Gelber Enzian (Gentiana lutea)

Der Gelbe Enzian hat seit alters her einen festen Platz in der europäischen Volksmedizin. Wie viele andere Arten aus der Familie der Enziangewächse (Gentainaceae) dienen die Pflanzen wegen ihrer Bitterstoffe als Zugabe für Schnäpse.

 

Vorkommen
Der Gelbe Enzian ist in den Mittel- und Hochgebirgen Zentral- und Südeuropas heimisch. Dort bevorzugt die Art Wiesen und Weiden auf kalkhaltigem Boden mit mittlerem Nährstoffangebot.

Als schmucke Gartenpflanze und durch die kommerzielle Kultivierung ist die Staude auch außerhalb ihres originären Verbreitungsgebietes stellenweise anzutreffen.

 

Merkmale
Die bis zu 1,5 m hohe Staude kann ein Alter von mehreren Jahrzehnten erreichen. Dank ihrer bis zu 10 cm dicken unterirdischen Ausläufer kann die Pflanze leicht überwintern, denn diese Rhizome speichern Nährstoffe, die im Frühjahr ein schnelles Aussprossen ermöglichen.

Die gekreuzt-gegenständigen, ungestielt am Stängel sitzenden, blaugrünen Blätter sind elliptisch und spitz zulaufend gestaltet. Entlang der unverzweigten Sprossachse stehen die quirligen Blütenstände in schalenförmigen Hochblättern.

Die rund 5 cm breiten, fünfzähligen gelben Blüten tragen schmale Kronblätter. Die Kapselfrucht gibt im Herbst die nur 1 mg wiegenden Samen frei, die durch den Wind verbreitet werden. Jede Pflanze erzeugt bis zu 10.000 der winzigen Körnchen in einer Saison.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdroge ist die geschnittene und getrocknete Wurzel (Gentianae radix).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Neben einer Reihe von Kohlenhydraten wie Fructose, Glucose, Saccharose, Gentianose und Gentiobiose sowie Pektinen enthält die Wurzel auch ätherische Öle. Hinzu kommen die Xanthone  Gentisin, Gentisein und Gentiosid sowie Isogentisin und Methylgentisin.

Die Hauptwirkung geht von den Gentianaceen-Bitterstoffen aus, die die Geschmacks-Rezeptoren  reizen und über das vegetative Nervensystem die Sekretion von Speichel und Verdauungs-Enzymen anregen. Auch der Gallenfluss wird gefördert und die Durchblutung der Magen- und Darmschleimhaut gesteigert.

So wird die Verdauung beschleunigt und daneben wurde auch festgestellt, dass die Bitterstoffe leichte antibiotische Eigenschaften innehaben. Beispielsweise wird die Vermehrung von Helicobacter pylori gehemmt, der die Magenschleimhautentzündung und Magengeschwüre verursacht.

 

Anwendung
Aus 1 bis 2 g der  Rohdroge pro Tasse kann ein Tee zubereitet werden, der eine halbe Stunde vor einer Mahlzeit getrunken werden soll. Fertig-Präparate sind ebenso einzunehmen, die als Tinktur und Kapseln mit Trocken-Extrakt erhältlich sind.

Gelber Enzian regt den Appetit an und ist empfehlenswert für Menschen, die zu Verdauungsstörungen wie Blähungen, Verstopfung neigen oder an Bauchschmerzen leiden. Hilfe bietet die Heilpflanze auch bei Sodbrennen und Übelkeit mit Erbrechen. Linderung verschafft Gentiana lutea auch bei  Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.

 

Homöopathie
Die homöopathischen Präparate  Gentiana lutea HAB1 werden bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt.

 

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Dieser Beitrag wurde am 10.08.2021 erstellt.

Ginkgo (Ginkgo biloba)

Der Ginkgo-Baum ist ein lebendes Fossil, das als einziger Vertreter der Ginkgoaceae bis in unsere Tage überlebt hat. Verwandt ist die Pflanze mit den Nadelbäumen.

Vor 250 Millionen Jahren bewohnte der wegen seiner Blätter auch “Elefantenohr“ genannte Baum den ganzen Erdkreis, konnte sich dann aber nur an isolierten Standorten in China halten. Ginkgo-Präparate sind als Mittel zur Stärkung des Gedächtnisses bekannt, weswegen der Baum heute in vielen Länder auf Plantagen angebaut wird.

 

Vorkommen
Der Ginkgo-Baum kommt durch die Kultivierung heute weltweit vor, auch als schmuckes und beliebtes Park- und Gartengewächs.

 

Merkmale
Der bis zu 40 m hohe Baum kann 4.000 Jahre alt werden. Seine dunkelgraue Rinde ist durch tiefe Furchen gekennzeichnet. Die unverwechselbaren Blätter sind fächerförmig gestaltet und apikal eingefurcht, wodurch die typische Zweilappigkeit entsteht (“biloba“).

Der getrenntgeschlechtlichen Ginkgo tritt uns mit weiblichen und männlichen Pflanzen gegenüber. An den bis 10 cm langen, kurztriebähnlichen männlichen Fortpflanzungs-Organen sind die Staubblätter ringsherum in Vielzahl angeordnet.

Aus den langgestielten weiblichen Samenanlagen entstehen die unechten Früchte, die von einer nach Buttersäure riechenden Samenschale umwachsen werden.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdroge sind die  Blätter (Ginkgo bilobae folium) und die Samen (Ginkgo bilobae semen).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Blätter sind reich an Ginkgetin, Ginkgolsäure, Ginkgoliden, Flavonoiden, Biflavonen und Flavonolglykosiden, Sesquiterpen, Sitosterinen und Quercetin sowie Anthocyanen. Die Samen enthalten Ginnol, Ginkgol, Ginkgolsäure und  Bilobol  sowie Methoxypyridoxin.

Drogen-Extrakte von Ginkgo biloba wirken gefäßerweiternd und fördern so die Durchblutung. Die Bultgerinnungsneigung wird reduziert.

 

Anwendung
Ginkgo-Tee aus den Blättern sollte nicht angewendet werden, weil darin ein hoher Anteil Ginkgolsäure enthalten ist. Die Verbindung kann zu Magenschleimhautentzündung führen und wirkt auch als Zellgift, insbesondere auf die Nervenzellen. Zudem kann Ginkgolsäure die DNA schädigen.

Seriöse Hersteller der Trocken-Extrakte entfernen die Ginkgolsäure, man sollte hier entsprechende Test-Ergebnisse in  der Presse beachten.

Geeignet sind die Präparate zur Behandlung von arteriellen und venösen Durchblutungsstörungen, einschließlich Demenz infolge von Mangeldurchblutung. Hilfe bieten die Mittel auch bei Bluthochdruck, Tinnitus und Durchblutungsstörungen in den Beinen, der sogenannten “Schaufensterkrankheit“.

 

Homöopathie
Das homöopathische Präparat Gingko biloba HAB1 wird angewendet bei Kopfschmerzen, Mandelentzündung und Krämpfen in Händen und Unterarmen.

 

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Dieser Beitrag wurde am 10.08.2021 erstellt.

Griechischer Bergtee (Sideritis spec.)

Hinter der Bezeichnung “Griechischer Bergtee“ stehen Heilpflanzen aus der Gattung der Gliedkräuter (Sideritis) aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Ursprünglich wurde vor allem das Olympische Gliedkraut (Sideritis scardica) so genannt, das heute unter Naturschutz gestellt ist. Kultiviert werden heute vor allem das Parnassische Gliedkraut (Sideritis raeseri), das Evische Gliedkraut (Sideritis euboea) sowie Sideritis pindou.

Eisenkraut war schon den Ärzten der griechischen Antike bekannt, die den Tee als Mittel gegen Entzündungen, Magenbeschwerden und Schwermut verordneten. Daher bürgerte sich der Name “Griechischer Bergtee“ ein. Heilkundige des Mittelalters wendeten Eisenkraut bei Rheuma an.

 

Vorkommen
Die Heimat des Olympischen Bergtees ist der östliche Mittelmeerraum, wo die Pflanze ursprünglich nur auf der Balkanhalbinsel vorkam. Weitere Arten der Gattung Sideritis verteilen sich über Asien, Europa und Nordafrika. Dort wachsen die Pflanzen in einer Höhe ab 1000 Meter  über NN auf trockenen Böden.

 

Merkmale
Die Sideritis-Arten sind entweder bis 50 Zentimeter hohe Kräuter, Stauden oder kleine Sträucher. An den vierkantigen Stängeln sind die länglichen Blätter gekreuzt-gegenständig angeordnet. Die Blüten sind zweiseiten-symmetrisch geformt und von weißer bis blassgrüner und gelblicher Farbe. Die Frucht zerfällt in 4 Einzelfrüchte.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdrogen sind die oberirdischen, getrockneten oder frischen Pflanzenteile (Siderits herba) mit samt der Blätter (Sideritis folia) und Blüten (Sideritis flos).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Extrakte aus Sideritsi scardica haben sich im Tierversuch als entzündungshemmend und gastroprotektiv erwiesen. Die zytotoxischen Eigenschaften der Inhaltsstoffe Luteolin und Apigenin lassen das Gliedkraut als unterstützendes Mittel in der Krebs-Therapie als interessant erscheinen.

Auch die in der Heilpflanze enthaltene Chlorogensäure steht im Ruf, die Entstehung von Tumoren verhindern zu helfen. Die antiinflammatorische und antibiotische Wirksamkeit des Gliedkrautes beruht wohl hauptsächlich auf dem Wirkstoff Verbascosid.

Eine Studie der Universität Athen belegt zudem eine Verbesserung der Knochendichte bei Osteoporose durch wässrige Extrakte aus Sideritis scardica. Der deutsche Wissenschaftler Prof. Dr. Jens Pahnke aus Magdeburg erzielte im Tierversuch eine Linderung der Symptome von Morbus Alzheimer. Die neuronalen Ablagerungen konnten durch die Heilpflanze erheblich reduziert werden.

Gliedkraut enthält ein ätherisches Öl, zu dessen Hauptbestandteil Kaempferol gehört. Die Flavonoide des Krautes wirken antioxidativ.

Einzelfall-Studien weisen auch auf einen positiven Effekt vom Gliedkraut bei Depressionen, ADHS und Asthma hin.

 

Anwendung
Der Tee vom Griechischen Bergtee wird aus 5 Gramm der Trocken- oder Frisch-Droge mit 0,3 Liter Wasser zubereitet. Die Mischung koche man 5 Minuten auf und seihe das Kraut ab. Nebenwirkungen sind nicht bekannt, auch Wechselwirkungen mit Medikamenten sind bisher nicht beschrieben worden.

 

Homöopathie
Homöopathische Präparate sind vom Syrischen Gliedkraut (Sideritis syriaca) erhältlich.

 

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Dieser Beitrag wurde am 09.09.2021 erstellt.

Grüner Tee (Camellia sinensis)

Grüner Tee besteht aus den unfermentierten Pflanzenteilen der Teepflanze und hat in Asien eine lange Tradition als Genuss- und Heilmittel.

Vorkommen

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Teepflanze erstreckt sich von Südost-Asien über China bis Japan.  Tee gedeiht optimal auf sandigen Böden mit vulkanischen Anteilen sowie Beimischungen mit Gneis und Granit. Staunässe vertragen die Sträucher nicht, können aber auch in Höhen von bis zu 2.500 Metern gut wachsen.

Merkmale

Die Pflanze gehört zu der namensgebenden Familie der Teestrauchgewächse (Theaceae). Die höchstens 9 Meter hohen Sträucher mit wechselständig angeordneten immergrünen, ovalen, gesägten Blättern bringen weiße, fünfzählige Blüten hervor. Die Staubblätter bilden gelbe Büschel in der Blütenmitte.

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)

Verwendet werden vor allem die Blätter (Folia  Camelliae sinensis), aber auch Stängel, Knospen und Blüten gehören zu den Rohdrogen.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Grüner Tee soll nach allgemeiner Ansicht eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben. So behaupten viele Anhänger des asiatischen Heißgetränks, dass dessen Inhaltsstoffe einigen Krankheiten vorbeugen können.

Dem gegenüber steht die Frage nach Rückständen gefährlicher Chemikalien, die leider in vielen Naturprodukten vorkommen. Eine einhellige Meinung hierüber gibt es unter Wissenschaftlern nicht. Aber sie können Teetrinkern einige Tipps geben.

Grüner Tee beinhaltet zahlreiche biogene Verbindungen aus dem Sekundär-Stoffwechsel der Pflanze. Hervorzuheben sind hier die Polyphenole, auf die die Hauptwirkung des Tees zurückgeführt wird. Der wichtigste Wirkstoff ist das Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG).

Zu den Polyphenolen zählen auch die Flavonoide, die als Antioxidantien toxische Stoffwechselprodukte entsorgen. Solche „Radikalfänger“ könnten die Entstehung von Krebs eindämmen. In wissenschaftlichen Studien ist aber vor allem die Gesamtwirkung des grünen Tees untersucht. Demnach dokumentieren diese Arbeiten den Effekt der kompletten Mixtur der in den Pflanzenblättern enthaltenen Stoffe.

Die Studien stützen die Vermutung, dass grüner Tee kardiovaskulären Erkrankungen vorbeugen soll. Grund dafür ist die blutzuckersenkende Wirkung und die Verstärkung der Inulinsensitivität. Beides hilf Diabetes Typ 2 zu vermeiden, ebenso wie die gesteigerte Fettverbrennung, die das Abnehmen erleichtert.

Die neuroprotektive Wirkung der Inhaltsstoffe trägt zum Schutz vor Demenz bei. Auch bösartige Tumore soll das Getränk verhindern helfen. Allerdings weisen die Forscher darauf hin, dass ein stichhaltiger Beweis der Thesen noch aussteht.

Anwendung

Unterstellt, die Vermutungen wären richtig, müssten Menschen allerdings etwa 1 Liter grünen Tees am Tag trinken. Bei geringeren Mengen sind die Konzentrationen der Sekundärstoffe zu gering um zu wirken. Bluthochdruck-Patienten sollten dabei den Gehalt von Koffein berücksichtigen und dies mit dem Hausarzt besprechen. Kritisch zu beurteilen sind auch die teils erheblichen Rückstände von Giftstoffen.

Doch sind es nicht Insektizide, sondern Pyrrolizidinalkaloide aus Unkräutern, die den Experten Kopfzerbrechen bereiten. Teile der Giftpflanzen geraten bei der Ernte versehentlich zwischen die Teeblätter. Empfehlenswert ist hier eine einfache Methode zur Risikostreuung: Wer die Teesorte regelmäßig wechselt, kann damit die Gesamtschädigung durch Rückstände minimieren.

Das Polyphenol EGCG kann in hohen Dosierungen auch Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme, Kopfschmerzen, Herz-Rhythmus-Störungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Tremor und sogar Krampfanfälle. Auch Leberschäden sind nicht auszuschließen, die in einigen Fällen auch den Tod zu Folge hatten.

Diese Gefahren bestehen aber nur bei einer Überdosierung von Grüntee-Kapseln, die teils bis zu 250 mg  EGCG pro Stück enthalten. Damit wird die von der EFSA (European Food Safety Authority) tägliche Höchst-Dosis von 800 mg EHCG schnell erreicht. Eine Tasse Grüner Tee beinhaltet nur 90 mg des Polyphenols und hat auch keine Verarbeitung durchlaufen, die unerwünschte Neben-Produkte hervorbringt.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 29.05.2021 aktualisiert.

Heilpflanze Kratom

Der Kratom-Baum (Mitragyna speciosa) gehört zur Gattung der Mitragyna aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Insgesamt sind sechs Arten in Asien und Malesien verbreitet und weitere vier Arten, die in Afrika heimisch sind.

Die Kratom-Blätter werden frisch oder getrocknet als „Rauschmittel“ oder auch als Arzneimittel in der traditionellen asiatischen Medizin verwendet. Der wichtigste Wirkstoff von Kratom ist ein Alkaloid mit dem Namen Mitragynin, welches bis zu 66 Prozent der gesamten in der Pflanze enthaltenen Alkaloide ausmacht. Ein weiterer aktiver Wirkstoff ist Hydroxymitragynin mit einer Häufigkeit von zwei Prozent.

Beide Wirksubstanzen interagieren hauptsächlich mit verschiedenen Opioidrezeptoren, was ihren Indikationsbereich bestimmt. Es liegt natürlich auch die Vermutung nahe, dass die Interaktion mit den Opioidrezeptoren zu Abhängigkeit und Suchtverhalten führen könnte, wie man dies von Heroin und ähnlichen Substanzen her kennt.

Traditionelle Verwendung

In den Regionen, in denen die Pflanze wächst, wird Kratom in der traditionellen Medizin verwendet [1]. Die Blätter werden gekaut, um Schmerzen im Bewegungsapparat zu lindern und Energie, Appetit und sexuelles Verlangen zu steigern, ähnlich wie bei Khat und Coca. Die Blätter oder Extrakte daraus werden zur Wundheilung und als Lokalanästhetikum, sowie zur Behandlung von Husten, Durchfall und Darminfektionen verwendet. In Thailand werden sie auch als Mittel zur Entwurmung des Darms eingesetzt.

Kratom wird häufig von Arbeitern in mühsamen oder monotonen Berufen verwendet, um Erschöpfung zu vermeiden, sowie als Stimmungsaufheller und Schmerzmittel. In Thailand wurde Kratom „als Snack zum Empfang von Gästen verwendet und war Teil der rituellen Verehrung von Ahnen und Göttern“ [2].

Das Kraut ist bitter und wird in der Regel mit einem Süßungsmittel kombiniert.

Kratom gegen Heroin-/Opiumsucht?

Wie es ausschaut, sind das Abhängigkeitspotenzial und die Nebenwirkungen von Kratom ungleich geringer als die von anderen Opioiden, was diese Substanz weniger gefährlich erscheinen lässt. Daher behaupten die Kratom-Freunde, dass Kratom bei Heroin-Abhängigkeit zum Beispiel eine therapeutische Alternative sei. Aber wirklich gute Studien, auf denen sich solche Aussagen stützen könnten, scheint es dagegen nicht zu geben.

Zwei Fakten stechen hier allerdings ins Auge:

A. Von Seiten der Schulmedizin wird man nicht müde, Kratom als potentiell gefährlich und unsicher darzustellen. Als Beispiele für eine solche „Gefährlichkeit“ sind Todesfälle nach Genuss von Kratom zitiert worden, wie zum Beispiel in einem Statement der FDA [3] von Februar 2018. Hier hatte man es mit 36 Todesfällen zu tun, wobei es keine Angaben dazu gab, in welchen Zeitraum diese Fälle beobachtet wurden.

Im Juni 2022 schlug dann die Mayo Klinik [4] zu, indem sie behauptete, dass Kratom „unsicher und ineffektiv“ sei. Der Bericht zitierte hier 1800 „Fälle“ in einem Zeitraum von 2011-2017, Todesfälle mit eingeschlossen. Danach kommt eine Liste von „Nebenwirkungen“, die bei diesen 1800 Fällen beobachtet wurden.

B. Dagegen gibt es weniger panische Verurteilungen von Kratom, wie zum Beispiel ein Bericht des NIH (National Institute on Drug Abuse) [5] von März 2022, der zu bedenken gibt, dass laut Untersuchungen im eben zitierten Zeitraum zwischen 2011 und 2017 nur elf Todesfälle berichtet wurden. Und der Bericht gibt ehrlicherweise zu, dass für den gleichen Zeitraum mehr als 200.000 Menschen in den USA an opioidbedingten Überdosierungen verstarben.

Es stellt sich also die Frage, ohne die elf Todesfälle relativieren oder beschönigen zu wollen, warum wieder einmal eine minimale Anzahl an Todesfällen elefantenmäßig aufgeblasen wird, dagegen die schiere Flut von opioidbedingten Todesfällen vernachlässigt oder sogar geleugnet wird?

Der gleiche NIH Bericht unterstreicht eine weitere wichtige Tatsache, die von Schulmedizin und ihren Freunden praktisch überhaupt nicht berücksichtigt wird: Es ist inzwischen bekannt, dass die Menschen, die Kratom konsumieren, in der Regel gleichzeitig auch andere Rauschgifte und/oder verschreibungspflichtige Medikamente aufgrund chronischer Erkrankungen zu sich nehmen. Der Bericht sagt: „Fallberichte deuten darauf hin, dass der Konsum von Kratom mit anderen Substanzen mit schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen wie Tod und Leberproblemen verbunden ist.

Das wiederum bedeutet, dass die Ursachen der Todesfälle, die von der Schulmedizin kritiklos und reflexartig Kratom zugewiesen werden, möglicherweise auch den gleichzeitig konsumierten Medikamenten oder Suchtmitteln zugeschrieben werden kann.

Ist damit Kratom sicher und effektiv?

So viel dürfte bislang klar sein: Kratom ist sicherer und effektiver als die Suchtmittel, die von der Pharmaindustrie bislang für die Bevölkerung verfügbar gemacht wurden und die weitaus mehr als „nur“ elf Todesfälle in sechs Jahren produzierten:

Der Gipfel dieser mürben Betrachtungsweise scheint jetzt die Flut an Nebenwirkungen und Todesfällen nach Gabe der „Coronaimpfungen“ zu sein, wo in einem Zeitraum von ca. 1,5 Jahren über 1,5 Millionen Nebenwirkungen und über 30.000 Todesfälle in VAERS eingegangen sind und die Schulmedizin sich dennoch weigert, bei diesen Zahlen einen Zusammenhang zu sehen. Aber elf Tote in sechs Jahren unter Kratom soll dann der Beweis sein, dass Kratom unsicher und uneffektiv sei?

Keine Studien?

Doch, es gibt Studien. Es gibt aber keine klinischen Studien, wo Kratom Patienten, zum Beispiel Sucht-Patienten oder Schmerz-Patienten, gegeben und dessen Wirksamkeit gegen Placebo untersucht wurde. Es gibt etliche Tier-Studien, mit deren Hilfe die Wirksubstanzen von Kratom isoliert und identifiziert wurden, was nur bedingt etwas über eine therapeutische Wirksamkeit bei Menschen aussagt.

Es dürfte auch wenig Hoffnung geben, dass solche Studien durchgeführt werden. Denn eine natürliche Substanz wie Kratom lässt sich nicht patentieren und damit nicht so viel Geld verdienen wie dies bei den patentierten pharmakologischen Substanzen der Fall ist. Und bei der Therapie von Suchterkrankungen möchte die Schulmedizin auch keine Konkurrenz durch alternative Verfahren haben, besonders wenn letztere besser und nebenwirkungsärmer sein könnten.

Genau das scheint auch für Kratom zuzutreffen. Denn Kratom scheint nicht per se das zu machen, was man ihm vorwirft, nämlich eine Sucht aufzubauen. Die kritische Substanz, die für eine Ausbildung von Sucht bei Kratom infrage kommt, ist das Hydroxymitragynin. Es ist ein wirksamer Opioid-Agonist, der eine schnelle Wirkung hervorruft, die Wirkung von Morphin zu ersetzen vermag und daher ein ähnlich hohes Suchtpotenzial beinhaltet. Ein wichtiger Unterschied zu anderen Opioiden ist, dass Hydroxymitragynin keine ausgeprägte Atem-Suppression verursacht.

Ein weiterer wichtiger Tatbestand, der gerne übersehen wird und daher oft unbekannt ist, ist die Tatsache, dass frische Extrakte von Kratom überhaupt kein Hydroxymitragynin enthalten. Dies entsteht erst nach der Trocknung der Kratom-Blätter. Die Ursache für das späte Entstehen von Hydroxymitragynin ist bislang Gegenstand von Spekulationen. Man vermutet hier oxidative Prozesse oder klimatische oder bakterielle Ursachen in Abhängigkeit von der Region, wo die Pflanze beheimatet war.

Und das wiederum bedeutet, dass der Gebrauch von frischen Blättern zur Zubereitung von Tee, Extrakten etc. das Risiko der Entstehung von Suchtverhalten praktisch beseitigt.

Dementsprechend „bunt“ sieht auch das Regelwerk in Bezug auf Legalität von Kratom in verschiedenen Ländern aus. In den USA scheint es Staaten zu geben, die Kratom legalisiert haben, während in anderen Staaten der Gebrauch und Handel illegal ist.

In den meisten südostasiatischen Staaten ist Kratom illegal, ebenso in Australien, Neuseeland, Kanada und einigen europäischen Staaten wie Dänemark, Litauen, Lettland, Polen, Rumänien, Schweiz, Italien, Frankreich, Großbritannien, Schweden etc.

In Deutschland, laut Wikipedia, sind „Handel, Besitz und Konsum nach derzeitiger Rechtslage grundsätzlich erlaubt“. Der Grund hierfür ist, dass Kratom in Deutschland nicht als Arzneimittel angesehen wird und daher nicht unter das Arzneimittelgesetz fällt. Eine ähnliche Rechtslage scheint es auch in Österreich zu geben.

In Thailand jedoch gab es im Jahr 2021 eine kleine Wende. Hier wurde Kratom vollkommen legalisiert, wie die „Bangkok Post“ verlautbarte [6]. Das hatte unter anderem auch dazu geführt, das in Thailand über 12.000 wegen Kratom-Besitz verurteilte Gefängnisinsassen rehabilitiert und freigelassen wurden.

Weiter erfahren wir aus diesem Beitrag Folgendes:

Kratom hat sowohl opioid- als auch stimulanzienähnliche Wirkungen und wird schon seit langem in fast allen Regionen des Landes verwendet. Bauern beispielsweise kauten auf den Blättern der Pflanze, um ihre Energie bei der Feldarbeit zu erhalten. Die Pflanze wird von den Einheimischen seit langem zur Linderung von Magenschmerzen, Husten und Diabetes verwendet.

Da erhebt sich natürlich die grundsätzliche Frage: Wenn so ein fürchterliches Mittel, wie Kratom, die Menschen in Scharen in die Abhängigkeit treibt und massenhaft Todesfälle (elf in sechs Jahren in den USA) produziert, warum unternimmt dann Thailand diesen „unverantwortlichen Schritt“, Kratom zu legalisieren? Sind die Thailänder verrückt geworden?

Endlich eine Studie mit Menschen

Manchmal kommt die Hilfe aus Bereichen oder Institutionen, die man nicht unbedingt auf dem Radar hat. In diesem Fall ist es die Johns Hopkins Universität und ihre medizinische Abteilung [7].

Der entsprechende Beitrag entstand März 2020 und trägt den vielversprechenden Titel:

Natürliches Kraut Kratom kann therapeutische Wirkungen und ein relativ geringes Potenzial für Missbrauch oder Schaden haben, laut einer Benutzerumfrage

Wie aussagekräftig ist eine „Benutzerumfrage“? In diesem Fall nahmen knapp 2800 Kratom-Benutzer an der Umfrage teil, was zumindest für statistische Aussagekraft der gegebenen Antworten sorgt. Und so sieht die grafische Darstellung der Resultate aus:

Diese Darstellung gibt einen Einblick in mögliche Schädigungen oder Suchtpotenzial von Kratom. Interessant auch der Standpunkt der Autoren, die im Gegensatz zum Mainstream der Schulmedizin der Auffassung sind, dass das Ergebnis dieser Umfrage keinen Grund für eine Verbannung von Kratom und dessen Handel liefere.

Und so sehen die Fakten in einer schnellen Übersicht aus:

Mangelnde Sicherheitsstudien und mangelndes Wissen über die Nebenwirkungen des pflanzlichen Nahrungsergänzungsmittels Kratom erfordern Forschung und Regulierung, aber kein vollständiges Verbot, so die Umfrageergebnisse.

Die Autoren geben hier zu Protokoll, dass der Mangel an Studien zwar zur Vorsicht mahnt, aber kein Grund ist, Kratom in einer Art „Vorverurteilung“ zu einer gefährlichen Substanz zu erklären. Ich würde auch behaupten wollen, dass dies mit der von der Schulmedizin immer vielbeschworenen Evidenz nicht zu vereinbaren ist.

Das, was an aktuellen Fakten vorliegt, beruht nicht auf kontrollierten Studien sondern auf Fallbeispielen. Es gibt hier Berichte von Halluzinationen, Krampfanfällen und Leberschäden, die allerdings die absolute Ausnahme und nicht die Regel sind. Dazu kommt, dass diese wenigen Nebenwirkungen in der Regel in Kombination mit dem Genuss von Alkohol und Medikamenten beobachtet wurden.

Dr. Albert Garcia-Romeu von der medizinischen Abteilung der Johns Hopkins Universität und Leiter dieser Befragung folgert aus den gewonnenen Ergebnissen, dass Kratom nicht in die Kategorie der „harten Drogen“ gehöre, da hier ein relativ geringes Suchtpotenzial durch die Substanz vorliegt und es medizinische Anwendungen gäbe, wie zum Beispiel zur Schmerzbehandlung und zum Einsatz bei Entzugssymptomen.

Er sieht die Überreaktion seitens der Schulmedizin als ein Resultat von Panikmache, da Kratom Eigenschaften genau der Opioide mit sich bringt, die seit einer Reihe von Jahren eine „Opioid-Epidemie“ in den Staaten verursachen.

Der Beitrag beruft sich dann noch auf eine 2015 erschienene Studie aus Thailand, leider ohne Quellenverzeichnis. Diese Studie hatte gezeigt, dass es möglich ist, mit Kratom erfolgreich Suchterkrankungen zu therapieren.

In der vorliegenden Umfrage (siehe Schaubild oben), mit 2798 Teilnehmern, lag das durchschnittliche Alter bei 40 Jahren. 84 Prozent der Teilnehmer hatten eine höhere Ausbildung (Universität, Fachhochschule etc.).

91 Prozent der Teilnehmer nahmen Kratom, um Schmerzen im Rücken, in den Schultern und Knien zu lindern, 67 Prozent gegen Unruhe und 65 Prozent gegen Depressionen.

Etwa 41 Prozent der Befragten gaben an, Kratom zur Behandlung von Opioid-Entzug einzunehmen, und von denjenigen, die es zum Opioid-Entzug einnahmen, gaben 35 Prozent an, mehr als ein Jahr lang keine verschreibungspflichtigen Opioide oder Heroin zu nehmen.

Zur Frage des Abhängigkeitspotenzials von Kratom fand die Umfrage heraus, dass weniger als drei Prozent die Kriterien für eine mittelschwere oder schwere Substanzmissbrauchsstörung erfüllten, dagegen etwa 13 Prozent teilweise Kriterien für eine kratombezogene Substanzmissbrauchsstörung erfüllten. Dies ist vergleichbar mit etwa 8-12 Prozent der Personen, denen Opioid-Medikamente verschrieben wurden und die abhängig wurden, so die Statistiken des Nationalen Instituts für Drogenmissbrauch (NIDA) der USA.

Oder mit anderen Worten: Wer Kratom ein ernst zu nehmendes Abhängigkeitspotenzial zu schreiben möchte, der darf nicht das Abhängigkeitspotenzial der Opioid-Medikamente der Schulmedizin ausblenden, es sei denn, diejenigen haben eine Pharma-Agenda.

Dr. Garcia-Romeu führt weiter aus, dass verschriebene und illegale Opioide das Risiko von tödlichen Überdosierungen in sich tragen, was seinen Ausdruck in mehr als 47.000 Toten durch Überdosierungen in 2017 in den USA fand. Zum gleichen Zeitpunkt sind weniger als 100 Kratom-Todesfälle dokumentiert worden, die alle in einem Zusammenhang mit der Einnahme von weiteren Drogen standen bzw. sich in einem Zusammenhang mit schweren chronischen gesundheitlichen Störungen ergaben.

Zu den Nebenwirkungen: Es zeigten sich 1,9 Prozent der Teilnehmer mit Nebenwirkungen, die eine medizinische Behandlung notwendig machten. Das waren Entzugserscheinungen wie Unruhe, Reizbarkeit, Depressionen oder Schlafstörungen, wenn die Wirkung von Kratom nachließ. Weniger als zehn Prozent der Teilnehmer berichteten von merkbaren Entzugserscheinungen.

Trotz dieser relativ guten Ergebnisse plädieren die Autoren für eine Kontrolle durch die Behörden. Grund hierfür ist die Gefahr von gefährlichen Zusatzstoffen und Dosierungsproblemen. Sie vergleichen dies mit einem Glas Bier, in das man heimlich einen Schuss Schnaps zugegeben hat.

Fazit

Kratom ist eine interessante Pflanze, die bei der Therapie von Suchterkrankungen und Schmerzen vielversprechend zu sein scheint. Aber gerade hier läuft die Schulmedizin Sturm, weil ihr hier möglicherweise unbequeme Konkurrenz ins Haus weht. Und der umsatzmäßig sehr interessante Pharmamarkt in diesem Bereich würde möglicherweise durch Kratom auch empfindlich leiden.

Also macht man das, was man bei der Pharma und in der Schulmedizin am besten kann: Man bläst einige Nebenwirkungen des Konkurrenten auf Elefantengröße auf und reduziert die elefantengroßen Nebenwirkungen der eigenen Produkte auf die Größe einer Mücke. Und wo das nicht geht, werden die unbequemen Fakten einfach ignoriert.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Quellen: 

[1] Following “the Roots” of Kratom (Mitragyna speciosa): The Evolution of an Enhancer from a Traditional Use to Increase Work and Productivity in Southeast Asia to a Recreational Psychoactive Drug in Western Countries – PMC
[2] Traditional and non-traditional uses of Mitragynine (Kratom): A survey of the literature – PubMed
[3] Statement from FDA Commissioner Scott Gottlieb, M.D., on the agency’s scientific evidence on the presence of opioid compounds in kratom, underscoring its potential for abuse | FDA
[4] Kratom: Unsafe and ineffective – Mayo Clinic
[5] Kratom | National Institute on Drug Abuse (NIDA)
[6] Kratom now listed as legal herb
[7] Natural Herb Kratom May Have Therapeutic Effects And Relatively Low Potential For Abuse Or Harm, According To A User Survey

Beitragsbild: pixabay.com – aixklusiv

Dieser Beitrag wurde am 28.08.2023 erstellt.

Holunder (Sambucus)

Kaum ein Gewächs ist in der Volksmedizin beliebter als der Holunder, auch bekannt als Hollerbusch oder Elderbaum. Einst Wohnort der Hausgötter, ist das Gehölz noch heute oft in der Nähe von Anwesen und Gehöften zu finden. Beliebt sind vor allem die Früchte, die auch Fliederbeeren heißen und zu Saft, Wein und Marmelade verarbeitet werden.

Alle Pflanzenteile wurden sowohl  in der Volksmedizin als auch in der Küche verwendet.

 

Vorkommen

Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) und Roter Holunder (Sambucus racemosa) sind heute weltweit anzutreffen. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich über ganz Eurasien und Nordafrika, wo die Sträucher auf nährstoffreichen Böden auf Waldlichtungen, an Feldrainen und in Gärten sowie an Gewässerrandbereichen gedeiht. Die Heimat des Kanadischen Holunders (Sambucus canadensis) ist Nordamerika. Sambucus williamsii ist eine fernöstliche Art, die in der Traditionellen Chinesischen Medizin eine große Rolle spielt.

 

Merkmale

Der Schwarze und Rote Holunder sind Sträucher, manchmal auch Bäume,  mit einer Höhe von  3 bis 10 Metern. Die markgefüllte Zweige sind mit einer grünlich-fahlen Rinde bedeckt, die gefiederten Blätter sind gegenständig angeordnet und von kräftigem Grün. Die von Mai bis Juni aufbrechenden, zarten weißen Blüten sind in großen, flachen Dolden angeordnet und verströmen einen würzigen, leicht bitteren Duft. Aus den Blüten entstehen ab Juli die typischen dunkel-violetten Beeren des Schwarzen Holunders. Die Früchte des Roten Holunders behalten ihre rötliche Färbung bis nach der Reife bei.

In Mitteleuropa verbreitet sich zunehmend der mediterrane Zwergholunder, der leider stark giftig ist. Von unseren strauchigen Arten ist er dadurch zu unterscheiden, dass  er als rein krautige Staude ohne Holzanteile in Erscheinung tritt. Daher ist die Wuchshöhe auch auf 1,5 Meter begrenzt. Im Gegensatz zum Roten und Schwarzen Holunder riechen die Blüten sehr unangenehm. Die Fruchtstände sind auch nicht herabhängend, wie dies bei den zum Verzehr geeigneten Arten der Fall ist. Auch die Blätter des Zwergholunders sind mit ihren recht schmalen Blattfiedern anders geformt.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)

Für Heilbehandlungen werden die Beeren (Fructus Sambuci), Blüten (Sambuci Flos) und die Rinde (Cortex Sambuci) herangezogen. Die Blätter sollen aufgrund giftiger Bestandteile nicht oder höchstens äußerlich verwendet werden.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Die Blüten enthalten Glykoside, Tannine, Schleim, Pektine, ätherisches Öl, Vitamin C, Vitamin A, B, Gerbstoffe, die Mineralien Eisen und Zink, Spurenelemente sowie Pflanzenwirkstoffe wie Flavonoide und Polyphenole.  Alle diese Inhaltsstoffe geben der Pflanze eine harn- und schweißtreibende, abführende, entzündungshemmende und antiseptische Wirkung. Die in Holunderblüten ebenfalls enthaltenen Antioxidantien wehren freie Radikale ab, neutralisieren diese und schützen den Körper vor Zellschädigungen.

Traditionell werden Holunderblüten als „Entgiftungsmittel“ genutzt, um das Immunsystem zu stärken, indem in den Lymphknoten enthaltene Giftstoffe durch Ausschwemmung abgebaut werden. In der Behandlung von fieberhaften Atemwegserkrankungen werden neben den aufbauenden und schweißtreibenden auch die schleimlösenden Eigenschaften der Holunderblüte in der Aufbereitung als Tee genutzt.

Die Früchte sind reich an Vitamin C und B sowie antioxidativen Anthocyanen, Flavonoiden und Polyphenolen. Organische Säuren, Gerbstoffe und ätherische Öle sind weitere Bestandteile der Beeren, die bei entzündlichen Erkrankungen wie Erkältung, Grippe, Harnwegsentzündungen helfen. Die Wirkstoff-Kombination unterstützt auch die Schleimlösung, lindert Schmerzen und bekämpft Bakterien und Pilze.

Holunder ist in der Naturheilkunde und Volksmedizin ein Allzweckmittel mit breitem Wirkungs-Spektrum. Dabei steht die Immun-Stärkung im Vordergrund, aber auch entzündliche Gelenkbeschwerden können gelindert werden. Die äußerliche Anwendung hilft bei Hauterkrankungen wie Ekzemen und Abszessen sowie Insektenstichen. Auch bei Nervenbeschwerden ist Holunder empfehlenswert.

 

Anwendung der Holunderblüten

Mit Ausnahme der Blüten sollten alle anderen Pflanzenteile abgekocht werden.  Grund ist der Inhaltsstoff Sambunigrin, der kleine Mengen Blausäure abgibt, wodurch Magen-Darm-Probleme entstehen können. Die frischen Blüten eignen sich als Zutat zu Salaten und Kompott.

Beliebt sind auch heute noch die Hollerküchlein. Das sind kleine Pfannkuchen, bei denen die Blütendolden in den Teig getaucht und dann ausgebacken werden. Auch Sirup wird mit den Blüten aromatisiert oder man setzt die Blüten mit Honig,  Wasser und Zitrone an.

Wenn man alles nach dem Abseihen in Flaschen füllt und diese eine Zeitlang in die Sonne stellt, beginnt die Flaschengärung und es entsteht Holundersekt. Die Beeren ergeben ein dunkles, aromatisches Gelee oder den beliebten Holundersaft, der reich an Vitaminen und Antioxidantien ist. Allerdings müssen die Beeren gekocht werden. Roh sind sie aufgrund eines enthaltenen Glykosids unbekömmlich bis leicht giftig. An altem Holunderholz wachsen im Winter die besonders in asiatischen Gerichten beliebten Judasohren, auch Mu-Err-Pilze genannt.

Die Kräutermedizin kennt Holunderblütentee, bekannter auch als Fliedertee, ebenfalls in der Anwendung zur Blutreinigung sowie als Tonikum oder Salbe zur Behandlung von Sommersprossen oder Hautunreinheiten.

Viele moderne Hautessenzen enthalten in ihrer Zusammensetzung noch Bestandteile von Holunderblüten. Andere Anwendungen zur Nutzung der entschlackenden Wirkung sind Leberkuren, die Behandlung von Pilzinfektionen, Rheuma, Zahnschmerzen oder Harnwegserkrankungen.

In Kombination mit Enzianwurzel, Eisenkraut, Schlüsselblume und Sauerampfer kommen Holunderblüten zur Hygiene der Nasennebenhöhlen und der Behandlung von Sinusitis zum Einsatz. Als Kompresse zur Anwendung bei Augenlid-Ekzemen reduziert die Blüte Entzündungen und verflüssigt die Infektion.

Die Holunderblüten werden im Juni und Juli geerntet, wenn mehr als zwei Drittel von ihnen geblüht haben. Dazu werden die ganzen Dolden abgeschnitten und gebündelt oder ausgebreitet getrocknet. Das Abrebbeln der getrockneten Blüten muss sehr vorsichtig erfolgen, damit die Wirkstoffe nicht durch die in den Blüten enthaltenen Fermente zerstört werden. Zur eigenen Herstellung werden mindestens 10 – 12 große Holunderblüten, 1 Zitrone, Ascorbinsäure, 800 g Zucker, eine Messerspitze Hefe und 1 Liter Wasser in einem Glas gemischt und für 3 – 4 Tage in die Sonne gestellt. Die Mischung wird abschließend gefiltert, in Flaschen abgefüllt und bis zur Verwendung kühl gestellt.

Bei Beachtung der vorgeschriebenen Dosierung sind bei Verwendung von Holunderblüten keine Nebenwirkungen zu verzeichnen, sodass die Droge (Sambuci Flos) ohne Einschränkungen auch als gesundheitsfördernder Tee ohne direkte medizinische Veranlassung genossen werden kann.

Zum Anlegen eines Vorrates können die Blüten bei 40°  C einer Trocknung unterzogen werden. Vorher sollten die Blütenstände bei Zimmertemperatur ein paar Stunden lagern, damit Insekten das Weite suchen können.

 

Anwendung der Holunderbeeren

Die Beerenernte erfolgt von September bis in den Oktober hinein. Nach dem Abpflücken der Früchte von den Zweigen sollen sie mit etwas Wasser eine viertel Stunde abgekocht und durch ein Leintuch ausgepresst werden. Das Filtrat gieße man in Glasgefäße, die verschlossen im kochenden Wasserbad eine halbe Stunde sterilisiert werden. Zur Herstellung von Holunderbeeren-Sirup wird der Saft vor dem Sterilisieren mit Honig angereichert. Der Saft mit etwas Honig kann im Gärballon zu Wein verarbeitet werden.

Die getrocknete Rinde und die Wurzeln dienen zur Zubereitung von Tee, der als Abführ- und Brechmittel sowie zur Behandlung von Rheuma. Allerdings ist die Anwendung dieser Pflanzenteile wenig verbreitet, weil es leicht zu Überdosierungen kommen kann. Die Blätter können auch (ausschließlich) äußerlich bei Hämorrhoiden und Sonnenbrand lindernd wirken.

 

Fertig-Präparate

Dem Verbraucher steht heute ein großes Angebot an Holunder-Präparaten zur Verfügung.  Erhältlich sind Trocken-Extrakte in loser Pulver-Form, verkapselt oder verpresst. Daneben gibt es Teemischungen, Pastillen und auch den fertigen Saft, Limonaden, Sirup und Marmeladen.

 

Homöopathie

Das homöopathische Mittel Sambucus nigra wird aus Blüten und Blättern bereitet. Es kommt zumeist als Urtinktur oder D3 bzw. D6 Dilutionen zur Stärkung der Abwehrkräfte geschwächter Kinder, gegen Schnupfen oder Asthma zur Anwendung. Globuli mit den Potenzen D4 bis D10 werden bei Erkrankungen der Atemwege, aber auch bei Hitzewallungen in den Wechseljahren verordnet.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 18.08.2022 aktualisiert.

Hopfen (Humulus lupulus)

Hopfen ist vor allem durch seine Verwendung  beim Bierbrauen bekannt. Die grünen Fruchtzapfen der weiblichen Pflanze geben dem Bier den leicht bitteren und würzigen Geschmack.

 

Vorkommen
Die Stammform des Kulturhopfens (Echter Hopfen) stammt aus Eurasien, wo die wärmeliebende Pflanze auf nährstoffreichen Böden in Wäldern und Gebüschen wächst.

 

Merkmale
Nur die weiblichen Pflanze des Rankengewächses wird angebaut, weil nur sie die gelblich-grünen Scheinähren oder Hopfenzapfen hervorbringt. Die dreilappigem, gegenständig angeordneten Blätter haben einen gesägten Rand. Hopfen gehört zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae).

Der Hopfen ist eine ausdauernde, schnell wachsende Schlingpflanze, die bis zu zehn Meter hoch wird. Seit dem frühen Mittelalter wird er in Hopfengärten angebaut, wo er an Drähten hochwächst. Nach der Ernte im August und September sterben die verbliebenen oberirdischen Teile ab und im Frühjahr treibt der Wurzelstock wieder aus. Der Echte Hopfen  darf nicht mit dem Zierhopfen verwechselt werden, der zu dekorativen Zwecken in Gärten angepflanzt wird.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Als Droge werden die getrockneten Hopfenzapfen (Lupuli flos,Strobili lupuli) und die darin enthaltenen Hopfendrüsen (Glandulae Lupuli, Lupulinum) verwendet. Die Hopfendrüsen befinden sich auf den Drüsenhaaren, die vom Blütenstand abgerebbelt werden.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Der Hopfenbitterstoff enthält mit Lupulon und Humulon die wichtigsten Wirkstoffe. Daneben sind noch Phenole, Gerbstoffe und ätherische Öle enthalten. Das Lupulin der Hopfendrüsen enthält zusätzlich noch Cholin.

Die Droge gilt als Beruhigungsmittel und durch die Bitterstoffe Humulon und Lupulon als Magen-Darm-Mittel. Diese Bitterstoffe wirken auch appetitanregend und antibakteriell.

 

Anwendung

Hopfen als Tee oder in fertigen Arzneimitteln wird bei Schlaflosigkeit und Einschlafstörungen, Unruhe und Spannungszuständen, Neurosen und Hysterie angewandt.

Außerdem regt er die Magensaftproduktion an, kann Prostatabeschwerden mildern, Krämpfe stillen und klimakterische Beschwerden lindern.

Bei äußerlichen Verletzungen und bei Ekzemen kann die antibakterielle Eigenschaft des Hopfens genutzt werden, indem man die Wunden mit starkem Tee öfters abwäscht.

Ein Teeaufguss aus Hopfen wird folgendermaßen hergestellt: 1 Teelöffel zerriebene Hopfenzapfen mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen. 10 Minuten ziehen lassen, abgießen. Um wirklich ein reines Produkt für Tee zu erhalten, sollte der Hopfen nur in Apotheken oder Drogerien gekauft werden.

Hopfen-Weißdorn-Tee gegen leichte Niedergeschlagenheit und Einschlafstörungen: Je 20 g Hopfenzapfen und Weißdorn vermischen. 2 Teelöffel der Mischung mit ¼ l kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen, abgießen und vor dem Schlafengehen trinken.

Fußbad gegen Wechseljahresbeschwerden: In zwei Fußwannen je drei Handvoll getrocknete Hopfenzapfen geben. Eine Wanne mit 38 Grad warmem Wasser füllen, die andere mit kaltem Wasser. Die Füße abwechselnd fünf Minuten in das warme und zehn Sekunden in das kalte Wasser stellen.

Hopfen-Gesichtslotion gegen müde, schlaffe Haut: 30 g Hopfenzapfen, 200 ml destilliertes Wasser, 40 ml Rosenwasser und 30 ml Alkohol (50 %). Den Hopfen 15 Minuten im Wasser kochen, zudecken und erkalten lassen. Durch ein Sieb filtern und den Pflanzenrückstand gut auspressen. Mit den anderen Zutaten in einer dunkle Flasche gut durchschütteln und kühl lagern. Nach der Gesichtsreinigung einen Wattebausch mit der Lotion befeuchten und die Haut sanft abreiben.

 

Homöopathie

In der Homöopathie werden nur die frischen Hopfenzapfen verwendet. Hergestellt wird daraus eine Urtinktur mit dem Arzneigehalt von 1/3 oder eine Lösung mit der Potenz D 1 oder D 2. Verwendung finden diese homöopathischen Mittel bei Schlaflosigkeit, gesteigerter Nervosität, gereizter Harnblase, Blasen bildende Hautentzündungen und bei Herpesbläschen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 01.06.2021 aktualisisert.

Huflattich (Tussilago farfara)

Der anspruchslose Huflattich ist ein weit verbreiteter Frühblüher, der vor allem bei Erkältungen empfehlenswert ist. Daher stammt die ebenso gültige Bezeichnung Brustlattich und auch der lateinische Name deutet auf die Wirkung hin (Tussis, lat.: Husten).

Andere regionale Namen der Pflanze sind Breit- und Eselslattich sowie Eselstappe, Fohlenfuß, Hufblatt, Latten, Lette, Zieglerblume, Ackerlatsche, Esels- oder Rosshuf und Kuhfladen. Humorvolle Menschen haben sich den Begriff  „Wanderers Klopapier“ ausgedacht.

 

Vorkommen
Huflattich ist in in Eurasien und Afrika heimisch und durch menschliches Zutun als Neophyt heute weltweit verbreitet. Die Pflanze gedeiht optimal auf trockenen Böden warmer Standorte mit rohen Böden. Daher ist Huflattich oft an Wegen, Feldrändern und Schuttplätzen zu finden.

 

Merkmale
Der Geophyt treibt aus unterirdischen Ausläufern (Rhizomen) im Frühjahr zunächst die blühenden Sprosse aus. An den mit Schuppenblättern besetzten, bis zu 15 cm hohen Trieben erscheinen dann die endständigen Blütenstände des Korbblütlers (Compositae) mit  gelben Zungenblüten.

Nach der Blütezeit erscheinen  Sprosse mit  derben, hufeisenförmigen Blättern, die unterseits weißlich behaart sind. Huflattich kann eventuell mit der ähnlichen und verwandten Pestwurz (Petasites officinalis) verwechselt werden, die allerdings deutlich größere, bis zu einem halben Meter im Querschnitt messende Blätter und rötlich-weißliche Blütenstände an bis zu 40 cm hohen Treiben aufweist.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Zur Anwendung kommen Blätter und Kraut (Farfarae herba), Blüten (Farfarae flos) und die Wurzel (Farfarae radix).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Huflattich enthält Gerb-, Bitter- und Schleimstoffe sowie den präbiotischen Ballaststoff Inulin und antioxidative Flavonoide. Daneben liefert die Pflanze viel Vitamin C, Mineralien und Spurenelemente.

Die Wirkstoff-Kombination kann Fieber senken, Entzündungen lindern und Krämpfe lösen sowie Schleimbildungen mobilisieren. Daneben kann die Heilpflanze Blutungen stillen, weil sich das Gewebe zusammenzieht. Die schweißtreibende Wirkung hat einen entgiftenden Effekt.

Huflattich ist das phytomedizinische Mittel der Wahl bei allen Atemwegsbeschwerden wie Infekten und Asthma. Auch bei Halsschmerzen und Entzündungen des Zahnfleisches werden die Präparate empfohlen. Entzündliche Magen-Darm-Beschwerden können mit Huflattich ebenfalls gelindert werden. Die äußere Anwendung ist bei Ekzemen, Insektenstichen und Abszessen angezeigt.

 

Anwendung

Kraut und Blüten dienen zur Zubereitung des Tees aus 2 Teelöffeln getrockneter Rohdroge auf einem halben Liter kochendem Wasser. Die Tinktur wird aus 38-prozentigem Alkohol hergestellt, in dem die Rohdrogen vor dem Abseihen bis zu 6 Wochen ziehen müssen. Huflattich kann mit Spitzwegerich, Lungenkraut, Königskerze und Süßholz gemischt werden.

Zur äußerlichen Anwendung mit Umschlägen dient ein Sud aus einem halben Liter Wasser mit 2 Esslöffeln der Blätter. Die Mischung wird nur kurz aufgekocht.

Wegen des Gehalts an leberschädlichen Pyrrolizidinalkaloiden soll Huflattich nicht über mehrere Wochen angewendet werden. Generell abgeraten wird die Behandlung Schwangeren und Kindern.

 

Homöopathie

Homöopathische Präparate vom Huflattich sind bei Altershusten indiziert.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 01.06.2021 aktualisiert.

Igelkopf (Echinacea spec.)

Der Igelkopf wird oft auch als Sonnenhut bezeichnet, mit dem jedoch im Deutschen die  nah verwandte Gattung Rudbeckia gemeint ist. Die Gattung Echinacea umfasst 9 Arten, von denen einige als Zierpflanzen unsere Gärten bereichern.

Bekannt und wissenschaftlich nachgewiesen ist auch die Wirkung der Korbblütler (Compositae) bei Erkältungen und weiteren Infektions-Krankheiten.

Medizinisch genutzt werden vor allem der Purpur-Igelkopf (Echinacea purpurea), der Blasse Igelkopf (Echinacea pallida) und der Schmalblättrige Igelkopf (Echinacea angustifolia).

 

Vorkommen
Alle Echinacea-Arten sind im mittleren und östlichen Nordamerika heimisch. Dort wachsen die Stauden auf steinigen und teils lehmigen Böden, vor allem in der Prärie.

Doch auch in lichte Wäldern und Gebüschgesellschaften dringen sie vor. Heute bewohnen die Igelköpfe alle Kontinente, weil sie durch die Kultivierung im Garten und auf Anbauflächen verbreitet wurden.

 

Merkmale
Die mehrjährigen Stauden mit unterirdischen Ausläufern werden bis zu 2 m hoch und bilden wechselständige, elliptisch-schmale Blätter aus. Der Blütenstand steht als endständiges, kegelartiges Blütenkörbchen an der Sprossspitze. Dort sind mittig die kleinen, gelben oder orangefarbenen Röhrenblüten inseriert, die von einem Kranz von violetten bis gelblichen Zungenblüten umgeben sind.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdrogen sind vor allem das Kraut (Echinaceae purpureae/pallidae/angustifoliae herba), aber auch die Wurzeln (Echinaceae purpureae/pallidae/angustifoliae radix) im getrockneten oder frischen Zustand.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Der antibiotische und antivirale Wirkstoff Echinacosid gilt als die Leit-Substanz in  der pharmazeutischen Analyse. Ebenfalls hemmend auf das Virus-Wachstum wirkt die Dicaffeoyl-Weinsäure (Cichoriensäure), die zusätzlich die Phagozytose durch Granulozyten und Makrophagen fördert.

Dieses “Zellfressen“ ist eine essenzielle Aktivität der weißen Blutkörperchen. In der Heilpflanze kommen auch Alkylamide vor, die gleichfalls in diese Richtung wirken und auch Fieber senken können.

Daneben ist in den Rohdrogen Pentadecadien enthalten, das in Tier-Experimenten das Wachstum von Krebszellen hemmen konnte. Wahrscheinlich wird dieser Effekt unterstützt durch Glykoproteine und Polysaccharide, die die Ausschüttung des Tumor-Nekrose-Faktors α fördern.

Aus diesen Wirkungen der im Igelkopf enthaltenen Verbindungen erklären sich die Immunstärkung und die Hemmung von Infektionen durch Echinacea-Präparate.

 

Anwendung
Echinacea kann als Tee, wirksamer durch alkoholische Auszüge, Tabletten, Sprays, Infusionen und Injektionen angewendet werden. Haupt-Indikationen sind Grippe und Erkältungskrankheiten mit Schnupfen, Husten und Halsschmerzen. Spezielle antibiotische Effekte sorgen für eine gute Wirksamkeit gegen Bakterien wie Listeria, tierische Einzeller wie Leishmania und den Pilz Candida albicans.

Linderung verschafft Echinacea auch bei Arthritis, entzündlichen Ekzemen wie Schuppenflechte (Psoriasis) sowie Hautwunden, gerade auch Verbrennungen, wenn Infektionen drohen oder schon vorhanden sind. Weitere Indikationen sind Abszesse, Furunkeln und Fisteln sowie Entzündungen der Prostata.  Auch die Krebsbehandlung kann mit Echinacea unterstützt werden.

 

Homöopathie
Homöopathische Echinacea-Präparate dienen in den Potenzen D2, D6 und D12 zur Immunstärkung und zur Behandlung von Hautkrankheiten.

 

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Dieser Beitrag wurde am 10.08.2021 erstellt.

Ingwer (Zingiber officinale)

Der Ingwer (Zingiber officinale) gehört zur Familie der Zingiberaceae (Ingwergewächse). Die Pflanze ist Droge und Nahrungsmittel gleichermaßen. Als Lebensmittel wird Ingwer vielfältig verwendet: Vor allem in asiatischen Gerichten wird er gerne als Gewürz eingesetzt. Kandiert, evtl. auch mit Schokolade überzogen, wird er zur erfrischenden Süßigkeit.

Oft wird die Knolle auch zur Herstellung von Getränken genutzt: Sei es zur Zubereitung von Tees oder Limonaden wie Ginger Ale und Ginger Beer, die heute, obwohl die Namen dies vermuten lassen, meist keinen Alkohol mehr enthalten. Kenner schätzen die Getränke ob ihrer süßen Schärfe pur oder als Grundlage für Cocktails.

 

Vorkommen
Man vermutet, dass der Ingwer auf den Pazifikinseln beheimatet war, der genaue Ursprung ist aber noch ungeklärt. Heute wird er in tropischen und subtropischen Regionen kultiviert. Die weltweit größten Exporteure sind Nigeria, Indien und China. Heute wird Ingwer auch in Deutschland angebaut.

 

Merkmale
Die krautige, vieljährige Pflanze wird zu anderthalb Meter hoch. Die gegenständig angeordneten, länglichen, glattrandigen Blätter weisen wie bei allen einkeimblättrigen Gewächsen eine parallele Nervatur auf. Die gelbgrünen Blüten mit bräunlich-violetten Anteilen ähneln mit ihren zweiseiten-symmetrischen Bau den Orchideenblüten. Die schuppigen, knollenförmigen, unterirdischen Ausläufe sind als Rhizome sprossbürtig und gehören nicht zur Wurzel.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
In der Pharmazie wird das Ingwerrhizom als Droge verwendet.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Die pharmakologisch bedeutsamen Inhaltsstoffe des Ingwers sind ätherische Öle, Scharfstoffe wie z. B. verschiedene Zingiberole, Zingiberene, Gingerole und Shogaole, Vitamin C und einige Spurenelemente.

Aufgrund seiner Inhaltsstoffe wirkt der Ingwer in mannigfaltiger Weise gesundheitsfördernd: Die Heilpflanze hat primär übelkeitshemmende, krampflösende, Mikroorganismen abtötende und die Verdauung fördernde Eigenschaften. Zudem wirkt sie zuverlässig gegen Schmerzen und Entzündungen.

Daher findet Ingwer vornehmlich bei Verdauungsbeschwerden seinen Einsatz. Er wird als wirksames Mittel zur Bekämpfung der sogenannten Reisekrankheit (Kinetose) und allgemein gegen Übelkeit eingesetzt. Auch gegen Appetitlosigkeit kann Ingwer helfen.

Die ätherischen Öle kommen bei Massagen von Patienten mit rheumatischen Beschwerden zum Einsatz. Gegen Rheuma wird Ingwer auch oral verordnet. Durch seine schmerzstillende und entzündungshemmende Eigenschaft kann bei einigen Patienten fast die gleiche Wirkung wie bei der Behandlung mit Diclofenac beobachtet werden.

Da Ingwer auch schleimlösend wirkt, eignet er sich auch zur Therapie von Erkältungen, insbesondere solcher, die mit langanhaltendem, starkem Husten einhergehen.

Seinen den Kreislauf anregende, wärmende Wirkung macht ihn zu einem potentiellen Aphrodisiakum, d.h. zu einem die Libido steigernden Mittel.

Aufgrund seiner positiven Wirkung gegen verschiedene Mikroorganismen kann Ingwer auch als Präventivpräparat, z. B. vor Reisen in Länder, in denen Durchfallerkrankungen häufig sind, eingesetzt werden.

Auch zur Senkung von Infarktrisiken kann die Heilpflanze verwendet werden, da man ihr nachsagt, die Gefahr der Gerinnselbildung zu reduzieren.

Ingwer zählt zu den Drogen, die nicht nur in der Humanmedizin, sondern auch in der Veterinärmedizin zur Anwendung kommen.

 

Anwendung

Ingwer kann frisch gegessen oder aus getrocknetem oder frischen Stückchen las Tee eingenommen werden. Größere Stücke eignen sich zur Herstellung von Ingwerwasser, das kalt hergestellt wird und 24 Stunden ziehen muss. Geschnittene Rhizomen in 38-prozentigem Alkohol eingelegt, ergeben nach 6 Wochen eine Tinktur, die tropfenweise appliziert werden kann.

Ingwer-Gari besteht aus 100 g Rhizom-Stücken, die in 50 ml Reisessig  und einem Esslöffel Honig und einer Prise Salz eingelegt werden.

Ingwer-Zimt-Salbe stelle man mit 50 Ingwer, 30 g Zimt und 100 ml Öl und etwas Lanolin.  Die Mischung wird bei niedriger Temperatur eine halbe Stunde geköchelt. Vor dem Abkühlen hebe man noch etwas Bienenwachs unter und siebe die Mixtur durch.

Ingwer-Honig erhält man, wenn das in Scheiben geschnittene Rhizom mit Honig sachte erhitzt wird.

 

Homöopathie

In der Homöopathie wird Ingwer (Zingiber) in Form von Dilutionen, Tabletten und Globuli mit niedriger Potenz (bis max. D30) bei Verdauungsproblemen wie Durchfall und Übelkeit eingesetzt. Es spielt allerdings nur eine kleine Rolle.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 01.06.2021 aktualisiert.