Hopfen (Humulus lupulus)
Hopfen ist vor allem durch seine Verwendung beim Bierbrauen bekannt. Die grünen Fruchtzapfen der weiblichen Pflanze geben dem Bier den leicht bitteren und würzigen Geschmack.
Vorkommen
Die Stammform des Kulturhopfens (Echter Hopfen) stammt aus Eurasien, wo die wärmeliebende Pflanze auf nährstoffreichen Böden in Wäldern und Gebüschen wächst.
Merkmale
Nur die weiblichen Pflanze des Rankengewächses wird angebaut, weil nur sie die gelblich-grünen Scheinähren oder Hopfenzapfen hervorbringt. Die dreilappigem, gegenständig angeordneten Blätter haben einen gesägten Rand. Hopfen gehört zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae).
Der Hopfen ist eine ausdauernde, schnell wachsende Schlingpflanze, die bis zu zehn Meter hoch wird. Seit dem frühen Mittelalter wird er in Hopfengärten angebaut, wo er an Drähten hochwächst. Nach der Ernte im August und September sterben die verbliebenen oberirdischen Teile ab und im Frühjahr treibt der Wurzelstock wieder aus. Der Echte Hopfen darf nicht mit dem Zierhopfen verwechselt werden, der zu dekorativen Zwecken in Gärten angepflanzt wird.
Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Als Droge werden die getrockneten Hopfenzapfen (Lupuli flos,Strobili lupuli) und die darin enthaltenen Hopfendrüsen (Glandulae Lupuli, Lupulinum) verwendet. Die Hopfendrüsen befinden sich auf den Drüsenhaaren, die vom Blütenstand abgerebbelt werden.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Der Hopfenbitterstoff enthält mit Lupulon und Humulon die wichtigsten Wirkstoffe. Daneben sind noch Phenole, Gerbstoffe und ätherische Öle enthalten. Das Lupulin der Hopfendrüsen enthält zusätzlich noch Cholin.
Die Droge gilt als Beruhigungsmittel und durch die Bitterstoffe Humulon und Lupulon als Magen-Darm-Mittel. Diese Bitterstoffe wirken auch appetitanregend und antibakteriell.
Anwendung
Hopfen als Tee oder in fertigen Arzneimitteln wird bei Schlaflosigkeit und Einschlafstörungen, Unruhe und Spannungszuständen, Neurosen und Hysterie angewandt.
Außerdem regt er die Magensaftproduktion an, kann Prostatabeschwerden mildern, Krämpfe stillen und klimakterische Beschwerden lindern.
Bei äußerlichen Verletzungen und bei Ekzemen kann die antibakterielle Eigenschaft des Hopfens genutzt werden, indem man die Wunden mit starkem Tee öfters abwäscht.
Ein Teeaufguss aus Hopfen wird folgendermaßen hergestellt: 1 Teelöffel zerriebene Hopfenzapfen mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen. 10 Minuten ziehen lassen, abgießen. Um wirklich ein reines Produkt für Tee zu erhalten, sollte der Hopfen nur in Apotheken oder Drogerien gekauft werden.
Hopfen-Weißdorn-Tee gegen leichte Niedergeschlagenheit und Einschlafstörungen: Je 20 g Hopfenzapfen und Weißdorn vermischen. 2 Teelöffel der Mischung mit ¼ l kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen, abgießen und vor dem Schlafengehen trinken.
Fußbad gegen Wechseljahresbeschwerden: In zwei Fußwannen je drei Handvoll getrocknete Hopfenzapfen geben. Eine Wanne mit 38 Grad warmem Wasser füllen, die andere mit kaltem Wasser. Die Füße abwechselnd fünf Minuten in das warme und zehn Sekunden in das kalte Wasser stellen.
Hopfen-Gesichtslotion gegen müde, schlaffe Haut: 30 g Hopfenzapfen, 200 ml destilliertes Wasser, 40 ml Rosenwasser und 30 ml Alkohol (50 %). Den Hopfen 15 Minuten im Wasser kochen, zudecken und erkalten lassen. Durch ein Sieb filtern und den Pflanzenrückstand gut auspressen. Mit den anderen Zutaten in einer dunkle Flasche gut durchschütteln und kühl lagern. Nach der Gesichtsreinigung einen Wattebausch mit der Lotion befeuchten und die Haut sanft abreiben.
Homöopathie
In der Homöopathie werden nur die frischen Hopfenzapfen verwendet. Hergestellt wird daraus eine Urtinktur mit dem Arzneigehalt von 1/3 oder eine Lösung mit der Potenz D 1 oder D 2. Verwendung finden diese homöopathischen Mittel bei Schlaflosigkeit, gesteigerter Nervosität, gereizter Harnblase, Blasen bildende Hautentzündungen und bei Herpesbläschen.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 01.06.2021 aktualisisert.