Griechischer Bergtee (Sideritis spec.)
Hinter der Bezeichnung “Griechischer Bergtee“ stehen Heilpflanzen aus der Gattung der Gliedkräuter (Sideritis) aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Ursprünglich wurde vor allem das Olympische Gliedkraut (Sideritis scardica) so genannt, das heute unter Naturschutz gestellt ist. Kultiviert werden heute vor allem das Parnassische Gliedkraut (Sideritis raeseri), das Evische Gliedkraut (Sideritis euboea) sowie Sideritis pindou.
Eisenkraut war schon den Ärzten der griechischen Antike bekannt, die den Tee als Mittel gegen Entzündungen, Magenbeschwerden und Schwermut verordneten. Daher bürgerte sich der Name “Griechischer Bergtee“ ein. Heilkundige des Mittelalters wendeten Eisenkraut bei Rheuma an.
Vorkommen
Die Heimat des Olympischen Bergtees ist der östliche Mittelmeerraum, wo die Pflanze ursprünglich nur auf der Balkanhalbinsel vorkam. Weitere Arten der Gattung Sideritis verteilen sich über Asien, Europa und Nordafrika. Dort wachsen die Pflanzen in einer Höhe ab 1000 Meter über NN auf trockenen Böden.
Merkmale
Die Sideritis-Arten sind entweder bis 50 Zentimeter hohe Kräuter, Stauden oder kleine Sträucher. An den vierkantigen Stängeln sind die länglichen Blätter gekreuzt-gegenständig angeordnet. Die Blüten sind zweiseiten-symmetrisch geformt und von weißer bis blassgrüner und gelblicher Farbe. Die Frucht zerfällt in 4 Einzelfrüchte.
Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdrogen sind die oberirdischen, getrockneten oder frischen Pflanzenteile (Siderits herba) mit samt der Blätter (Sideritis folia) und Blüten (Sideritis flos).
Inhaltsstoffe und Wirkung
Extrakte aus Sideritsi scardica haben sich im Tierversuch als entzündungshemmend und gastroprotektiv erwiesen. Die zytotoxischen Eigenschaften der Inhaltsstoffe Luteolin und Apigenin lassen das Gliedkraut als unterstützendes Mittel in der Krebs-Therapie als interessant erscheinen.
Auch die in der Heilpflanze enthaltene Chlorogensäure steht im Ruf, die Entstehung von Tumoren verhindern zu helfen. Die antiinflammatorische und antibiotische Wirksamkeit des Gliedkrautes beruht wohl hauptsächlich auf dem Wirkstoff Verbascosid.
Eine Studie der Universität Athen belegt zudem eine Verbesserung der Knochendichte bei Osteoporose durch wässrige Extrakte aus Sideritis scardica. Der deutsche Wissenschaftler Prof. Dr. Jens Pahnke aus Magdeburg erzielte im Tierversuch eine Linderung der Symptome von Morbus Alzheimer. Die neuronalen Ablagerungen konnten durch die Heilpflanze erheblich reduziert werden.
Gliedkraut enthält ein ätherisches Öl, zu dessen Hauptbestandteil Kaempferol gehört. Die Flavonoide des Krautes wirken antioxidativ.
Einzelfall-Studien weisen auch auf einen positiven Effekt vom Gliedkraut bei Depressionen, ADHS und Asthma hin.
Anwendung
Der Tee vom Griechischen Bergtee wird aus 5 Gramm der Trocken- oder Frisch-Droge mit 0,3 Liter Wasser zubereitet. Die Mischung koche man 5 Minuten auf und seihe das Kraut ab. Nebenwirkungen sind nicht bekannt, auch Wechselwirkungen mit Medikamenten sind bisher nicht beschrieben worden.
Homöopathie
Homöopathische Präparate sind vom Syrischen Gliedkraut (Sideritis syriaca) erhältlich.
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Dieser Beitrag wurde am 09.09.2021 erstellt.