Der heutige Kulturapfel ist mit seinen hunderten Sorten das Zuchtergebnis aus wahrscheinlich 3 verschiedenen Arten, die schon in der Vor- und Frühgeschichte als Nahrungsmittel genutzt wurden.
Vorkommen
Der Kulturapfel ist heute weltweit verbreitet. Die geographische Herkunft der Stammpflanzen liegen in Asien.
Merkmale
Die bis zu 15 Meter hohen Bäume tragen ovale Blätter und bilden rispenartige Blütenstände aus. Die fünfzähligen Blüten weisen einen unterständigen Fruchtknoten auf, der in den Blütenstiel versenkt ist. Aus diesem triebbürtigen Gewebe bildet sich die Scheinfrucht, die den Fruchtknoten, also das spätere Kerngehäuse, umwächst.
Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Verwendung finden die frischen und getrockneten Scheinfrüchte, die auch als Mus, Kompott oder eingeweckt konserviert werden können. Die Erntezeit erstreckt sich je nach Sorte von Juli bis Oktober. Die Apfelschalen werden ebenfalls frisch oder getrocknet für Zubereitungen herangezogen.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Der Apfel ist ein hervorragender Vitamin-Lieferant (vor allem die Vitamine A, B, C und D) sowie eine gute Quelle von Mineralien und Spurenelementen. Hinzu kommt eine ganze Reihe von organischen Säuren (Apfel-, Gerb-, Milch- und Oxalsäure und Salizylsäure). Der Apfel ist als Lebens- und Heilmittel für die Behandlung von Vitaminmangel geeignet, wobei der Vitamin-C-Gehalt besonders dem Skorbut vorbeugt. Die Salizylsäure des Apfels wirkt entzündungshemmend, weswegen Erkältungen, Gicht, Ekzeme, Arteriosklerose und rheumatische Erkrankungen durch den Verzehr gebessert werden. Die Wirkstoff-Kombination ist auch zur Blutreinigung gut geeignet.
Daneben enthält das die Scheinfrucht Ballaststoffe wie Pektine, die eine verdauungsregulierende Wirkung entfalten. Dabei kann der Verzehr sowohl Durchfall als auch Verstopfung lindern. Auch die Behandlung chronischer Greiztheit und Übergewicht können mit Äpfeln unterstützt werden.
Anwendung
Der Verzehr der frischen Äpfel (Mali fructus) ist die bevorzugte Anwendungsform, doch kann bei Halsentzündungen die Zubereitung von Bratäpfeln mit Honig sinnvoll sein. Der Tee aus Apfelschalen (Pericarpium Piri mali ) ist bei Erschöpfungszuständen und Gereiztheit angezeigt. Aus Apfelsaft kann Apfelessig hergestellt werden.
Apfelessig
Apfelessig ist ein traditionelles Heilmittel, welches aufgrund seiner mannigfaltigen Wirkungen in vielen Anwendungsbereichen eingesetzt wird. Daneben gilt der Apfelessig auch als beliebtes Schönheitsmittel.
Grundlegendes zum Apfelessig
Schon Hippokrates, der als Begründer der modernen Medizin gilt, empfahl die Verwendung von Apfelessig. Auch die bekannte Ordensfrau und Äbtissin des Klosters Rupertsberg, Hildegard von Bingen, erwähnt in ihrer Heilkunde Obstessig. Dieser bietet eine optimale Zusammensetzung von lebenswichtigen Vitaminen, Spurenelementen, Mineralstoffen, Propin-, Milch-, Essig- und Zitronensäure sowie diversen Enzymen und Aminosäuren. Ballaststoffe wie Pektin und Pottasche gehören ebenfalls zu den Bestandteilen, von denen der menschliche Körper profitiert. Im Grunde gleichen die Inhaltsstoffe des aus Obst hergestellten Essigs genau denen des Ausgangsweins oder Mostes, aus dem er erzeugt wurde.
Einige der im Apfelessig enthaltenen Stoffe sind wichtige Bestandteile des menschlichen Organismus. Kalzium, welches zum größten Teil in Knochen und Zähnen gebunden ist, macht beispielsweise etwa 1,5 Prozent des Körpergewichts aus. Freies Kalzium dient unter anderem der Blutgerinnung, ist wichtig für die Funktionen von Muskeln und Nerven und wirkt allergischen Reaktionen entgegen.
Natrium ist für die Regulierung des Wasserhaushalts verantwortlich und spielt, ähnlich wie Kalium, eine große Rolle bei der Arbeit der Nerven und Muskeln. Eisen kurbelt die Blutbildung und den Sauerstofftransport an und beugt Anämien und einem Leistungsabfall vor.
Darüber hinaus entstehen beim Prozess der Essigherstellung Essigsäure, die bei der Verdauung von Kohlehydraten und Fetten hilft, Zitronensäure, welche dem Kohlehydratstoffwechsel zugutekommt und Propionsäure, der konservierende Eigenschaften zugeschrieben werden.
Apfelessig in der Heilkunde
Apfelessig wird als bewährtes Hausmittel bei den verschiedensten gesundheitlichen Problemen äußerlich und/oder innerlich, allein oder auch in Kombination mit Honig eingesetzt. Darüber hinaus wird er auch zum Abnehmen im Rahmen einer „Apfelessig-Diät“ empfohlen.
Die Wirkung von Apfelessig kann zwar nicht durch wissenschaftliche Beweise belegt werden, jedoch hat er sich aufgrund der langjährigen Erfahrungen in der Naturheilkunde bewährt. Er findet zum Beispiel Anwendung gegen Durchfall, Hautprobleme und Halsschmerzen.
Für innere Anwendungen (trinken) sollte der Apfelessig nicht unverdünnt eingenommen werden. Unverdünnt und in zu großen Mengen eingenommen kann der Essig zur Reizung von Magenschleimhaut und Speiseröhre führen. Zudem greift die Säure die Zähne an. Ein klassischer Apfelessig-Drink wird aus zwei Teelöffeln Honig, zwei Teelöffeln Apfelessig und einem Viertelliter Wasser zubereitet. Ob es besser ist, diese Mischung vor oder nach dem Essen zu trinken entscheidet sich vor allem danach, wie sensibel der Magen darauf reagiert.
Da die im Apfelessig enthaltene Essigsäure durch die im Körper ablaufenden Stoffwechselprozesse zu Wasser und Kohlendioxid umgewandelt wird, beugen die verbleibenden Mineralstoffe dank ihrer alkalischen Wirkung der Übersäuerung vor.
Bei Durchfall wird Apfelessig wegen seiner antibakteriellen, keimtötenden Wirkung eingesetzt. Hierbei sollte jedoch auf Honig verzichtet werden. Da der Essig den Stoffwechsel anregt, ist er auch bei Verstopfung hilfreich.
Halsschmerzen lassen sich mit Apfelessig natürlich bekämpfen, indem mit ½ Teelöffel Essig auf ein Glas Wasser gegurgelt wird. Zur Verstärkung der Wirkung können noch Kamille, Salbei, Thymol oder Meersalz hinzugefügt werden.
Für äußere Anwendungen ist Apfelessig unverdünnt wirksam bei Insektenstichen und bei Juckreiz nach dem Kontakt mit Quallen.
Kühlende Essigumschläge helfen gegen Hautrötungen, wie sie beispielsweise durch Sonnenbrand ausgelöst werden. Für diesen Zweck werden ein Drittel Apfelessig mit zwei Dritteln Wasser gemischt.
Gegen Husten helfen Inhalationen mit einer Mischung aus ½ Liter heißem Wasser und 1/8 Liter Apfelessig. Hierbei sollten über dem Dampf unbedingt die Augen geschlossen bleiben.
Bei Hämorrhoiden können Sitzbäder mit Apfelessig Linderung bringen.
Die Wirkung von Wadenwickeln oder Brustwickeln (die zur Fiebersenkung, zum Beispiel bei Erkältungen, eingesetzt werden), soll sich mit einem Schuss Apfelessig noch verstärken. Solche Wickel sind auch als „Essigwickel“ bekannt.
Laut Pfarrer Kneipp helfen Essigstrümpfe gegen schlechte Durchblutung, Nervosität und Einschlafstörungen. Hierfür werden vier Teile lauwarmes Wasser mit einem Teil Apfelessig gemischt, Kniestümpfe aus Baumwolle darin eingetaucht, leicht ausgedrückt und angezogen. Diese sollten, eventuell mit einer warmen Decke zugedeckt, etwa eine Stunde einwirken.
Apfelessig für die „Schönheit“
Bei strapazierten Haaren kann Essigwasser als Spülung Anwendung finden. Durch die Säure wird die Schuppenschicht zusammengezogen. Das Haar erhält Festigkeit und Glanz. Hierfür werden 1/8 Liter Apfelessig und ½ Liter warmes Wasser gemischt und die Haare nach dem Waschen damit durchgespült. Eine Kur mit Apfelessig soll vorbeugend gegen Läuse helfen.
Die Durchblutung der Haut und die Erneuerung ihres Säureschutzmantels können durch Waschungen mit Apfelessig gefördert werden. Hierfür wird der Waschlappen in ein Gemisch aus zwei Esslöffeln Essig und einem Liter Wasser getaucht und der Körper von oben nach unten abgerieben. Dadurch wird die Haut nicht nur erfrischt, es werden auch alle Seifenreste entfernt. Außerdem wirkt der Obstessig eine Zeit lang wie ein Deo und hilft auch gegen starkes Schwitzen.
Bei fettiger Haut kann Apfelessig die Hautreinigung unterstützten. Der Essig wird im Verhältnis eins zu eins mit Mineralwasser vermengt und in ein sauberes Fläschchen oder ein anderes Gefäß umgefüllt. Die Haut sollte morgens und abends gleich nach dem Waschen damit gesäubert werden. Die milde Säure entzieht der Haut das überschüssige Fett. Sie fühlt sich geschmeidiger an und es bilden sich nicht so schnell Pickel.
Massagen mit einer Naturheilbürste oder einem Luffa-Handschuh, kombiniert mit einer Lösung aus Apfelessig und Wasser, sollen bei Cellulitis Besserung bringen. Hierzu wird die Haut nach dem Baden oder Duschen mit dem Handschuh oder der Bürste abgerieben und anschließend der Apfelessig „einmassiert“.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 29.05.2021 aktualisiert.