tragen vielzählige Büschel von Staubblättern. Die harte Kapselfrucht öffnet sich bei der Reifung und gibt so die Samen frei.
Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Medizinisch genutzt wird das Kraut (Hyperici herba), die Früchte (Hyperici fructus) und besonders die ölreichen Blüten (Hyperici flos). Erntezeit ist von Juni bis August.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Hauptwirkstoff ist das antidepressive Hyperforin, das die Wiederaufnahme einiger Neurotransmitter im synaptischen Spalt verhindert. Die Konzentration der Botenstoffe verbleibt dann auf höherem Niveau. Daneben liefert die Pflanze Wirkstoffe, die bei Verletzungen gute Dienste leisten. Johanniskrautöl kann die Heilung verletzter Nerven unterstützen. Dabei lindern diese Präparate auch Schmerzen. Dazu gehören entzündungshemmende und antioxidative Flavonoide, ätherische Öle sowie Gerb- und Bitterstoffe.
Anwendung
Aus einem Teelöffel des der Rohdroge wird mit kochendem Wasser ein Tee zubereitet, der eine Viertel Stunde ziehen muss. Aus dem Kraut kann mit 38-prozentigem Alkohol eine Tinktur hergestellt werden, die 6 Wochen ruhen sollte. Johanniskrautöl wird gewonnen, indem man die Blüten 6 Wochen in Pflanzenöl einlegt. Dieses Öl dient auch der äußerlichen Anwendung bei Durchblutungsstörungen und entzündlichen Hauterkrankungen.
Johanniskrautöl führt zu erhöhter Lichtempfindlichkeit der Haut. Während der Einnahme sollte starke Sonneneinstrahlung gemieden werden. Zu berücksichtigen ist auch, dass einige Medikamente schneller abgebaut und im Darm wieder ausgeschieden werden, wenn das Pflanzenöl appliziert wird.
Die Nebenwirkung betrifft leider den Hauptwirkstoff Hyperforin. Menschen, die weitere Medikamente einnehmen, sollten dann Johanniskraut-Präparate wählen, die Hyperforin nur in geringen Mengen enthalten.
Öl, Tinktur und Salben vom Johanniskraut sind auch als Fertig-Präparate erhältlich.
Homöopathie
Homöopathisch wird Hyperrcum perforatum bei Verletzungen und anderen Schädigungen der Nerven eingesetzt.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:
Dieser Beitrag wurde am 01.06.2021 erstellt und letztmalig am 24.08.2024 aktualisiert.