Lattich

Heilpflanze Lattich (Lactuca virosa)

Der Lattich (Lactuca virosa), auch unter den Namen Stinklattich, Wilder Lattich oder Stinksalat bekannt, ist mit dem Kopfsalat verwandt und nahezu weltweit verbreitet. In den Regionen Mitteleuropas ist er bis in Höhenlagen von 1.300 Metern zu finden, wo steinige Hänge und Wegesränder zu seinen bevorzugten Standorten zählen. Giftlattich liebt die Wärme. Abhängig von seinen Umweltbedingungen erreicht er eine Wuchshöhe von 60 bis 120 Zentimetern, selten auch mehr.

Die Stängel der Pflanze sind hohl und entspringen einer grundständigen Blattrosette. Sie sind oftmals rot überlaufen und neigen zu rispenartigen Verzweigungen im oberen Bereich. Bläulich-grün oder dunkelgrün und fein gezahnt mit leichten Dornen im Randbereich sind die Blätter der Pflanze beschaffen.

Zwischen Juni und September liegt die Blütezeit des Giftlattichs. Die verzweigten Rispen zeigen sich dann mit flachen, gelben Blütenkörben besetzt, aus denen die Samen der Pflanze entstehen. Typisch für den Lactuca virosa und alle anderen Latticharten: Bei Verletzungen der Stängel oder Blätter tritt milchig-weißer, bitter schmeckender Milchsaft aus der Verletzungsstelle aus.

Drogen und Wirkstoffe
Zu den Drogen des Giftlattichs zählen zum einen das getrocknete Kraut (Herba lactucae virosae) beziehungsweise die getrockneten Einzelblätter der Pflanze (Lactucae folium) und zum anderen der getrocknete Pflanzensaft, das Lactucarium.

Wie alle Latticharten ist auch der Giftlattich reich an Bitterstoffen. Diese enthalten als wirksame Substanzen unter anderem stoffwechselwirksame Sekundärmetaboliten wie Lactusid, Lactucopicrin und Lactusin sowie die sekundären Pflanzenstoffe Taraxasterol, Amyrin und Lactucerol. Ebenfalls enthalten sind organische Säuren, Alkaloide, Kautschuk, Inulin, Flavonoide, Eiweiße, Asparagin, Kampfer sowie ätherisches Öl.

Heilwirkung und Anwendung
Giftlattich kann innerlich und äußerlich verwendet werden. Pflanze und Drogen besitzen einen unangenehmen Geruch und einen bitteren Geschmack. In seiner Wirkung ist der Giftlattich schmerzstillend, beruhigend, krampflösend, hustenstillend und förderlich für den Schlaf. Er wird hauptsächlich zur Behandlung von Krämpfen und Schlaflosigkeit sowie bei Asthma und nervösen Beschwerden verwendet. Auch der Einsatz bei Keuchhusten und Gicht ist in der Naturheilkunde bekannt.

Üblich ist die Verwendung des Giftlattichs für die Herstellung von Aufgüssen und Tees. Die Verdampfung mittels Vaporizer ist ebenfalls möglich. Zudem sind die getrockneten Pflanzenteile Bestandteil verschiedener Räuchermischungen. Neben den getrockneten Drogen kann Giftlattich auch frisch verwendet werden. So können frische Blätter in kleinen Mengen zu Salat bereitet werden. Der frische Saft ist trinkbar. Alternativ kann Giftlattich homöopathisch verabreicht werden.

Achtung: Getrocknete Blätter sowie getrockneter Milchsaft der Pflanze gelten ab einer bestimmten Menge als stark giftig. Die Einnahme von mehr als einem Gramm kann zu Kopfschmerz, Schwindel und Schweißausbrüchen führen. Stärkere Überdosierung kann den Herzstillstand nach sich ziehen.

Leinsamentee

Unter Leinsamentee versteht man eigentlich einen kalten Aufguss aus den geschroteten Samen. Die uralte Kulturpflanze wurde in prähistorischer Zeit zuerst als Faserpflanze angebaut, aus der Textilien  hergestellt wurden. Später entdeckten die Menschen das einjährige, blau blühende Kraut als Nahrungs- und Heilmittel.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Samen der Heilpflanze sind reich an Omega-3-Fettsäuren, Proteinen, Mineralien und Spurenelementen sowie Vitaminen. Leinsamentee wirkt positiv auf den Magen-Darm-Trakt vor allem wegen der herausgelösten Schleim- und Ballaststoffe.

Die Ballaststoffe regen die Darmmuskulatur zu verstärkten Bewegungen (Peristaltik) an und fördern dadurch eine bessere Verdauung. Stuhlverstopfung wird auf diese Weise bei regelmäßiger Anwendung vorgebeugt. Bei akuter Obstipation kann Leinsamentee allerdings nicht mehr helfen.

Die unverdaulichen Inhaltsstoffe der Samen absorbieren Giftstoffe, die aus dem Darm heraus befördert werden. Auch Bakterien, Pilze und andere Krankheitserreger scheidet der Darm besser aus, wenn viel Ballaststoffe den Nahrungsbrei bereichern.

Die Schleimstoffe quellen mit Wasser zu einem Schutzfilm auf, der die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes belegt. Überschüssige Magensäure kann so weniger Schaden anrichten. Besonders hilfreich ist das bei der sogenannten “Reflux-Krankheit“ bei der die Säure vom beeinträchtigten Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre nicht mehr zurückgehalten werden kann. So entsteht Sodbrennen, das nicht nur unangenehm ist, sondern auch die Schleimhäute der Speiseröhre verätzt.

Diese Wirkungen machen Leinsamentee auch zu einem heilsamen Mittel gegen chronische Darmschleimhautentzündung. Die Schonung der Schleimhäute gegen Überreizungen können auch Krebserkrankungen vorbeugen.

 

Anwendung
2 Esslöffel, entsprechend 30 bis 50 Gramm, Leinsamen werden im Mörser zerstoßen oder der Elektromühle geschrotet. Dieser Schrot soll dann in einem Viertel Liter kaltem Wasser mindestens eine halbe Stunde quellen. Dann dekantiere man den Aufguss mithilfe eines Siebes ab. Getrunken werden kann der Leinsamentee kalt oder leicht angewärmt. Zusätzlich ist die Aufnahme von viel Flüssigkeit sinnvoll, damit das Präparat weiter quellen kann und nicht im Verdauungs-Trakt stockt.

Man hüte sich davor, kochendes Wasser zu verwenden. Denn Leinsamen enthalten eine geringe Konzentration Amygdalin. Diese auch in Mandeln vorkommende Verbindung setzt unter Hitzeeinwirkung Blausäure frei.

 

Kontraindikationen
Leinsamentee soll bei bestehenden Engstellen im Magen-Darm-Trakt nicht angewendet werden. Dann  droht eventuell ein Darmverschluss. Auch bei anderen Darmerkrankungen wie akuten Darmentzündungen oder chronischer Verstopfung ist vor der Einnahme der Arzt zu fragen. In der Schwangerschaft darf Leinsamentee ebenfalls nicht appliziert werden.

 

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Dieser Beitrag wurde am 09.09.2021 erstellt.

Lindenblüten (Tilia spec.)

In früheren Zeiten war die Linde Herzstück jeden Dorfes. Unter ihrem schützenden Blätterdach kam die Dorfgemeinschaft zusammen um zu tanzen und zu feiern, aber auch um Recht zu sprechen.

Die Linde fand Eingang in Mythen, Dichtung und Liedgut und steht symbolisch für Heimat, Liebe und Gerechtigkeit. Auch in der Volksheilkunde hat die Linde schon seit dem Mittelalter einen festen Platz. Aufgrund der wohltuenden Wirkung gehören ihre Blüten auch heute noch zu den beliebtesten Hausmitteln, die von unserer Winter- (Tilia cordata) und Sommerlinde ((Tilia platyphyllos) gewonnen werden.

 

Vorkommen
Unsere heimischen Linden stammen aus Europa, wobei die Sommerlinde bis nach Asien hinein verbreitet ist. Oft stehen die Bäume auf offenem Feld, doch ist der typische Biotop der Mischwald auf nährstoffreichen Böden.

 

Merkmale
Die Malvengewächse (Malvaceae) werden imposante Bäume mit ausladender Krone. Der schnellwachsenden Bäume können ein Alter von mehreren Hundert Jahren erreichen. Die Unterseite der herzförmigen Blätter sind bei der Winterlinde bläulich-grün, bei der Sommerlinde hingegen hellgrün. Die weißlich-grünen Blüten werden höchstens 0,5 cm groß und bilden auf Tragblättern sitzende Blütenstände. Die Blüten sind eine ideale Bienenweide und ergeben einen köstlichen Honig.  Aus den Blüten entstehen die runden Kapselfrüchte.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Verwendet werden die Blüten (Tilae flos).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Lindenblüten enthalten viele verschiedene Wirkstoffe, vor allem phenolische Verbindungen, Flavonoide, Saponine, Glykoside, Gerb- und Schleimstoffe sowie in geringen Mengen ätherische Öle.

 

Das unter der Rinde gelegene sogenannte Splintholz enthält u.a. Phenolcarbonsäure, das krampflösende und blutdrucksenkende Eigenschaften aufweist und den Gallenfluss anregt. Die Schleimstoffe der Lindenblüte überziehen die gereizten und entzündeten Schleimhäute mit einem Schutzfilm, der entzündungshemmend und lindernd wirkt und die Immunabwehr unterstützt.

Die schweißtreibende, Reiz lindernde und schleimlösende Wirkung verbessert wesentlich das Krankheitsbild und erleichtert das Abhusten.

 

Anwendung

Pflanzenextrakte aus Blüten und Rinde werden in vielerlei Arzneimitteln verwendet. Lindenblüten werden vor allen Dingen bei fieberhaften Infekten, Halsschmerzen und Atemwegserkrankungen erfolgreich angewendet.

Wegen seines milden, angenehmen Geschmacks wird Lindenblütentee auch von Kindern gern angenommen.

Doch der Anwendungsbereich der Lindenblüten beschränkt sich keineswegs auf Erkältungskrankheiten. Krampflösende und harntreibende Eigenschaften machen den Einsatz auch bei zahlreichen anderen Beschwerden sinnvoll. So helfen sie Kopf- und Magenschmerzen zu lindern und sorgen bei Nieren- und Blasenerkrankungen für eine beschleunigte Harnausscheidung.

Bei äußerlichen Anwendungen entfalten Lindenblüten eine Reiz lindernde und beruhigende Wirkung. Besonders bei juckenden Hauterkrankungen, aber auch bei Sonnenbrand sind Umschläge mit einem Aufguss von Lindenblüten äußerst wohltuend. Außerdem fördern Lindenblüten die Wundheilung und lassen Furunkel schneller reifen.

Bei Schlafstörungen kann ein Lindenblütenbad Wunder wirken. Es beruhigt und entspannt und erleichtert das Einschlafen.

Wie man sieht, schenkt uns die stattliche Linde mit ihren intensiv duftenden Blüten eine Fülle von heilkräftigen Substanzen, die viele Beschwerden lindern können.

 

Homöopathie

Auch die Homöopathie hat sich die heilende Wirkung der Lindenblüten zunutze gemacht. Als Urtinktur aus frischen Blüten wird sie gegen Infekte, Rheuma, allergische Ausschläge, Heuschnupfen und bei Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane eingesetzt.

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Dieser Beitrag wurde am 15.06.2021 letztmalig aktualisiert.

Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)

Das Lungenkraut (Pulmonaria officinalis oder Pulmonaria maculosa) gehört zur Familie der Raubblattgewächse (Boraginaceae). In den Kräuterbüchern aus dem 16. und 17. Jahrhundert wird Lungenkraut bei Erkrankungen der Lunge und der Brust beschrieben.

 

Vorkommen
Lungenkraut ist in Mitteleuropa, außer in Norwegen, häufig verbreitet. Auf den britischen Inseln wurde es eingebürgert. Es wächst in größeren Gruppen und kommt vor allem an Waldrändern und in lichten Laubwäldern vor auf kalkhaltigen, feuchten Böden.

 

Merkmale
Das bis zu 30 cm hohe Lungenkraut ist mehrjährig und wächst als krautige Pflanze. Ihre großen, spitzeiförmigen Blätter sind weiß gefleckt. Die Blüten erinnern an Schlüsselblumen und  wechseln mit dem Alter ihre Farbe. Sie sind anfangs rot und färben sich später blau und bringen kleine Kapselfrüchte hervor.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Vom Lungenkraut werden die Blätter (Pumonariae folium) und die Blütenspitzen (Pulmonariae flos) verwendet.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Lungenkraut enthält Schleimstoffe, die meist aus Arabingalactanen, Rhamnogalcturonanen und Polygalacturonanen bestehen, und Flavonoide. Weiterhin sind bis zu 5 % Kieselsäure, 4 % Catecholgerbstoffe, 2 % Gallotannine und 1,2 % Allantoin enthalten. Systematische Untersuchungen der Pflanze ergaben, dass sie keine potenziell toxischen Pyrrolizidinalkaloide enthält.

Die in Lungenkraut enthaltenen Schleimstoffe haben möglicherweise eine reizlindernde Wirkung. Kieselsäure und Flavonoide wirken harntreibend. Allantoin unterstützt die Bildung von neuem Gewebe und die Zerstörung von nekrotischem Gewebe, weshalb es zur Behandlung von Ekzemen, Geschwüren, Verbrennungen und Wunden verwendet wird. Bislang gibt es aber keine wissenschaftlichen Nachweise für die vielen volksmedizinischen Anwendungen.

 

Anwendung

Lungenkraut kommt vorwiegend in der Volksmedizin zum Einsatz und hat heutzutage fast nur noch historisches Interesse. Es wurde vor allem bei Husten und Heiserkeit, Asthma und Bronchitis verwendet. Auch bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder der Harnwege wurde Lungenkraut oft benutzt. Äußerlich kann die Pflanze gegen Wunden und Hämorrhoiden eingesetzt werden.

 

Homöopathie

In der Homöopathie ist das Lungenkraut als Pulmonaria officinalis HAB 1 bekannt. Hierfür werden die frischen oberirdischen Teile der blühenden Pflanzen verwendet. Anwendung findet dieses Mittel bei Erkrankungen der Atemwege.

 

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 28.06.2021 aktualisiert.

Mädesüß

Heilpflanze Mädesüß Wirkung (Filipendula ulmaria)

Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria) gehört zur Familie der Rosengewächse. Die Blüten eignen sich zum Aromatisieren von Speisen und Getränken und verleihen ihnen einen süßlich-herben Geschmack. Weitere mundartliche Bezeichnungen sind Mälkraut, Metkraut, Rüsterstaude, Johanniswedel sowie Wiesengeißbart. Vor allem im 16. Jahrhundert wurde die Staude als Bocks- oder Geißbart bezeichnet.

Merkmale
Das Echte Mädesüß ist eine Staude, die Wuchshöhen von etwa anderthalb Metern erreichen kann. Der Wurzelstock breitet sich unterirdisch kriechend aus und überwintert in der Erde. Im Frühjahr treibt er aus grundständigen Blättern eine Rosette, aus der sich später ein aufrecht wachsender Stängel entwickelt. Dieser ist im oberen Teil stark verzweigt und belaubt. Die an der Unterseite behaarten Laubblätter sind stets gefiedert und an der Oberseite kahl.
An den Enden der Haupt- und Seitentriebe entwickelt sich eine Vielzahl von doldig-rispigen Blütenständen, die zwischen Juni und Juli ihre stark duftenden Blüten öffnen. Die Blüten verfügen über jeweils fünf bis sechs weiße, bis zu fünf Millimeter lange Kronenblätter.

Vorkommen
Mädesüß bevorzugt nährstoffreiche Böden, die vor allem feucht sein sollten. So findet man die Pflanze häufig auf feuchten Wiesen und an Ufern, aber auch in der Nachbarschaft zu Röhricht fühlt sie sich wohl. Der Boden kann kalkarm, aber auch kalkreich sein.

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den Britischen Inseln durch ganz Europa und das westliche Asien. Auch in Kleinasien, am Mittelmeer sowie in den nördlichen Balkanländern ist Mädesüß verbreitet. Die Nordgrenze verläuft von Island bis hin nach Nordsibirien.

Wirkstoffe und Sammelgut
Gesammelt werden sowohl die Blüten als auch die oberirdischen Teile der Pflanze zwischen Mai und Juli.

Dabei werden die Blüten ohne den Stängel oder die oberirdischen Teile blühender Pflanzen von der Pflanze entnommen und anschließend getrocknet.

Die Droge duftet nach bitteren Mandeln. Ein leicht zusammenziehender, jedoch aromatischer Geschmack sind außerdem typische Merkmale des Mädesüß.

Salicylsäureverbindungen sind die hauptsächlichen Inhaltsstoffe des Mädesüß. Neben freier Salicylsäure enthält sie Gaultherin und Spiraein sowie ätherisches Öl und Gerbstoff.

Anwendung
Die darin vorhandenen Gerbstoffe wirken adstringierend, schmerzstillend, antirheumatisch sowie entzündungshemmend, was wahrscheinlich durch die vorhandenen Flavanoide noch verstärkend wirkt.

Die Wirkung der Droge beruht auf ihrem Gehalt an Salicylsäurederivaten. Äußerlich findet sie deshalb eine Anwendung als Rheumamittel. Weiterhin wird sie zur unterstützenden Behandlung fiebriger Erkältungskrankheiten sowie zur Erhöhung der Harnmenge angewendet. In der Volksheilkunde wird Mädesüß bei Magenbeschwerden, Blasen- und Nierenerkrankungen sowie zur Wundheilung eingesetzt.

Mädesüß ist zudem Bestandteil einiger Erkältungstees. Etwa vier bis sechs Gramm der Droge können drei Mal täglich zur Zubereitung eines Tees genutzt werden.
In pulverisierter Form wird die Droge auch als Bestandteil von Tinkturen und Tabletten verwendet.

Die frischen, unterirdischen Teile der Pflanze finden in der Homöopathie eine Verwendung unter der Bezeichnung Filipendula ulmaria HAB1 und werden bei Rheumatismus sowie bei Schleimhautentzündungen eingesetzt.

Mais (Zea mays)

Als Futter- und Nahrungspflanze ist Mais schon sehr lange bekannt, in seiner Herkunftsregion Südamerika wurde er vermutlich bereits von 9.000 bis 10.000 Jahren kultiviert. Auf dem Getreide aus der Familie der Süßgräser (Poaceae) beruhte die Zivilisationen der Inka, Maya und Azteken. Im 20./21. Jahrhundert kommt seine Bedeutung als Energiepflanze hinzu. Als Heilpflanze liefert er raffiniertes Maiskeimöl und Maisstärke. Heute ist die  gesundheitsfördernde  Wirkung nachgewiesen.

 

Vorkommen
Ursprung und Heimat des Süßgrases ist Mittelamerika, von wo aus die Kulturpflanze mit vielen Zuchtsorten über alle Kontinente verbreitet wurde. Die robuste Pflanze gedeiht auch auf mageren Böden, verträgt andererseits auch starke Versalzung und daher auch hohe Nitratwerte durch Gülleentsorgung.

 

Merkmale
Das kräftige, einjährige Gras kann Höhen bis zu drei Metern erreichen. Die zweihäusigen Pflanzen entwickeln rispige männliche Blüten und weibliche Kolben, auf denen zwischen Juni und Oktober die Früchte reifen. Die Erntezeit hängt sehr vom regionalen Klima und von der Maissorte ab.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdroge sind die gelben, körnerartigen Früchte (Zeae frucus).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Die Früchte sind reich an Vitamin D sowie Vitaminen aus der B-Gruppe sowie Mineralien und Spurenelementen.

Das Öl enthält zwischen 40 bis 60 Prozent Glyceride der Linolsäure, zudem Öl- und Palmitinsäure, Phytosterole und Vitamin E. Die Maisstärke mit ihrem hohen Wasseraufnahmevermögen gibt eine hervorragende Pudergrundlage ab, zudem dient sie als Hilfsstoff für die Tablettenherstellung. Produkte wie Dextrin und Sorbit basieren ebenfalls auf Maisstärke. Maisöl trägt ölige Injektionen und ist in Hautpflegemitteln enthalten, Maiskeimöl gilt wegen des enthaltenen Vitamins E und der Linolsäure als eines der wertvollsten Speiseöle.

Bekannt sind Anwendungen bei Blasenentzündungen und Harnwegserkrankungen, bei denen Mais zur Durchspültherapie genutzt wird. Die Inhaltsstoffe haben zudem eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung auf die Organe.

Das glutenfreie Getreide ist eine Alternative zu Weizen und Roggen bei Gluten-Unverträglichkeit.

 

Anwendung

Bei Cellulitis, Harnwegsinfekten, Blasenentzündungen und Nierensteinen, des Weiteren bei Ödemen, Übergewicht, Verstopfung, Bluthochdruck, Gicht, Arthritis, Stoffwechselstörungen und mangelnder Konzentration kann Mais in seinen verschiedenen Erscheinungsformen, vielfach als Öl, hilfreich sein. In Kosmetikprodukten dient das Öl auch als Feuchtigkeitsspender, wobei viele Wirkungen auf den enthaltenen ungesättigten Fettsäuren, der Kieselsäure (Eisen und Silizium) sowie dem Magnesium, Phosphor und Kalium im Mais basieren. Der Verzehr von Mais regt den Herzmuskel an und stärkt den Körper gegenüber Stresssituationen.

 

Homöopathie

In der Homöopathie spielt Mais keine Rolle.

 

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 28.06.2021 aktualisiert.

Mandel (Prunus dulcis)

Der Gattungsname Prunus weist auf die Verwandtschaft des Baumes zu Pflaumen, Pfirsichen und Kirschen hin. Freilich ist das Fruchtfleisch nicht zum Verzehr geeignet, sondern nur die bekannten Samen, die wir Mandeln nennen.

 

Vorkommen
Der Ursprung des Mandelbaums wird in Vorderasien vermutet. Von dort aus verbreitete der Mensch die Nutzpflanze zunächst über den Mittelmeerraum und schließlich auf alle Kontinente. Optimal entfalten sich die Pflanzen im Halbschatten auf kalkhaltigen, nicht zu feuchten und luftigen Böden mit gutem Nährstoffangebot.

 

Merkmale
Die bis zu 10 m hohen Bäume aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) erinnern zunächst an Kirschbäume, besonders, wenn im zeitigen Frühjahr die Blütenknospen reifen. Dann erscheinen die fünfzähligen, weißen, manchmal rosa überlaufenen Blüten.  Die daraus entstehenden grünen Früchte mit ledrigem Fruchtfleisch enthalten die ovalen Samen, die an einem Ende zugespitzt sind.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdroge ist der Samen (Pruni semen) von Prunus dulcis var. dulcis und var.  fragilis. Die Kerne der Bittermandel (Pruns dulcis var. amara) kommen in kleinen Mengen nur für Aromatisierungen infrage.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Mandeln enthalten das Glykosid Amygdalin, aus dem beim Verzehr enzymatisch Blausäure freigesetzt wird. Auch unter Süßmandeln befindet sich ein geringer Anteil von Kernen mit hoher Konzentration des Giftes. In der Regel ist der Verzehr aber unbedenklich, weil keine zu hohe Dosierung zustande kommt.

Mandeln sind ein gesundes Lebensmittel mit hohem Gehalt an Vitamin E und K und Vitaminen der B-Gruppe, Mineralien und Spurenelementen sowie ungesättigten Fettsäuren. Daneben enthalten Mandeln ätherische Öle und sollen bei Husten und Verstopfung helfen. Die Omega-3-Fettsäuren sind für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt.

 

Anwendung

Mandeln sind den meisten Menschen in Gestalt süßen Marzipans oder als Bestandteil von Kuchen und Gebäck bekannt. Auch kandierte oder gesalzene Mandeln sind als Snack für zwischendurch beliebt. Nicht ganz so verbreitet ist das Wissen um die ernährungsphysiologische Bedeutung und die Vielfalt, die in den nahrhaften Kernen steckt!

So können Mandeln nicht nur zu Likör, Pudding, Brotaufstrich und köstlichen Dessertsoßen verarbeitet werden. Auch als Mandelmilch gewinnt der Kern der unscheinbaren Steinfrucht zunehmend an Bedeutung. Für Menschen mit Eiweißunverträglichkeit und Laktoseintoleranz oder auch für Veganer ist sie daher eine ideale Alternative zur vermeintlich unverzichtbaren Kuhmilch.

 

Mandelmilch einfach selbst herstellen

Zur Herstellung der vielseitigen Mandelmilch werden als Ausgangsrohstoffe lediglich ein Teil Mandeln und zwei Teile Wasser benötigt. Aus 250 Gramm Mandeln und 500 Milliliter Wasser lassen sich somit 750 Milliliter Mandelmilch herstellen. Die Mandeln können über Nacht vorgeweicht und anschließend enthäutet werden. Für ein süßeres Aroma sorgen entsteinte Datteln.

Mandeln und Datteln werden mit Küchenmaschine, Mixer oder Pürierstab zu einem feinen Brei zerkleinert und mit der entsprechenden Menge Wasser vermixt. Zeigt das Gemisch eine milchig-weiße, homogene Textur, kann die Mandelmilch zum Abseihen der festen Bestandteile durch ein feines Sieb oder ein Tuch gegeben werden. Im Anschluss daran ist die Mandelmilch fertig für den sofortigen Genuss oder die Weiterverarbeitung nach Wunsch.

 

Einsatzmöglichkeiten der Mandelmilch

Egal ob Veganer, Allergiker oder Menschen mit besonderen Ansprüchen an ihre Ernährung: Mandelmilch bereichert jeden Speisezettel auf vielfältige und gesunde Weise, denn grundsätzlich kann die Milch aus der Mandel genauso verwendet werden wie ihr „tierisches“ Pendant. So lassen sich aus Mandelmilch nicht nur Milch-Shakes, Desserts und Müslis, sondern auch Frucht-Shakes, Joghurtvariationen und süße Cremes bereiten und selbst den Kaffee macht Mandelmilch zum aromatischen Genuss.

Für die Zubereitung köstlicher Milchgetränke kann die Mandelmilch unter anderem mit handelsüblichem Trink-Kakao verrührt oder mit Zimt beziehungsweise natürlicher Vanille aromatisiert werden. Doch nicht nur süße Köstlichkeiten lassen sich aus der Mandelmilch herstellen. Auch würzige Dips, weiße Kräuter- oder „Sahnesoßen“ und sogar eine Mandelmilch-Aioli sind möglich. Bei der Verwendung für herzhafte Gerichte kann die Mandelmilch dabei auch in ungesüßter Form zum Einsatz kommen.

 

Vorteile der Mandelmilch im Vergleich zur Kuhmilch

Zwar ist Kuhmilch durchaus gesund. In hochverarbeiteter Form allerdings sind viele Milchprodukte heute viel zu stark gesüßt oder mit künstlichen Aromen, Farbstoffen und sonstigen Zusätzen versehen.

Auch wirft die Basis unserer modernen Milchproduktion – die Massentierhaltung – ethische Fragen auf, die immer mehr Menschen zum bewussten Verzicht auf Kuhmilch bewegen. Nicht zuletzt das eigene Wohlbefinden zwingt viele Menschen dazu, Kuhmilch zu meiden. Ob Laktoseunverträglichkeit oder Eiweißallergie – auch im Rahmen einer diätetischen Ernährung ist Mandelmilch eine wohlschmeckende und vollwertige Alternative.

So sind die als „Süßstoff“ verwendeten Datteln leichter verdaulich als Milchzucker und liefern neben schneller Energie auch so lebensnotwendige Inhaltsstoffe wie Eisen, Phosphor, Zink, Magnesium, Kupfer und verschiedene Mineralien, die den körpereigenen Stoffwechsel unterstützen.

Als rein pflanzliches Produkt enthält Mandelmilch darüber hinaus keine gesättigten Fettsäuren, sondern einfach beziehungsweise mehrfach ungesättigte Fettsäuren, beispielsweise Omega 3, Omega 6 und Omega 9. Zudem werden die enthaltenen Aminosäuren optimal vom Körper aufgenommen und helfen beim Aufbau von Muskeln und Gewebe.

Als unbelastetes Naturprodukt ist sie viel mehr als nur ein „Milch-Ersatz“!

Die fettreichen Kerne werden auch zu Mandelöl verarbeitet, das in speziellen Kosmetik-Produkten enthalten ist.

 

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Dieser Beitrag wurde am 15.06.2021 erstellt.

Mandelmilch

Mandelmilch

Gesundheitlicher Nutzen von Mandelmilch
Mandeln sind den meisten Menschen in Gestalt süßen Marzipans oder als Bestandteil von Kuchen und Gebäck bekannt. Auch kandierte oder gesalzene Mandeln sind als Snack für zwischendurch beliebt. Nicht ganz so verbreitet ist das Wissen um die ernährungsphysiologische Bedeutung und die Vielfalt, die in den nahrhaften Kernen steckt!

So können Mandeln nicht nur zu Likör, Pudding, Brotaufstrich und köstlichen Dessertsoßen verarbeitet werden. Auch als Mandelmilch gewinnt der Kern der unscheinbaren Steinfrucht zunehmend an Bedeutung. Für Menschen mit Eiweißunverträglichkeit und Laktoseintoleranz oder auch für Veganer ist sie daher eine ideale Alternative zur vermeintlich unverzichtbaren Kuhmilch.

Mandelmilch einfach selbst herstellen
Zur Herstellung der vielseitigen Mandelmilch werden als Ausgangsrohstoffe lediglich ein Teil Mandeln und zwei Teile Wasser benötigt. Aus 250 Gramm Mandeln und 500 Milliliter Wasser lassen sich somit 750 Milliliter Mandelmilch herstellen. Die Mandeln können über Nacht vorgeweicht und anschließend enthäutet werden. Für ein süßeres Aroma sorgen entsteinte Datteln.

Mandeln und Datteln werden mit Küchenmaschine, Mixer oder Pürierstab zu einem feinen Brei zerkleinert und mit der entsprechenden Menge Wasser vermixt. Zeigt das Gemisch eine milchig-weiße, homogene Textur, kann die Mandelmilch zum Abseihen der festen Bestandteile durch ein feines Sieb oder ein Tuch gegeben werden. Im Anschluss daran ist die Mandelmilch fertig für den sofortigen Genuss oder die Weiterverarbeitung nach Wunsch.

Einsatzmöglichkeiten der Mandelmilch
Egal ob Veganer, Allergiker oder Menschen mit besonderen Ansprüchen an ihre Ernährung: Mandelmilch bereichert jeden Speisezettel auf vielfältige und gesunde Weise, denn grundsätzlich kann die Milch aus der Mandel genauso verwendet werden wie ihr „tierisches“ Pendant. So lassen sich aus Mandelmilch nicht nur Milch-Shakes, Desserts und Müslis, sondern auch Frucht-Shakes, Joghurtvariationen und süße Cremes bereiten und selbst den Kaffee macht Mandelmilch zum aromatischen Genuss.

Für die Zubereitung köstlicher Milchgetränke kann die Mandelmilch unter anderem mit handelsüblichem Trink-Kakao verrührt oder mit Zimt beziehungsweise natürlicher Vanille aromatisiert werden. Doch nicht nur süße Köstlichkeiten lassen sich aus der Mandelmilch herstellen. Auch würzige Dips, weiße Kräuter- oder „Sahnesoßen“ und sogar eine Mandelmilch-Aioli sind möglich. Bei der Verwendung für herzhafte Gerichte kann die Mandelmilch dabei auch in ungesüßter Form zum Einsatz kommen.

Vorteile der Mandelmilch im Vergleich zur Kuhmilch
Zwar ist Kuhmilch durchaus gesund. In hochverarbeiteter Form allerdings sind viele Milchprodukte heute viel zu stark gesüßt oder mit künstlichen Aromen, Farbstoffen und sonstigen Zusätzen versehen.

Auch wirft die Basis unserer modernen Milchproduktion – die Massentierhaltung – ethische Fragen auf, die immer mehr Menschen zum bewussten Verzicht auf Kuhmilch bewegen. Nicht zuletzt das eigene Wohlbefinden zwingt viele Menschen dazu, Kuhmilch zu meiden. Ob Laktoseunverträglichkeit oder Eiweißallergie – auch im Rahmen einer diätetischen Ernährung ist Mandelmilch eine wohlschmeckende und vollwertige Alternative.

So sind die als „Süßstoff“ verwendeten Datteln leichter verdaulich als Milchzucker und liefern neben schneller Energie auch so lebensnotwendige Inhaltsstoffe wie Eisen, Phosphor, Zink, Magnesium, Kupfer und verschiedene Mineralien, die den körpereigenen Stoffwechsel unterstützen.

Als rein pflanzliches Produkt enthält Mandelmilch darüber hinaus keine gesättigten Fettsäuren, sondern einfach beziehungsweise mehrfach ungesättigte Fettsäuren, beispielsweise Omega 6 und Omega 9. Zudem werden die enthaltenen Aminosäuren optimal vom Körper aufgenommen und helfen beim Aufbau von Muskeln und Gewebe.

Als unbelastetes Naturprodukt ist sie viel mehr als nur ein „Milch-Ersatz“!

Mariendiestel (Silybum marianum)

Die Mariendistel nutzen schon die Ärzte der griechisch-römischen Antike als Heilmittel gegen Gallenerkrankungen.

 

Vorkommen
Die Heimat der Mariendistel ist die Mittelmeer-Region und Vorderasien. Die Heilpflanze ist heute durch den kommerziellen Anbau auf allen Kontinenten vertreten und mancherorts verwildert anzutreffen. Der bevorzugten Biotope sind sonnige Standorte mit rohen, auch trockenen Böden mit gutem Nährstoffgehalt.

 

Merkmale
Das ein- bis zweijährige Kraut tritt uns als typische, bis 1,5 m hohe Distel entgegen. Der Korbblütler (Compositae) hat die kennzeichnenden zackig-gelappten, stacheligen Blätter und einen Blütenstand mit rundem Blütenboden und kleinen, violetten Einzelblüten. Die winzigen, schwarzen Früchte sind mit Pappus-Strahlen ausgestattet, die der Windverbreitung dienen.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Neben dem Kraut (Cardui mariae herba) werden vor allem die Früchte (Cardui mariae fructus)  verwendet.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Besonders die Früchte (“Marienkörner“) enthalen Harze, ätherische Öle sowie die Wirkstoff-Fraktion Sylimarin aus Flavonolignanen.  Silymarin besteht aus einer Mischung der Isomeren Isosilibinin, Silicristin, Silidianin sowie Silibinin, dem Hauptisomer und aktivem Wirkstoff. Diese Verbindungen entfalten als Antioxidantien die wichtigste Wirkung der Heilpflanze.

Wirkstoffe aus der Mariendistel sind auch Hauptbestandteil des umfassend in Studien erprobten Lebermedikaments Legalon der Firma Madaus, eingeführt 1969, einem oralen Leber-Therapeutikum auf der Basis von Silymarin. Silymarin besteht aus Isomeren (der Flavonoide), einem Extrakt aus der reifen Frucht der Mariendistel (Silybum Marianum), eines Korbblütlers.

Das Medikament ist angezeigt bei toxischen Leberschäden sowie zur begleitenden Anwendung bei chronischen Entzündungen der Leber sowie bei Leberzirrhose. Kurzzeit-Behandlungen sollten Wochen bis einige Monate umfassen; auch Langzeitanwendungen über mehrere Jahre können sinnvoll sein.

Eine prospektive, randomisierte Studie an der großen Universitäts-Frauenklinik Heidelberg beleuchtet den Nutzen der Mariendistel bei Nebenwirkungen der Krebshandlung. Die Studie umfasst 150 mittels Chemotherapie behandelten Brustkrebspatientinnen, um zu belegen, dass diese Präparate Leber, Nieren, Blase sowie weitere Organe vor Nebenwirkungen schützen.

Oberärztin Dr. Cornelia von Hagens, ihres Zeichens Leiterin einer Ambulanz für Naturheilkunde, gliederte ihre Probandinnen in drei Gruppen: Während die erste Gruppe sowohl eine Ernährungs- und Lebensführungsberatung als auch Selen, Silimarit, Bromelain und Solidago enthaltende Präparate erhielt, wurde die zweite lediglich beraten und die dritte mit Informationen zu vitaminreicher Ernährungsweise versorgt.

Die Patientinnen führten Buch über ihr Wohlbefinden, tägliche Unternehmungen und die Einnahme von Medikamenten. Des Weiteren erfragt man in regelmäßigen Gesprächen, wie die Chemotherapie vertragen wird und führte entsprechende Untersuchungen durch.

Insbesondere die Mariendistel soll nicht nur Nebenwirkungen lindern, sondern auch das Wachstum von Tumoren hemmen. Im Tierversuch an der Universität von Colorado zeigte sich, dass Gaben von Mariendistel imstande waren, zuvor über Urethane induzierte Lungenkrebsgeschwulste bei Mäusen aufzulösen. Tiere, die Nahrung erhielten, der das aus der Mariendistel gewonnene Silibinin beigemischt war, hatten kleinere Tumoren und entsprechend weniger diese nährende Blutgefäße.

Die Leber als größte Körperdrüse ist gleichzeitig sein energielieferndes, entgiftendes Stoffwechsel-Zentrum: Sie ist für die Regulation von Hormon-, Vitamin- und Mineralhaushalt zuständig und sorgt für eine gesunde Balance des Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsels. Die Leber entgiftet Schadstoffe, etwa aus Genussmitteln, Nahrung oder Arzneien sowie körpereigene, schädliche Substanzen, sodass sie über Nieren und Galle ausgeschieden werden können.

Die Gallenflüssigkeit befördert die Verdauung von Fetten im Darmtrakt. Doch das ist längst nicht alles: Die Leber speichert Eisen, Stärke, Vitamine und Spurenelemente und ist wichtig für Immunabwehr und Wundheilung. Krankheitserreger, die durch den Darm aufgenommen wurden, filtert sie genauso, wie sie an einer funktionierenden Blutgerinnung beteiligt ist. Ein Leben ohne gesunde Leber? Kaum vorstellbar.

Doch Alkohol, zu einseitige, fettreiche oder schadstoffbelastete Nahrung und Umweltgifte machen die Leber krank. Auch Medikamentenmissbrauch, genetisch bedingte Stoffwechsel-Defekte, Parasiten- und Virenbefall kann die Leber nicht einfach wegstecken. Und ist dieses Organ einmal erkrankt, kann es sich nicht melden, denn sein Inneres muss ohne Nerven auskommen. Die Leber meldet sich über permanente Müdigkeit, eingeschränkte Vitalität, Beschwerden des Oberbauchs wie Völlegefühl, Blähungen und Übelkeit. Die Leber zeigt sich vergrößert, Erkrankte leiden unter verstärktem Juckreiz.

Silymarin bzw. Silibinin wirkt präventiv als freie Radikale abfangendes Antioxidans und verhindert die Zerstörung der Zellmembran und stabilisiert diese, so dass keine giftigen Substanzen mehr eindringen können. Die Lipidperoxidation wird gestoppt, die Leber bei der Entgiftungsarbeit unterstützt. Die α-Amanitin-Bindungsstellen werden durch Silibinin besetzt.

In die Zellmembranen eingebautes Silibinin verhindert die Aufnahme von Toxinen wie jene des grünen Knollenblätterpilzes. Eine bestimmte Silibinin-Konzentration blockiert die Transport-Systeme direkt an der Membran: Stoffe wie α-Amanitin können nicht in die Zellen gelangen, der enterohepatischer Kreislauf ist unterbrochen. Zellmembranen werden über ein Zusammenwirken von Silibinin und speziellen Membrankomponenten geschützt, die Transportabläufe der Leber selbst dadurch nicht gestört.

Bei α-Amanitin und Phalloidin handelt es sich um hochgiftige Toxine des Knollenblätterpilzes. Die Überlebensrate von Mäusen, die man damit vergiftete, konnte über Silymarin positiv beeinflusst werden. Entsprechende Präparate sind heute Standardbehandlung bei Knollenblätterpilzvergiftung.

Silymarin bzw. Silibinin wirkt als so genannter Radikalfänger bei der Verstoffwechslung von Alkohol. Freie Radikale befördern die Peroxidation von mehrfach ungesättigten Fettsäuren in Bio-Membranen. Die Zellmembranen werden zerstört, Leberzellen geschädigt. Silibinin unterbricht die Kettenreaktion der Peroxidation, indem es als Radikalfänger zur gesunden Balance physiologischer Entgiftungsabläufe beiträgt. Eine akute Vergiftung über Paracetamol oder Äthanol bewirkt einen Glutathionabfall in der Leber mit zeitgleicher Lipidperoxidation, – dieser Stoff verhindert das Schlimmste.

Silibinin hilft der Leber, sich zu regenerieren und stimuliert die RNA-Polymerase I (A) höchstwahscheinlich deshalb, weil eine Verwechslung mit zelleigenen Steroiden geschieht. Silibinin bindet nachweislich kompetitiv an gereinigte und isolierte Steroidrezeptoren, vermindert die hepatische Fibrosierung und kann Lebergewebeschäden reduzieren. Entzündungen und Nekrosen gehen zurück oder treten gar nicht erst auf.

Zahlreiche Studien belegen: Die genannten Leitsymptome chronischen Erkrankungen der Leber waren am Ende der Behandlung zurückgegangen bzw. ganz verschwunden: Die Vitalität kehrte zurück, Müdigkeit und Oberbauchdruck verschwanden merklich. Auch bei der Behandlung von Diabetespatienten mit Leberzirrhose wurden mit Mariendistel gute Erfolge erzielt: Antioxidativ wirkende Extrakte kamen auch hier zur wirksamen Anwendung, um Leberschäden durch freie Radikale zu behandeln oder diesen vorzubeugen.

Mariendistel-Präparate zeichnen sich nicht nur durch eine effektive Wirksamkeit, sondern zusätzlich durch ihre hervorragende Verträglichkeit aus: Über 200 wissenschaftliche Publikationen dokumentieren dies eindrucksvoll.

Anwendung

Die Früchte können als Tee aufgekocht werden. Effektiver ist jedoch die Einnahme von verkapselten Trocken-Extrakten.

 

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 28.06.2021 aktualisiert.

Mutterkraut

Mutterkraut (Tanacetum parthenium)

Kleine Zierblume mit großer Wirkung
Obwohl Mutterkraut bereits im Altertum bei verschiedenen Leiden eingesetzt wurde, ist es in heutiger Zeit fast in Vergessenheit geraten.

Dabei hilft die Pflanze, deren Blüten der nah verwandten Kamille ähnlich sind, nicht nur bei Zyklusstörungen und Wechseljahrsbeschwerden, sondern ebenso bei Migräne und chronischen Entzündungen.

Selbst Krebs soll man, laut neuerer Studien, mit Mutterkraut behandeln können.

Viele Namen – ein Kraut
Mutterkraut wird hierzulande auch als Wucherblume oder als Fieberkraut bezeichnet. Ihre weiß-gelben Blütenkörbchen haben ihr außerdem die Namen Zierkamille, Falsche Kamille und Römische Kamille eingebracht. Wissenschaftlich sind ebenfalls mehrere Namen für die zur Familie der Korbblütler gehörende Pflanze geläufig: Tanacetum parthenium und Chrysanthemum parthenium. In Großbritannien, wo dem Mutterkraut eine größere Beachtung geschenkt wird, ist es unter dem Namen Feverfew (übersetzt etwa: Fiebersenker) bekannt.

Bedeutung des Mutterkrauts in früherer Zeit
Das Mutterkraut wird traditionell gerne in Bauerngärten angepflanzt, wobei es mittlerweile nur noch wenig bekannt ist. Es kommen zahlreiche verschiedene Kulturformen vor. Der griechische Arzt Pedanios Dioscurides beschrieb bereits im ersten Jahrhundert nach Christus die Heilwirkung der Pflanze. Und auch im Mittelalter setzten die Menschen das Mutterkraut gerne gegen Fieber und Kopfschmerzen ein. Aufgrund seiner guten Wirksamkeit bezeichnen einige Forscher das Heilkraut auch als das „Aspirin des 18. Jahrhunderts“.

Seinen deutschen Namen Mutterkraut hat die Pflanze vor allem der Wirkung während der Nachgeburtsphase zu verdanken: So soll es die Ablösung der Plazenta fördern. Außerdem löst es Verkrampfungen während der Geburt und regt die Tätigkeit der Gebärmutter an. Aber auch andere positive Effekte werden Tanacetum parthenium in der traditionellen Frauenheilkunde nachgesagt. So soll es den Menstruationszyklus regulieren, die Monatsblutung und den Eisprung fördern und Regelschmerzen lindern.

Mutterkaut gegen Migräne

Mutterkraut wird vor allem im englischsprachigen Raum gerne als alternatives Mittel gegen Migräne und Kopfschmerzen eingesetzt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22096324).

Die regelmäßige Einnahme von zwei bis drei frischen Blättern hilft demnach Betroffenen dabei, Migräneattacken vorzubeugen (unter anderem in www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3929876).

Allerdings gibt es andere Untersuchungen, die keinerlei positive Wirkung des Mutterkrauts bei Migräne belegen. Dies liegt vermutlich daran, dass sich die Zusammensetzung des Heilmittels – wie bei pflanzlichen Mitteln häufig – stark unterscheiden kann. Daher sind die Wissenschaftler sehr daran interessiert, die einzelnen pharmakologisch wirksamen Bestandteile von Tanacetum parthenium aufzuschlüsseln.

Dabei stellte sich heraus, dass die Blätter des Mutterkrauts, neben vielen weiteren Substanzen, spezifische Parthenolide in hoher Anzahl enthalten. Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Stoffe die Einengung der Blutgefäße verhindern und so Migräneanfällen vorbeugen.

Im Gegensatz zu geläufigen Schmerzmitteln, die bei Migräne oft angewendet werden und die Schmerzen lediglich betäuben, hilft Mutterkraut, dass diese erst gar nicht entstehen. Empfehlenswert ist es, die Mittel bereits dann einzunehmen, wenn man die ersten Anzeichen von Kopfschmerzen  bemerkt. Die Präparate sollten dabei mindestens 0,2 Prozent Parthenolide enthalten.

Mutterkraut schützt vor Entzündungen und möglicherweise auch vor Krebs

Seit Jahrhunderten wird Mutterkraut erfolgreich bei chronischen Entzündungen, etwa bei Arthritis eingesetzt. Es scheint die körpereigenen Prostaglandine, die bei Entzündungsreaktionen ausgeschüttet werden, zu hemmen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6107575 und www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21603970).

Unter anderem sind die antioxidativen Eigenschaften von Mutterkraut beschrieben. Allerdings zeigt eine Studie, dass die Heilwirkung der Pflanze nicht ausschließlich durch die oben beschriebenen Parthenolide hervorgerufen werden kann. Denn ein Extrakt, der diese Substanzen nicht enthält, arbeitet ebenfalls als hervorragendes Antioxidans in unserem Körper (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18071724).

Krebs wird von vielen Wissenschaftlern als eine entzündliche Erkrankung betrachtet. Denn Entzündungsprozesse sind eines der Hauptsymptome bei Krebs.

Die Wirkung von Mutterkraut auf verschiedene Krebszellen wurde vor einigen Jahren eingehend untersucht. Es zeigte sich, dass das Mutterkraut das Wachstum von Krebszelllinien (Gebärmutterhalskrebs und Brustkrebs) unter Laborbedingungen hemmen kann (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16579729).

Es stellte sich heraus, dass die Mutterkraut-Präparate menschliche Transkriptionsfaktoren (NF-Kappa B) blockieren können, die bei Krebs fehlerhaft arbeiten und ein unkontrolliertes Wachstum der Zellen begünstigen. Während NF-Kappa B normalerweise in Zellen nur angeschaltet wird, um eine Entzündung zu bekämpfen, ist es in Tumorzellen ständig aktiv (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10962577).

Zurzeit versuchen Wissenschaftler, ein Medikament auf Basis des Mutterkrauts gegen Leukämie zu entwickeln, denn der Extrakt tötet bereits die entarteten Stammzellen ab. Dies ist außergewöhnlich, denn alle bisherigen Medikamente greifen die Krebszellen erst in einem späteren Stadium an (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17336250).

Verträglichkeit von Präparaten mit Mutterkraut
Im Allgemeinen gilt Mutterkraut als sehr gut verträglich. Da Mutterkraut aber möglicherweise Kontraktionen auslösen kann, sollte es während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Für Kinder unter zwölf Jahren liegen keine genauen Daten vor. Daher ist von einer Einnahme für Frauen während der Stillzeit und für Kinder grundsätzlich abzuraten.

Bei einer bekannten Allergie gegen Kamille, Schafgarbe oder Beifuß sollten Mutterkraut-Präparate nicht eingenommen werden.

Selten kann es zu Hautirritationen (Kontaktdermatitis) an Mund oder Zunge kommen. Ist dies der Fall, sollte das Heilmittel sofort abgesetzt werden. Gleiches gilt, wenn andere, bisher nicht bekannte Symptome auftreten, die in Verbindung mit der Einnahme stehen könnten.
Patienten, die blutverdünnende Mittel einnehmen, sollten Mutterkraut ebenfalls meiden.

Wer Mutterkraut über einen langen Zeitraum einnimmt, sollte es nur nach und nach absetzen. Denn sonst kann es vorrübergehend zu Kopfschmerzen, Muskelsteifheit, Nervosität, Schlaflosigkeit oder Schmerzen kommen.