Arnika (Arnica montana)
In den deutschen Namen der Arnika kommt der heilsame Nutzen der stattlichen Blume zum Ausdruck: Genannt wird sie auch Bergwohlverleih, Wundkraut und Kraftwurz. Die auch als Gartenpflanze beliebte Staude wird zu äußerlich anwendbaren Zubereitungen verarbeitet.
Vorkommen
Die mitteleuropäische Art ist vor allem auf sauren Böden der montanen Stufe verbreitet. Arnika wächst bevorzugt auf moorigen Alpenmatten und in Bergwiesen, aber auch in den lichten Wäldern der Täler. Daneben wird der Bergwohlverleih zur Gewinnung der Rohdrogen angebaut, auch in einigen außereuropäischen Ländern.
Merkmale
Die mehrjährigen Stauden mit unterirdischen Ausläufern erreichen eine Höhe bis 60 cm. Die gegenständigen, ungestielt am behaarten Stängel sitzenden, rund 10 cm großen Blätter sind länglich und stumpf zugespitzt geformt.
Daneben bilden die Blätter eine grundständige Rosette. Der bis 12 cm messende Blütenstand des Korbblütlers (Compositae) trägt ein zentrales rundes Polster mit gelben Röhrenblüten, die von einem Kranz von ebenfalls gelben Zungenblüten umgeben sind.
Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdrogen sind die frischen und getrockneten, auch pulverisierten Blüten in Gestalt der ganzen Blütenkörbchen (Arnicae flos).
Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Wirkstoffe der Arnika sind Flavonoide, Sesquiterpenlaktone, ätherische Öle wie Thymol, organische Säuren wie Chlorogen- und Kaffeesäure sowie Cumarine. Die Kombination dieser Verbindungen vereinigt eine antibiotische und entzündungsdämpfende sowie schmerzlindernde Wirkung mit einem hemmenden Effekt auf die Blutgerinnung.
Anwendung
Ein Aufguss wird aus 20 g Arnika-Blüten mit 1 l Wasser hergestellt. Die Mischung koche man kurz auf und lasse sie abkühlen, bevor die Zubereitung mit Umschlägen auf betroffene Haut-Areale aufgebracht wird. Empfehlenswert ist das bei unfallbedingten Verletzungen wie Quetschungen und Prellungen mit Hämatomen sowie bei Verstauchungen.
Hilfreich ist diese Anwendung auch bei Ödemen infolge von Knochenbrüchen und rheumatischen sowie arthritischen Beschwerden. Bei Insektenstichen, Abszessen und Furunkeln verschaffen Arnika-Umschläge ebenfalls Linderung.
Manchmal wird der Aufguss auch bei Schleimhautentzündungen im Nasen-, Rachen- und Halsbereich empfohlen. Dabei sollte es aber nicht zum Verschlucken der Lösung kommen. Dasselbe gilt für die Anwendung der Tinktur als Mundspülung.
Diese alkoholischen Auszüge sind als Fertig-Präparate erhältlich, die vor der Applikation ums Drei- bis Zehnfache mit Wasser verdünnt werden müssen. Im Verhältnis 1:5 kann die Tinktur mit einer neutralen Salbe oder Lotion gemischt werden. Freilich kann man auch hier auf kommerzielle Produkte zurückgreifen.
Zu kaufen gibt es auch das Arnika-Öl. Selbst herstellbar ist es mit der Rohdroge und einem Trägeröl wie Leinöl in einem Verhältnis von 1:5. Das Öl vom Bergwohlverleih kann auch wie der Aufguss oder die verdünnte Tinktur direkt auf die Haut aufgetragen werden.
Die Empfehlungen zur oralen Aufnahme von Arnika-Tee oder der Tinktur müssen hier aufgrund zu erwartender Vergiftungserscheinungen abgelehnt werden. Es kann zu Magen- und Darmentzündungen sowie zu Herzrhythmus-Störungen kommen.
Auch Todesfälle nach der Einnahme größerer Mengen der Tinktur sollen schon vorgekommen sein. Einzig homöopathische Arnika-Mittel dürfen inkorporiert werden.
Homöopathie
Homöopathische Präparate von Arnika montana werden in der Potenz C30 zur Genesung vom Schlaganfall eingesetzt. Hilfe bietet diese Anwendung bei nervöser Überempfindlichkeit und noch vorhandener Muskelschwäche.
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Dieser Beitrag wurde am 10.08.2021 erstellt.