Knoblauch (Allium sativum)

Im antiken Griechenland durften die Menschen die Tempel nicht betreten, wenn sie kurz vorher Knoblauch gegessen hatten, weil der intensive Körpergeruch als unschicklich galt. Doch gerade die dafür verantwortlichen Schwefelverbindungen üben auch die heilsamen Wirkungen der Zwiebel aus.

Das wussten schon die Ärzte im Altertum, und zwar sowohl in Asien, dem Nahen Osten, Nordafrika und Europa.

Die frühere Zuordnung von Allium sativum zu den Liliengewächsen (Liliaceae) ist heute nicht mehr gültig. Einige Autoren rechnen die Allium-Arten zu den Amaryllisgewächsen (Amaryllidaceae), doch nach allgemeiner Auffassung stellen die Lauchgewächse (Alliaceae) eine eigene Familie dar.

 

Vorkommen
Die Urform des Knoblauchs stammt aus den Steppen Zentralasiens. Schon über die antiken Handelswege gelangten dann allerhand Zuchtsorten zunächst in den gesamten asiatischen Raum und schließlich nach Europa. Heute wird Knoblauch in allen Erdteilen angebaut.

Das Lauchgewächs stellt keine hohen Ansprüche an den Boden und kommt mit einem mittleren Nährstoffangebot aus. Allerdings brauchen die Stauden viel Sonne.

 

Merkmale
Hauptmerkmal des Knoblauchs, wie auch das aller Lauchartigen, ist der gestauchte Spross, der im Boden verankert ist. Diese Zwiebel ist ein Überdauerungs-Organ und dient beim Knoblauch auch der vegetativen Vermehrung.

Denn die Knolle zerfällt in Brutzwiebeln, die auch Knoblauchzehen genannt werden.  Die ungeschlechtliche Fortpflanzung überwiegt bei den Stauden ohnehin, weil die Pflanze auch Bulbillen hervorbringt.

Aus diesen Brutknospen, die am Blütenstand heranwachsen, entstehen vollständige kleine Pflänzchen, die sich ablösen und zu Boden fallen. Die Blüten spielen für die Vermehrung kaum eine Rolle und entfalten sich daher nur schwerfällig.

Dann bildet die Infloreszenz eine kugelige Scheindolde, die kleine rosa bis violett gefärbte, sechszählige, zweiseiten-symmetrische Blüten trägt. Der Fruchtknoten besteht aus 3 Fruchtblättern und formt sich zu Kapselfrüchten um.

Die Stauden erreichen eine Höhe von bis zu 1 m und sind von stängelumfassenden Schaftblättern umgeben, die höchstens 1 cm breit und 40 cm lang sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Alliaceen sind die Blätter nicht röhrig, sondern flach und längs der Mitte eingefaltet.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdrogen sind die Blätter (Allii sativi folium), vor allem aber die Zwiebeln (Allii sativi bulbus), die zu getrocknetem Pulver (Allii sativi bulbus siccatus) verarbeitet werden können. Aus den Knoblauchzehen wird das ätherische Knoblauchöl (Allii sativi oleum) hergestellt, daneben gibt es wässrige Auszüge aus den zerstampften Zehen.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Hauptwirkstoffe des Knoblauchs ist die organische Schwefelverbindung Alliin und dessen Abkömmlinge wie Cycloalliin, Cepaen, γ-Glutamylpeptide. Allin wird durch das Allium-Enzym Alliinase in Allicin umgewandelt.

Voraussetzung dafür ist der Kontakt der Reaktanden, der erst zustande kommt, wenn das Gewebe der Knoblauchzehen mazeriert wird. Neben Allicin entstehen durch die Umwandlung von Alliin auch Di- und Oligosulfide, Allithiamin, Vinyldithiine und Ajoene. Daneben kommen antioxidative Flavonoide in der Pflanze vor.

Das ätherische Öl vom Knoblauch wirkt antibiotisch und antiviral, entzündungshemmend und verzögert die Blutgerinnung. Das Konzentrat regt auch die Sezernierung von Insulin an, wodurch sich der Blut-Glucose-Wert senkt.

Der Cholesterin-Stoffwechsel wird positiv beeinflusst, weil Allicin die Eigen-Synthese von Cholesterin im Körper durch Enzym-Blockade unterbindet. Auch die Homocystein-Werte senkt der Pflanzen-Extrakt, wodurch Gefäßveränderungen vorgebeugt wird beziehungsweise sogar rückgängig gemacht werden können.

Das Herz-Kreislauf-System profitiert auch von der blutdrucksenkenden Wirkung des Lauchgewächses.

 

Anwendung
Angewendet wird Knoblauch bei  entgleistem Fettstoffwechsel, Bluthochdruck,  Arteriosklerose und Diabetes Typ 2. Eine Linderung ist auch bei entzündlichen Magen-Darm- und Atemwegserkrankungen zu erwarten. Die Bekämpfung von Darmparasiten kann mit Knoblauch gut unterstützt werden.

Die äußerliche Applikation ist wirksam bei Nerven-,  Muskel- und Rückenschmerzen, Arthritis, Rheuma sowie Hühneraugen und Warzen.

 

Homöopathie
Das homöopathische Präparat Allium sativum (HAB1) wird empfohlen bei  Atemwegsentzündungen, Verdauungsbeschwerden und Muskelrheuma im unteren Rückenbereich.

 

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Dieser Beitrag wurde am 10.08.2021 erstellt.