Mandel (Prunus dulcis)

Der Gattungsname Prunus weist auf die Verwandtschaft des Baumes zu Pflaumen, Pfirsichen und Kirschen hin. Freilich ist das Fruchtfleisch nicht zum Verzehr geeignet, sondern nur die bekannten Samen, die wir Mandeln nennen.

 

Vorkommen
Der Ursprung des Mandelbaums wird in Vorderasien vermutet. Von dort aus verbreitete der Mensch die Nutzpflanze zunächst über den Mittelmeerraum und schließlich auf alle Kontinente. Optimal entfalten sich die Pflanzen im Halbschatten auf kalkhaltigen, nicht zu feuchten und luftigen Böden mit gutem Nährstoffangebot.

 

Merkmale
Die bis zu 10 m hohen Bäume aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) erinnern zunächst an Kirschbäume, besonders, wenn im zeitigen Frühjahr die Blütenknospen reifen. Dann erscheinen die fünfzähligen, weißen, manchmal rosa überlaufenen Blüten.  Die daraus entstehenden grünen Früchte mit ledrigem Fruchtfleisch enthalten die ovalen Samen, die an einem Ende zugespitzt sind.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdroge ist der Samen (Pruni semen) von Prunus dulcis var. dulcis und var.  fragilis. Die Kerne der Bittermandel (Pruns dulcis var. amara) kommen in kleinen Mengen nur für Aromatisierungen infrage.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Mandeln enthalten das Glykosid Amygdalin, aus dem beim Verzehr enzymatisch Blausäure freigesetzt wird. Auch unter Süßmandeln befindet sich ein geringer Anteil von Kernen mit hoher Konzentration des Giftes. In der Regel ist der Verzehr aber unbedenklich, weil keine zu hohe Dosierung zustande kommt.

Mandeln sind ein gesundes Lebensmittel mit hohem Gehalt an Vitamin E und K und Vitaminen der B-Gruppe, Mineralien und Spurenelementen sowie ungesättigten Fettsäuren. Daneben enthalten Mandeln ätherische Öle und sollen bei Husten und Verstopfung helfen. Die Omega-3-Fettsäuren sind für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt.

 

Anwendung

Mandeln sind den meisten Menschen in Gestalt süßen Marzipans oder als Bestandteil von Kuchen und Gebäck bekannt. Auch kandierte oder gesalzene Mandeln sind als Snack für zwischendurch beliebt. Nicht ganz so verbreitet ist das Wissen um die ernährungsphysiologische Bedeutung und die Vielfalt, die in den nahrhaften Kernen steckt!

So können Mandeln nicht nur zu Likör, Pudding, Brotaufstrich und köstlichen Dessertsoßen verarbeitet werden. Auch als Mandelmilch gewinnt der Kern der unscheinbaren Steinfrucht zunehmend an Bedeutung. Für Menschen mit Eiweißunverträglichkeit und Laktoseintoleranz oder auch für Veganer ist sie daher eine ideale Alternative zur vermeintlich unverzichtbaren Kuhmilch.

 

Mandelmilch einfach selbst herstellen

Zur Herstellung der vielseitigen Mandelmilch werden als Ausgangsrohstoffe lediglich ein Teil Mandeln und zwei Teile Wasser benötigt. Aus 250 Gramm Mandeln und 500 Milliliter Wasser lassen sich somit 750 Milliliter Mandelmilch herstellen. Die Mandeln können über Nacht vorgeweicht und anschließend enthäutet werden. Für ein süßeres Aroma sorgen entsteinte Datteln.

Mandeln und Datteln werden mit Küchenmaschine, Mixer oder Pürierstab zu einem feinen Brei zerkleinert und mit der entsprechenden Menge Wasser vermixt. Zeigt das Gemisch eine milchig-weiße, homogene Textur, kann die Mandelmilch zum Abseihen der festen Bestandteile durch ein feines Sieb oder ein Tuch gegeben werden. Im Anschluss daran ist die Mandelmilch fertig für den sofortigen Genuss oder die Weiterverarbeitung nach Wunsch.

 

Einsatzmöglichkeiten der Mandelmilch

Egal ob Veganer, Allergiker oder Menschen mit besonderen Ansprüchen an ihre Ernährung: Mandelmilch bereichert jeden Speisezettel auf vielfältige und gesunde Weise, denn grundsätzlich kann die Milch aus der Mandel genauso verwendet werden wie ihr „tierisches“ Pendant. So lassen sich aus Mandelmilch nicht nur Milch-Shakes, Desserts und Müslis, sondern auch Frucht-Shakes, Joghurtvariationen und süße Cremes bereiten und selbst den Kaffee macht Mandelmilch zum aromatischen Genuss.

Für die Zubereitung köstlicher Milchgetränke kann die Mandelmilch unter anderem mit handelsüblichem Trink-Kakao verrührt oder mit Zimt beziehungsweise natürlicher Vanille aromatisiert werden. Doch nicht nur süße Köstlichkeiten lassen sich aus der Mandelmilch herstellen. Auch würzige Dips, weiße Kräuter- oder „Sahnesoßen“ und sogar eine Mandelmilch-Aioli sind möglich. Bei der Verwendung für herzhafte Gerichte kann die Mandelmilch dabei auch in ungesüßter Form zum Einsatz kommen.

 

Vorteile der Mandelmilch im Vergleich zur Kuhmilch

Zwar ist Kuhmilch durchaus gesund. In hochverarbeiteter Form allerdings sind viele Milchprodukte heute viel zu stark gesüßt oder mit künstlichen Aromen, Farbstoffen und sonstigen Zusätzen versehen.

Auch wirft die Basis unserer modernen Milchproduktion – die Massentierhaltung – ethische Fragen auf, die immer mehr Menschen zum bewussten Verzicht auf Kuhmilch bewegen. Nicht zuletzt das eigene Wohlbefinden zwingt viele Menschen dazu, Kuhmilch zu meiden. Ob Laktoseunverträglichkeit oder Eiweißallergie – auch im Rahmen einer diätetischen Ernährung ist Mandelmilch eine wohlschmeckende und vollwertige Alternative.

So sind die als „Süßstoff“ verwendeten Datteln leichter verdaulich als Milchzucker und liefern neben schneller Energie auch so lebensnotwendige Inhaltsstoffe wie Eisen, Phosphor, Zink, Magnesium, Kupfer und verschiedene Mineralien, die den körpereigenen Stoffwechsel unterstützen.

Als rein pflanzliches Produkt enthält Mandelmilch darüber hinaus keine gesättigten Fettsäuren, sondern einfach beziehungsweise mehrfach ungesättigte Fettsäuren, beispielsweise Omega 3, Omega 6 und Omega 9. Zudem werden die enthaltenen Aminosäuren optimal vom Körper aufgenommen und helfen beim Aufbau von Muskeln und Gewebe.

Als unbelastetes Naturprodukt ist sie viel mehr als nur ein „Milch-Ersatz“!

Die fettreichen Kerne werden auch zu Mandelöl verarbeitet, das in speziellen Kosmetik-Produkten enthalten ist.

 

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Dieser Beitrag wurde am 15.06.2021 erstellt.