Römische Kamille (Chamaemelum nobile)

Die Römische Kamille, deren lateinische Bezeichnung Chamaemelum nobile lautet, ist unter anderem ein Küchenkraut für die Wildkräuterküche sowie ein Heilkraut in der alternativen Medizin. Sie weist viele Ähnlichkeiten mit der Echten Kamille auf. Daher unterscheidet sie sich von dieser kaum in der Anwendung.

 

Vorkommen
Die Heimat der Römischen Kamille ist Westeuropa, wo sie bevorzugt auf trockenen Wiesen und Feldern gedeiht, aber auch an Schutthalden und an Bahnstrecken. Außerdem wächst sie an Wegen und Rainen. Wird sie im Garten angebaut, benötigt sie einen sonnigen Stand und eine windgeschützte Lage. Der Boden sollte mäßig kalkhaltig und humos sein. Die Aussaat erfolgt im Spätsommer oder im zeitigen Frühjahr.

 

Merkmale
Die Römische Kamille zählt zu den krautigen, ausdauernden Pflanzen, die eine Höhe bis zu etwa 30 Zentimeter erreicht. Die Blätter erscheinen feingliedrig und gefiedert. Die Blütenköpfe stehen einzeln und sitzen auf langen Stielen. Von den Hundskamillenarten, die sich nicht als Heil- und Küchenkraut einsetzen lassen, unterscheidet die Römische Kamille der angenehm aromatische Geruch.

Außerdem bildet die Römische Kamille halbkugelförmige Böden des Blütenstandes aus. Die der Hundskamille sind eben. Beide Arten besitzen gefüllte Körbchenböden. In den Sommermonaten bildet die Römische Kamille zahlreiche gelbe Röhrenblüten aus, die von den weißen Zungenblüten umringt sind. Die aus den Blüten entstehenden Früchte werden Achänen genannt.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Als Droge werden die stark duftenden Blütenstände (Chamaemelum nobilis flos) gesammelt. Sie besitzen einen bitter-würzigen Geschmack. Die Ernte erfolgt kurz nach der Blüte an trockenen Tagen. Man sammelt mit der Hand oder mit Kämmen, welche die Quantität erhöhen. Beim Transport des Sammelguts ist darauf zu achten, dass die Blütenkörbchen nicht gedrückt werden. Anschließend wird die Droge zügig getrocknet und für 2 Tage lose gelagert.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Römischen Kamille sind ätherische Öle, welche diverse antibakterielle und krampflösende Komponenten enthalten. Besonders hervorzuheben sind die Flavonoide, Pinen und Bisabolol. Weiterhin enthält sie Bitter- und Gerbstoffe.

 

Anwendung
Die beliebteste Anwendung erfolgt aus Teemischungen mit Römischer Kamille, die eine krampflösende, entzündungshemmende und windlösende Wirkung besitzen. Sie können innerlich und äußerlich angewandt werden. Insbesondere lässt sich ein Kamillenteeblütenaufguss zubereiten, der frisch zu verwenden ist.

Unter anderem kommt die Römische Kamille bei Menstruationsbeschwerden, beim Prämenstruellen Syndrom sowie bei Magen- und Darmbeschwerden zum Einsatz. Aufgrund der krampflösenden Wirkung wird sie außerdem bei Nervosität und neurologischen Problemen angewandt. Bei Entzündungen am Zahnfleisch, an der Mundschleimhaut und im Rachen können Spülungen durchgeführt werden. Bei Halsschmerzen eignet sich ihr Aufguss zum Gurgeln.

Äußerlich kommt die Römische Kamille unter anderem in Heublumensäckchen zum Einsatz, die heiß oder kalt angewendet werden. Beispielsweise lösen diese Verspannungen der Muskulatur oder lindern Ohrenschmerzen, wenn sie auf die betroffenen Stellen aufgelegt werden.

Werden offene Wunden mit einem Sud aus Römischen Kamillenblüten ausgewaschen, kommt es zur beschleunigten Wundheilung. In Augennähe und in den Augen sollte die Römische Kamille nicht angewendet werden.

 

Homöopathie
In der Homöopathie ist Römische Kamille als Chamomilla bekannt. Die Präparate sind bei Darmbeschwerden angezeigt.

 

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 03.11.2021 aktualisiert.

Rosmarin (Rosmarinus officinalis)

Rosmarin ist bekannt als Duftpflanze in der Kosmetik, als Zierpflanze im Garten oder als Gewürz in der Küche. Doch auch die Heilwirkung des Lippenblütlers (Lamiaceae) ist seit langem bekannt.

Obwohl die Pflanze in der Antike noch wenig Beachtung als Heilpflanze fand, haben besonders die Menschen im Mittelalter erstmals die heilende Wirkung von Rosmarin entdeckt.

Bis heute machen sich viele das berühmte Haus- und Arzneimittel zu Nutze, um lästige Beschwerden in den Griff zu bekommen und möglichst schnell eine Verbesserung des Allgemeinbefindens zu erzielen.

Vorkommen

Rosmarin kommt hauptsächlich in der Mittelmeer-Region vor. Aufgrund der Sonne und des angenehm milden Klimas wächst er hier besonders gut. In Regionen mit warm-trockenem Klima wird die Gewürz- und Heilpflanze heute weltweit angebaut.

Merkmale

Charakteristisch für den etwa 1 m hohen Strauch sind die nadelförmigen Blätter mit blau-lila Blüten. Die Pflanze verfügt über ein sehr intensives Aroma und einen etwas bitteren, harz-ähnlichen Geschmack.

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)

Rohdroge sind die getrockneten Blätter (Rosmarini folium) und Blüten (Rosmarini flos), seltener das ganze Kraut (Rosmarini herba).

Inhaltsstoffe und Wirkung

Es ist etwa 1 bis 2,5 Prozent ätherisches Öl in Rosmarinblättern enthalten. Zu den Hauptkomponenten des Rosmarinöls gehören Terpene mit Cineol, Campher und α-Pinen. Abhängig von der Herkunft schwankt der Anteil der Hauptkomponenten. Darüber hinaus sind in den Blättern weitere wichtige Bestandteile wie Lamiaceen-Gerbstoffe, Rosmarinsäure, tricyclische Diterpen, Triterpene, Oleanol bzw. Ursolsäure, Flavonoide und Glykoside enthalten.

Die im Rosmarin enthaltenen Stoffe verfügen über eine heilende Wirkung gegen Pilze, Viren und Bakterien. Darüber hinaus werden dem Rosmarin weitere positive Effekte zugeschrieben. So hilft das Kraut gegen Krämpfe, dient der Entgiftung des Körpers, stärkt Muskulatur und Venen, lindert Schmerzen und hemmt Entzündungen.

Rosmarinöl wird häufig äußerlich, als Bad oder zum Einreiben, angewandt, um rheumatische Beschwerden zu lindern. Bäder sollen auch Abhilfe gegen Kreislaufbeschwerden schaffen und die Durchblutung fördern. Rosmarin hilft zudem gegen Quetschungen oder Verstauchungen.

Anwendung

Zur Heilung von dyspeptischen Beschwerden, Kreislaufproblemen, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, der weiblichen Geschlechtsorgane und Rheuma ist die Einnahme der Pflanze als Tee zu empfehlen. Hierzu wird 1 Teelöffel der klein geschnittenen Blätter als Tee aufgekocht. So nutzen viele das aromatische Gewächs hauptsächlich zum Würzen von Speisen.

Für ein Heilbad werden ca. 50 g Rosmarinblätter mit 1 l Wasser kurz aufgekocht. Anschließend 15 bis 20 Minuten ziehen lassen und zum Bad hinzugeben.

Homöopathie

Der wilde Rosmarin wird in den homöopathischen Streukügelchen namens Rosmarinus officinalis als Mittel gegen Verletzungen und Bisse, Durchblutungsstörungen und Frauenleiden verwendet. Die Globuli sollten nicht in der Hausapotheke fehlen, da sie häufig schnelle Linderung bei Schnittverletzungen und Stichwunden bringen.

Salbei (Echter Salbei) (Salvia officinalis)

Die Gattung Salvia aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) umfasst rund 900 Arten. Viele davon nutzt der Mensch seit der Antike als Heil- und Zierpflanze. Phytomedizinisch besonders wichtig ist der Echte Salbei. Weitere Namen sind Königs-Salbei, Garten- oder Dalmatiner-Salbei sowie Scharlachkraut bekannt.

 

Vorkommen
Die ursprüngliche Heimat des Echten Salbeis ist das Mittelmeergebiet. Von dort aus trug der Mensch die Pflanze nach ganz Europa, wo sie aber wild wachsend nur an frostgeschützten Stellen anzutreffen ist.

In einigen Ländern Asiens, Amerikas und Afrikas erfolgt ein gewerblicher Anbau. Hierzulande ist Salvia officinalis eine Gartenpflanze, die sich ganzjährig im Freien halten lässt, sofern sie mit einem Winterschutz bedacht wird. Sie benötigt einen sonnigen Standort mit kalkreichem, steinigem Boden. Staunässe muss vermieden werden.

 

Merkmale
Der Echte Salbei wächst als Strauch, der in unseren Breiten etwa einen halben Meter hoch wird. Erkennbar ist er an seinen grauen, filzigen, länglichen, gegenständigen Blättern, die beim Zerreiben den typischen Salbeiduft ausströmen. Während der Sommermonate zeigt er blaue bis violette, zweiseiten-symmetrische  Blüten.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdroge sind die frischen oder getrockneten Blätter (Salviae folium).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Salbei enthält ätherische Öle, Campher, Cineol, Gerbstoffe, Flavonoide, Urolsäure und Diterpene. Außerdem liefert die Pflanze die Spurenelemente Magnesium, Zink sowie Eisen.

Die Wirkstoffe sind für ihre keimtötenden und schweißhemmenden Wirkungen bekannt. Zudem besitzt sein Nervengift Thujon einen neurologischen Effekt.

 

Anwendung
Salbei lässt sich innerlich und äußerlich anwenden, wobei für die innere Anwendung Höchstgrenzen empfohlen werden.

Für die klassische Anwendung und als Hausmittel wird ein Salbeitee zubereitet, der sich aus den frischen oder getrockneten Blättern herstellen lässt. Hierzu werden die Blätter in eine Kanne gegeben und mit siedendem Wasser übergossen.

Die Ziehzeit beträgt 5 bis 10 Minuten. Anschließend wird der Tee abgefiltert. Dieser wird äußerlich für Spülungen und zum Gurgeln genutzt. Außerdem können seine Dämpfe zum Inhalieren verwendet werden. Für die innere Anwendung wird der Tee schluckweise über den Tag verteilt getrunken, wobei die Tagesdosis 4 bis 6 Gramm der Droge nicht überschreiten sollte.

Ebenso kann Echter Salbei in Form von ätherischem Öl zur Anwendung kommen. Für eine Spül- oder Gurgellösung werden 3 Tropfen mit 100 Milliliter Wasser gemischt.

Kommen frische oder getrocknete Blätter zum Einsatz, gibt man diese häufig Heilkräutermischungen bei. Beispielsweise eignet sich eine Salbei-Käsepappel-Blättermischung zum Inhalieren und für Mundspülungen. In der Kombination wirken die Blätter entzündungshemmend, zusammenziehend und schleimhautschützend.

Salbei-Mundspülungen empfehlen sich bei Zahnfleischentzündungen sowie bei Problemen im Rachen und mit der Mundschleimhaut. Hierzu wird der abgekühlte Tee für einige Minuten im Mund behalten und kraftvoll durch die Zahnzwischenräume gedrückt.

Halsschmerzen und Mandelentzündungen lassen sich durch mehrmaliges Gurgeln pro Tag lindern. Aufgrund der keimtötenden Wirkung des Salbeis wird eine schnellere Heilung erzielt.

Bei Zahnfleischentzündungen als „Intensivvariante“ auch möglich: das Kauen frischer Salbeiblätter und das Einreiben und Massieren mit dem Blattbrei.

Innerlich empfiehlt sich Salbeitee bei Magen- und allgemeinen Verdauungsbeschwerden. So verhindert er beispielsweise Blähungen und Durchfälle. Zur Anregung des Fettstoffwechsels lässt sich ein Tee aus Salbeiblättern herstellen, die zu gleichen Teilen mit Schlehenblüten, Zinnkraut und Rosmarin sowie Wermut gemischt wurden.

 

Homöopathie
In den Potenzen D2 und D12 wird Salbei officinalis zur Dämpfung überschüssiger Schweißbildung sowie zur Linderung von Halsschmerzen verwendet. Als weitere Indikationen werden die Förderung des Abstillens und die Reduzierung von Muttermilchüberschuss genannt.

 

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Dieser Beitrag wurde am 07. April 2021 erstellt und am 12.08.2021 letztmalig aktualisiert.

Sango-Meereskoralle: das wahre “Kraut“ der Hundertjährigen?

Auf den japanischen Inseln Tokunoshima und Okinawa werden viele Menschen sehr alt und bleiben dabei erstaunlich gesund. Die durchschnittliche Lebenserwartung auf Okinawa beträgt 81,2 Jahre, das sind rund 5 Jahre mehr als beispielsweise in den USA. Deswegen leben auf den Inseln viele Menschen mit einem Alter von über hundert Jahren. Zivilisations-Krankheiten plagen die Einwohner viel weniger als in Regionen mit ähnlichem Lebens-Standart. Sehr niedrig ist hier die Inzidenz von Schlaganfall und Herz-Infarkt, Krebs und Gelenkerkrankungen, Diabetes sowie chronischen Krankheiten des Magen-Darm-Traktes.

Wissenschaftler wurden auf das Phänomen aufmerksam und wollten diesen Tatsachen auf den Grund gehen. Die Forscher stellten zunächst mehrere Hypothesen auf, warum die Menschen auf den Eilanden fitter sind als anderswo. Diskutiert wurden genetische und klimatische Faktoren sowie die Besonderheiten der Ernährung auf den Inseln. Schließlich entdeckten die Wissenschaftler die spezielle Aufbereitung des Trinkwassers auf Tokunoshima und Okinawa: Das Wasser wird durch ein Substrat aus der Sango-Meereskoralle gefiltert. Dadurch reichern sich rund 70 Mineralien und Spuren-Elemente in dem Trinkwasser an.

Mineralien wie in unseren Knochen

Analysen zeigten, dass die Mineral-Stoffe der Koralle in einem ähnlichen Verhältnis vorkommen wie im menschlichen Knochen. Calcium und Magnesium liegen in einer Relation von 2:1 vor, so wie es Ernährungs-Physiologen für ideal erachten. Das sorgt nicht nur für eine optimale Funktion von Muskeln und Nerven, sondern auch für stabile Knochen. Auch der Säure-Base-Haushalt wird durch die Mineral-Kombination ausbalanciert, sodass keine Übersäuerung des Stoffwechsels auftreten kann. Zu den entscheidenden Spuren-Elementen der Sango-Meereskoralle zählen Eisen, Jod, Silicium, Schwefel und Chrom. Daneben liefert das Korallen-Pulver Wismut, Bor, Kupfer und Germanium sowie viele weitere Spuren-Elemente.

Die chemische Ähnlichkeit mit unseren Knochen ist auch der Grund für die gute Bioverfügbarkeit der Mineral-Kombination. Daher wirkt sich das “gewöhnliche“ Trinkwasser der japanischen Inseln äußerst förderlich auf die Gesundheit der Menschen aus. Das ist mit Sicherheit ein Grund für die Langlebigkeit der Inselbewohner. 2021 lebte auf Okinawa der älteste Mensch der Erde: Er war 115 Jahre alt!

Schafgarbe als Heilpflanze: Nutzen, Wirkung und Anwendungsmöglichkeiten entdecken

Die Gemeine Schafgarbe ist ein Heil- und Küchenkraut, das in die Wildkräuterküche passt. Die Pflanze wird auch Augenbraue der Venus genannt. Schon die Indianer nutzen das Kraut zur Wundheilung, und auch in Europa ist diese Anwendung seit Langem bekannt. Daher rührt auch der Name „Solaten-“ oder „Zimmermannskraut“.

 

Vorkommen
Die Gemeine Schafgarbe ist in Eurasien und Nordamerika heimisch, heute aber weltweit verbreitet. Die Staude gedeiht gut auf trockenen Wiesen, an Wegen, Waldlichtungen und Rainen mit stickstoffreichem Boden.

 

Merkmale
Die mehrjährigen krautigen Pflanzen aus der Familie der Korbblütler (Compositae) werden bis zu 60 Zentimeter hoch. Die länglichen, wechselständigen Blätter sind fiederig geteilt.

Besonders auffallend sind die weißen bis grauweißen Scheibenblüten, deren zungenförmige Randblüten auch rosa erscheinen können. Die Köpfchen der Blüten bilden Trugdolden. Sie zeigen sich von Juni bis in den November.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Während in der Wildkräuterküche die filigranen frischen Blättchen  verwendet werden, nutzt man in der Heilkunde die unverholzten Zweigspitzen (Achilleae herba) mit den Blütenköpfchen (Achilleae flos) , die zu Beginn der Blütezeit gesammelt werden. Seltener werden auch die Blätter (Achilleae folium) zur Konservierung gesammelt.

Anschließend wird die Droge über Kopf aufgehängt und getrocknet, wobei darauf zu achten ist, dass die Blütenköpfchen sich nicht dunkel verfärben. Die Trockendroge ist vor Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung geschützt aufzubewahren. Die Droge riecht würzig und besitzt einen leicht bitteren Geschmack.

Wenngleich die Gemeine Schafgarbe in der freien Natur zu finden ist, sollte beim Sammeln darauf geachtet werden, dass sie in einem Umfeld wächst, das möglichst frei von Umweltgiften ist. Pestizide, Insektizide und andere chemische Mittel dürfen in der näheren Umgebung nicht zum Einsatz kommen.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Gemeine Schafgarbe beinhaltet ätherische Öle mit den Wirkstoffen Cineol, Thujon, Borneol sowie diversen Terpenen. Weiterhin enthält sie Bitterstoffe, Gerbstoffe, Cholin und organische Säuren.

In der Pharmakologie werden diverse Präparate für die innere und äußere Anwendung hergestellt. Diese wirken nervenstärkend und verdauungsfördernd. Außerdem regen sie den Stoffwechsel an.

Schafgrabe ist bei Verletzungen ein hervorragendes Mittel zur Blutstillung und Schmerzlinderung.

 

Anwendung
Eingesetzt wird die Gemeine Schafgarbe bei Magen- und Darmerkrankungen oder bei Galle- und Leberleiden. Zur Regulierung des Kreislaufs kann ein Tee aus 5 Teilen Schafgarbe, 3 Teilen Rosmarin und 2 Teilen Arnika aufgegossen werden. Als Magentee wird reiner Schafgarbentee beziehungsweise ein Tee aus der Schafgarbe-Kamillen-Fenchel-Melissenblattmischung eingesetzt.

In Verbindung mit Salbei, Ysop und Schachtelhalm wirkt die Gemeine Schafgarbe schweißhemmend. Um eine übermäßige Schweißproduktion zu vermeiden, werden vor dem Schlafengehen 2 Tassen von letzterem Tee getrunken.

Die Gemeine Schafgarbe wird außerdem zur Behandlung von Frauenleiden, insbesondere Beschwerden in den Wechseljahren verwendet. Häufig mischt man hierzu das Schafgarbenkraut mit Johanniskraut, Taubnessel, Eberraute sowie Herzgespann.

Bei Hämorrhoiden empfiehlt sich ein Sitzbad in einem Schafgarbekrautaufguss. Weiterhin können mit der Gemeinen Schafgarbe Erkrankungen der Atemorgane und des Harnwegstrakts geheilt werden.

Bei der inneren Anwendung ist darauf zu achten, dass hohe Mengen an Schafgarbentee toxisch wirken. Da die Konzentrationen der Wirkstoffe beim Sammelgut stark schwanken können, sollten 4 Tassen täglich das Maximum sein.

Zur äußeren Anwendung empfehlen sich Umschläge, Bäder und Waschungen bei Hautausschlägen.

Bei Mundfäule, Zahnfleischproblemen und Mundgeruch kann mit einer Schafgarben-Abkochung gegurgelt werden. Neigt die Gesichtshaut zu Unreinheiten und wirkt sie spröde, lässt sie sich mit einem Gesichtsdampfbad behandeln, welchem Schafgarbenblüten beziehungsweise –blätter zugesetzt wurden.

 

Homöopathie
Aus der Homöopathie sind die Bezeichnungen Flores und Herba Millefolii in den Potenzen D6, D12 und C30 bekannt. Angewendet werden die Präparate bei Frauenleiden, Fieber, Nasen- und Bluthusten, Hämorrhoiden und Schwindel sowie Kopfschmerzen.

 

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Dieser Beitrag wurde am 24.08.2024 aktualisiert.

Schisandra ist die Beere der Lebenskraft

Das „Chinesische Spaltkörbchen“ beziehungsweise die Wu-Wei-Zi-Beere gehört schon seit eh und je ins Repertoire der Traditionellen Chinesischen Medizin, wo Schisandra gleich an zweiter Stelle nach Ginseng rangiert, denn die kleinen roten Früchte enthalten eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe. Die Rankenpflanze ist Mitglied der Familie der Sternanisgewächse. Die meisten Arten von Schisandra findet man in China, Korea und Japan, aber auch noch auf Sachalin und den Kurilen. Eine Art ist sogar in Nordamerika beheimatet.

Schisandra ist dafür bekannt, dass sie recht schnell die Lebensenergie wieder herstellt und ganz allgemein den Tonus des Organismus erhöht. Die Europäer sind dieser Pflanze erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts begegnet. Im Jahre 1895 veröffentlichte W.L. Komarow ein Buch mit Geschichten über Jäger in der russischen Taiga, die in Ermangelung eigener Vorräte mit getrockneten Schisandra-Beeren nicht nur überleben konnten, sondern sogar noch kraftvoll und erfolgreich der Zobeljagd nachgehen konnten.

Im Jahre 1942 wurden in Russland umfangreiche pharmakologische Studien durchgeführt, die die heilenden Eigenschaften von Schisandra wissenschaftlich untermauerten. In der Folge fand Schisandra ihren Weg in die Krankenhäuser, wo verwundete Soldaten damit aufgepäppelt wurden. Eine Tinktur daraus bekamen die Piloten insbesondere für Nachtflügen, weil sich dadurch ihre Sehschärfe deutlich verbesserte.

Die medizinischen Eigenschaften von Schisandra

Schisandra-Beeren enthalten sehr viele gesunde Stoffe. Dieser Cocktail setzt sich zusammen aus:

  • Vitamin C
  • Vitamin E
  • Calcium
  • Magnesium
  • Zink
  • Eisen
  • Polyphenole
  • Lignane
  • Schizandrin

Letzteres ist ein natürliches Stimulans für unser zentrales Nervensystem und das Herz-Lungen-System. Die Wirkungen ist durchaus mit jener von Ginseng vergleichbar. Sie lassen sich vielleicht so zusammenfassen:

  • Regulierung des Blutdrucks
  • Senkung des Blutzuckerspiegels
  • Erweiterung peripherer Gefäße
  • Vitalisierung der Gehirnstrukturen
  • Verbesserung der Reflexe
  • Reduzierung von Nervosität
  • Steigerung der körperlichen und geistigen Aktivität durch Energieschub
  • Verbesserung der Sehschärfe
  • Verdrängung von Müdigkeit
  • Potenzsteigerung

Die Verabreichung von Schisandra ist daher besonders angezeigt bei Kräfteverfall nach oder durch Krankheit, Stress oder Operation. Die erfrischende, tonisierende und stimulierende Wirkung geht aber nicht auf Kosten der Nervenzellen, die sich durch andere Stimulanzien oftmals schnell erschöpfen.

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Gegenanzeigen

Zwar handelt es sich bei Schisandra um eine Heilpflanze, dennoch ist die Einnahme nicht für jeden geeignet und sollte daher mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden. Vorsicht ist geboten bei:

  • zu hohem Blutdruck
  • nervöser Erregung
  • Herz-Kreislauf-Problemen
  • Neigung zu Magenschleimhautentzündung

Praktische Hinweise zur Verwendung

Die rohen Wu-Wei-Zi-Beeren haben einen ziemlich sauren, adstringierenden Geschmack. Übersetzt bedeutet ihr Name „Beere der fünf Geschmäcker“, womit im Einzelnen die Geschmacksrichtungen salzig, scharf, süß, bitter und eben auch sauer gemeint sind. Daher werden die Beeren in der Regel getrocknet, um daraus dann Saft, Kompott, Brei, Sirup, Konfitüre beziehungsweise Marmelade und sogar Wein herzustellen.

Den frischen Fruchtsaft können Sie recht lange im Kühlschrank aufbewahren. Mit Wasser verdünnt ergibt sich ein leuchtend rotes Tonic-Getränk mit einem erfrischenden Aroma, das an Zitrone erinnert. Wenn Sie zum Beispiel nur einen Teelöffel davon in Ihren Tee geben, werten Sie diesen damit ordentlich auf.

Aus den Blättern und Zweigen der Pflanze kann ein Tee mit goldgelber Farbe und dezentem Zitronenduft hergestellt werden. In kaltem Zustand ist das Getränk sehr erfrischend und belebend und eignet sich besonders an heißen Tagen. Die Blätter und Stängel enthalten weniger tonische Substanzen, wodurch ihre Wirksamkeit nicht so ganz an jene der Früchte heranreicht. Dennoch hilft ein Aufguss davon gut gegen Depressionen und wird auch zur Behandlung von Alkoholismus verwendet. Zubereitet wird ein solcher Aufguss mit frischen und/oder getrockneten Blättern und Stielen, die stark zerkleinert werden. Auf eine Tasse kochendes Wasser kommt ein Teelöffel davon.

Wird Schisandra zur Behandlung von Krankheiten verwendet, muss stets die spezifische Wirkung der jeweiligen Zubereitung beachtet werden. Bei Gastritis mit moderater Produktion von Magensäure zum Beispiel kann der natürliche, nahezu unverdünnte Saft verabreicht werden. Ist dagegen eine zu intensive Magensäureproduktion das Problem, nehmen Sie besser ein Pulver aus den getrockneten Samen ein.

Überdies lindert Schisandrasamen-Pulver auch bei gesunden Menschen oder Sportlern die Müdigkeit nach starker körperlicher Beanspruchung. Eine Dosierung von drei Gramm pro Tag hat sich gut bewährt. Spätestens 40 Minuten nach der Einnahme entwickelt sich ein angenehmes Gefühl von Vitalität, das bis zu acht Stunden anhalten kann. Zu therapeutischen Zwecken sollte das Pulver mindestens drei Wochen lang eingenommen werden. Gefährliche Nebenwirkungen oder suchtauslösende Wirkungen sind nicht zu befürchten.

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Beitragsbild: pixabay.com – allybally4b

Dieser Beitrag wurde am 16.04.2024 erstellt.

Schneeball (Viburnum opulus)

Der Schneeball ist wegen seiner kugeligen weißen Blütenstände vor allem als dekorative Gartenpflanze beliebt. Doch auch phytomedizinisch ist der Strauch interessant. Begrifflich wird der Schneeball oft mit der Schneebeere verwechselt, deren weißen Früchte von Kindern auch Knallbeeren genannt werden.

 

Vorkommen
Der Schneeball ist in Europa mit Ausnahme von Spanien heimisch. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis zum westlichen Asien und dem vorderen Orient. Als Gartenpflanze wächst der Schneeball heute in allen Teilen der Welt und ist global auch verwildert anzutreffen. Der Lebensraum der (neuerdings) zu den Geißblattgwächsen (Caprifoliaceae) gestellten  Pflanze sind offene Gebüsche, Ufer und Waldränder in humider Lage.

 

Merkmale
Der bis zu 6 Meter hohe Strauch fällt durch seine ahornartigen Blätter auf, die gegenständig an den Trieben angeordnet sind. Die bis zu 3 cm großen, weißen, fünfzähligen Blüten erscheinen in einem rispenartigen Blütenstand. Aus dem Fruchtknoten entstehen die höchstens 1 cm großen runden, roten  Beeren.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Frisch oder getrocknet werden Rinde (Viburni radix) und die Blüten (Viburni flos) verwendet.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Unter den enthaltenen Glykosiden ist das Viburnin das wichtigste, daneben bietet die Pflanze Gerb- und Bitterstoffe,  Anthocyane, Saponine, Oxalate sowie eine Fraktion von Harz. Die Wirkstoff-Kombination wirkt diuretisch, beruhigend und krampflösend.  Schneeball ist daher ein Heilmittel bei Frauenleiden wie Menstruations-Beschwerden. Die Beeren können im Übermaß zu Magen-Darm-Beschwerden führen.

 

Anwendung

15 g der getrockneten Rinde werden in 1 l Wasser aufgekocht und sollen 10 Minuten ziehen.  Trinken Sie davon  3-mal täglich 1 kleine Tasse. Vor allem in Osteuropa wird aus den Beeren ein Kompott und Marmelade hergestellt. Davon sei aber von der leichten Toxizität hier abgeraten, obwohl die Früchte nach dem Kochen ungiftig sein sollen.

 

Homöopathie

Homöopathische Globuli und Tropfen werden beim Prämenstruellen Syndrom (PMS), Endometriose und unregelmäßiger Monatsblutung appliziert.

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Dieser Beitrag wurde am letztmalig 01.06.2021 aktualisiert.

Schöllkraut (Chelidonium majus)

Das Schöllkraut ist bereits mit dem Einsetzen der Steinzeit als ausgesprochener Kulturfolger nachgewiesen. Die Anwendung als Heilpflanze begann in der griechischen und römischen Antike sowie im arabischen Altertum.

 

Vorkommen
Schöllkraut stammt aus Eurasien und wurde von Auswanderern auch in Amerika verbreitet. Die Pflanze gedeiht auf stickstoffreichem Untergrund auf Schuttplätzen, an Wegrändern und besiedelt sogar Mauerspalten.

 

Merkmale

Das Schöllkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Die bis 70 cm hohe, bisweilen leicht wollig behaarte Staude trägt 20 cm große, handförmig drei- bis fünffach geteilte, gekerbte oder gelappte Blätter, die oberseits leuchtend grün (meist hellgrün), unterseits weißlich-grün gefärbt sind und einen bläulichen Schimmer aufweisen. Beim Anschnitt tritt aus Stängeln und Blättern ein orangegelb gefärbter Saft aus.

Die Pflanze zeigt bei entsprechender Witterung von April bis Oktober ihre 1,5 cm großen, gelben Blüten mit vier Blütenblättern mit zahlreichen Staubgefäßen. Aus den Blüten bilden sich schotenartige Kapseln mit kleinen schwarzen Samen.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)

Rohdroge sind das Kraut (Cheldidonii herba) und der Milchsaft. Das Kraut wird vor der Blütezeit geerntet. Von der Selbstnutzung sollte man absehen, weil die Gefahr einer Überdosierung besteht.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Das Schöllkraut enthält über 20 verschiedene Alkaloide und gilt deswegen als giftig. Weitere arzneilich wirksame Bestandteile sind Flavone (gelbe Farbstoffe), Bitterstoffe und noch nicht abschließend erforschte Stoffe, die gegen Viren wirken.

 

Anwendung
In der Volksmedizin wird es traditionell gegen Warzen verwendet. Dazu wird der orangegelbe Milchsaft, der austritt, wenn man Pflanzenteile abbricht, wiederholt auf die Warze gestrichen (Er verursacht Flecken auf der Kleidung). Die antivirale Wirkung des Milchsaftes wurde mittlerweile bei in vitro Versuchen bestätigt.

Die äußerliche Anwendung des Milchsaftes bei Warzen gilt in der Regel als unbedenklich. Innerlich sollte Schöllkraut wegen der Giftwirkung nur nach fachkundiger Anweisung und in standardisierter Form verwendet werden. Eine Schöllkrautvergiftung äußert sich in Erbrechen und Durchfällen. Sie kann zu Leberschäden und tödlichem Kreislaufversagen führen.

Die Pflanzenheilkunde nutzt die krampflösende Wirkung der Alkaloide in der Frauenheilkunde gegen Menstruationsbeschwerden, bei Magen- und Darmproblemen und bei Reizhusten. Außerdem wirkt Schöllkraut mild beruhigend.

Bei Leberproblemen und Nierenproblemen können sich die enthaltenen Bitterstoffe als wohltuend erweisen. Schöllkraut wird als Tee, Tinktur oder Pflanzensaft zur inneren Anwendung aufbereitet.

Den Tee bereite man mit 2 Teelöffeln des frischen, zerschnittenen Krautes oder der nicht zu lange gelagerten Droge mit 1 Tasse Wasser, lässt 15 Minuten ziehen und trinkt täglich 3 bis 4 Tassen davon.

 

Homöopathie
Auch die Homöopathie verwendet häufig Schöllkraut bei Leber- und Gallebeschwerden, besonders dann, wenn die Leber angeschwollen ist und das Gesicht gelblich aussieht. Auch Kopfschmerzen und Neuralgien können eine Indikation für Chelidonium majus sein.

Üblicherweise werden die Potenzen D 2 bis D 12 verwendet. Die Homöopathie nutzt Chelidonium bei Warzen auch innerlich.

 

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.08.2021 aktualisiert.

Schwarzer Holunder

Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)

Wirkung und Anwendung
Bei fiebrigen Erkältungskrankheiten unterstützt der wohlschmeckende Tee auDer Schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist eine häufig vorkommende und weitverbreitete Pflanze von robustem Wuchs. Er ist praktisch überall zu finden, wo der Boden feucht und humusreich genug ist und wo man ihn gedeihen lässt. Im Frühjahr erfreut er uns mit seinen zart duftenden weißen Blütendolden, im Herbst werden die Vögel von den glänzend schwarzen Beeren angelockt. Ein „Hollerstrauch“ gehörte schon von alters her zu jedem Hausgrundstück. Er stand in dem Ruf, die Bewohner vor Schaden, vor Blitz, Feuer und bösen Geistern zu bewahren.

Tatsächlich wurden praktisch alle Pflanzenteile in der Volksmedizin und in der Küche verwendet. Beliebt sind auch heute noch die Hollerküchlein. Das sind kleine Pfannkuchen, bei denen die Blütendolden in den Teig getaucht und dann ausgebacken werden. Auch Sirup wird mit den Blüten aromatisiert oder man setzt die Blüten mit Zucker, Wasser und Zitrone an. Wenn man alles nach dem Abseihen in Flaschen füllt und diese eine Zeitlang in die Sonne stellt, beginnt die Flaschengärung und es entsteht Holundersekt. Die Beeren ergeben ein dunkles, aromatisches Gelee oder den beliebten Holundersaft, der reich an Vitaminen und Antioxidantien ist. Allerdings müssen die Beeren gekocht werden. Roh sind sie aufgrund eines enthaltenen Glykosids unbekömmlich bis leicht giftig. An altem Holunderholz wachsen im Winter die besonders in asiatischen Gerichten beliebten Judasohren, auch Mu Err-Pilze genannt.

In der Pflanzen- und Naturheilkunde wird Holunder hauptsächlich bei Erkältungskrankheiten und zur Stärkung der Abwehrkräfte eingesetzts den Blüten die Schwitzkur. Mit seiner antibakteriellen und schleimlösenden Wirkung unterstützt er die Atemwege bei Husten und Nebenhöhlenentzündungen. Weil er stoffwechselanregend wirkt und die Arbeit der Nieren fördert, wird der Tee auch bei rheumatischen Beschwerden und Gicht eingesetzt.

Die Früchte enthalten reichlich Vitamin A, B und C, Gerbstoffe, die Mineralien Eisen und Zink, Spurenelemente sowie Pflanzenwirkstoffe wie Flavonoide und Polyphenole. Holundersaft wirkt sowohl vorbeugend als auch lindernd bei Erkältungskrankheiten. Seine Inhaltsstoffe schützen die Zellen vor oxidativem Stress und sie tragen dazu bei, dass Arterien und Herzkranzgefäße gesund bleiben.
Weniger gebräuchlich ist heute die Verwendung von Wurzel, Blättern und Rinde, denn diese können leicht überdosiert werden. Innerlich angewandt wirken sie abführend oder Brechreiz fördernd. Die Blätter können auch äußerlich bei Hämorrhoiden und Sonnenbrand lindernd wirken.

Die Homöopathie verwendet Sambucus nigra in der Regel als Globuli mit den Potenzen D4 bis D10 bei Erkrankungen der Atemwege, aber auch bei Hitzewallungen in den Wechseljahren.

Seetang

Unter Seetang wollen wir hier niedere Meerespflanzen aus der Gruppe der Braunalgen verstehen. Vor allem 3  Arten kennen wir vom Nord- und Ostseestrand als teils massenhafte Anstrandungen.

 

Vorkommen
Die hier beschriebenen Arten sind überwiegend im nördlichen und teils im südlichen Atlantik und deren Nebenmeeren verbreitet. Diese Seetang-Spezies gedeihen im Flachwasser der Gezeitenzone.

 

Merkmale
Der Pflanzenkörper wird in Abgrenzung zu höheren entwickelten Gewächsen als Thallus bezeichnet, der am Meeresboden mit einem Rhizoid befestigt ist. Die derben, zähen Pflanzen werden 10 bis 70 cm groß, wobei der Knotentang (Ascophyllum nodosum) mit seinen ovalen, gasgefüllten Schwimmkörpern der größte ist.

Die gesägten, länglich-lappigen Thalli kennzeichnen den Sägetang, (Fucus serratus) der im Gegensatz zu den 3 anderen hier genannten Arten keine Schwimmkörper innehat. Sehr ähnlich sieht auch der Blasentang (Fucus vesiculosus) aus, nur hat er rundliche Schwimmkörper und glattrandige Thalli. Diese 3 Spezies gehören zur Familie der Fucaceae.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Zur Anwendung kommen die an der Sonne getrockneten, zerstückelten frischen, zerstückelten Thalli. Die Braunalgen können ganzjährig geerntet werden.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Nährstoffreich ist Seetang durch seinen hohen Gehalt an Iod, Kalium, Brom und anderen Spurenelementen und weiteren Mineralien. Daneben sind die Thalli reich an Xanthophyllen, Schleimstoffen, Polyphenolen, Polysacchariden, Alginsäure, diversen Fetten, Beta-Carotin, Zeaxanthin und Mannitol sowie ätherischen Ölen. Die Wirkstoff-Kombination wirkt antibakteriell und hat sich bei entzündlichen Magen-Darm-Beschwerden bewährt.

 

Anwendung

Vor allem der Blasentang wird äußerlich mit Bädern angewendet bei Hauterkrankungen wie Psoriasis und Cellulitis. Die innere Applikation mit dem Tee aus der Rohdroge ist bei Iodmangel empfehlenswert, die sich beispielsweise in der Kropfbildung äußert. Die stark sättigende Wirkung dient zur Behandlung von Übergewicht. Kontraindiziert ist die Einnahme bei Iod-Allergie.

Die Lebensmittel-Industrie verwendet die extrahierte und konzentrierte Alginsäure als unbedenkliches Gelier- und Verdickungsmittel sowie als Emulgator (E 400 bis 405 ). Der Zusatzstoff ist besonders in Bio-Produkten enthalten.

 

Homöopathie

Homöopathische Präparate vom Blasentang in den Potenzen D1 bis D6 helfen bei Überfunktion der Schilddrüse sowie Blähungen und Obstipation.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 01.06.2021 aktualisiert.