Sellerie (Apium graveolens)

Das Gemüse wurde schon in der ägyptischen Antike und von der Traditionellen Chinesischen Medizin auch als Heilpflanze genutzt. Seit dem 17. Jahrhundert ist der pharmazeutische Wert des Gewächses auch in Europa bekannt. Dabei steht vor allem die Echte Sellerie (Apium graveolens) neben anderen Arten der Gattung Apium im Mittelpunkt.

 

Vorkommen
Die Echte Sellerie stammt aus Eurasien und Afrika. Im Verbreitungsgebiet ist die Pflanze nur endemisch auf versalzten Böden anzutreffen. Heute ist die Wildform nahezu ausgestorben.

 

Merkmale
Dem Doldenblütler (Umbelliferae) sieht man die Verwandtschaft zu Petersilie und Kümmel an. Die bis zu 1 m hohen ein- bis mehrjährigen Stauden tragen kräftige, dunkelgrüne, gelappte Blätter.

Die weißen, bis 1 cm großen Blüten stehen in Dolden zusammen. Die elliptischen grünen Früchte sind höchstens 2 mm lang.

Die heutigen Kulturformen sind vom Bau der Wildpflanze teils stark abgewandelt. So ist die Knollensellerie durch eine verdicktes Speicherorgan an der Sprossbasis gekennzeichnet, während die Staudensellerie stark verdickte Blattstiele bildet. Der wilden Sellerie am ähnlichsten ist die Schnittsellerie, die nur über kleine Knollen verfügt und deren Blätter als Gewürz dienen.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdrogen sind fast alle oberirdischen Pflanzenteile wie Stängel und Knollen (Apii herba), Blätter mit Stielen (Apii folium) sowie die Früchte mit dem Samen (Apii fructus).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Sellerie ist reich an antioxidativen Wirkstoffen wie Vitamin C und A sowie Flavonoiden, Phenolsäuren, Furocumarinen, Phytosterinen und ätherische Ölen. Phthalid ist ein Wirkstoff, der die Muskulatur der Gefäße entspannt und so den Blutdruck senkt. Hinzu kommen Mineralstoffe, vor allem Kalium, sowie Spurenelemente.

Mit dieser Wirkstoff-Kombination ist Sellerie entzündungshemmend, antirheumatisch, herzstärkend, hustenstillend, appetitanregend und magenschützend, weil die Sekretion der Magensäure reduziert wird. Daneben kann die Heilpflanze zur Wundreinigung und Entwässerung angewendet werden.

 

Anwendung
Innerlich wird Sellerie bei Reizmagen gegen Sodbrennen und die Bildung von Magengeschwüren eingesetzt, auch wegen der basischen Bestandteile der Pflanze. Das Gemüse und Sellerietee stärken das Herzkreislauf-System und lindern Gicht  und Rheuma.

Den Tee bereite man aus 100 g Staudensellerie und 1 l Wasser. Nach kurzen Aufkochen soll der Tee 5 Minuten ziehen und kann nach dem Essen getrunken werden. Staudensellerie kann auch aus den frischen Blättern, Blattstielen und Stängeln zu Saft verarbeitet werden. Dazu eignen sich handelsübliche Saft-Pressen.

Zur Behandlung von Rheuma und zur Entwässerung dient der Aufguss oder der Absud aus den Selleriefrüchten. Nehmen Sie  25 g Früchte auf 1 l Wasser, lassen Sie es 20 Minuten köcheln und trinken Sie dreimal täglich 1 kleine Tasse.

Ein wenig Sellerieaufguss kann auch Suppen und Eintöpfen zugefügt werden.

 

Homöopathie
In der Homöopathie wird Apium graveolens gegen Harnverhaltung, Otorrhöe, Kopfschmerzen, Urtikaria und Nervosität angewendet.

 

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.08.2021 aktualisiert.

Storchschnabel (Geranium spec.)

Schon in mittelalterlichen Schriften wird eine Heilpflanze “Storchschnabel“ als “Ruprechtskraut“  erwähnt. Jedoch sind diese Zeugnisse unsicher, weil damals die nah verwandten Gattungen Geranium und Pelargonium nicht scharf abgegrenzt wurden.

Die Gattung Geranium kennen wir heute als prächtige Kulturzüchtungen für Garten und Balkon. Einige Wildarten gehören zu den Heilpflanzen wie der Stinkende Storchschnabel, auch Ruprechtskraut genannt (Geranium robertianum), der Wald-Strochschnabel (Geranium sylvaticum), der Blutrote Storchschnabel (Geranium sanguineum) und der Gefleckte Storchschnabel (Geranium maculatum)

 

Vorkommen
Diese 4 Arten sind ursprünglich in Eurasien beheimatet, auch wenn sie heute auf alle Kontinente verschleppt sind. Optimale Standorte sind nährstoffreiche Böden an Waldrändern und Wiesen. Der Stinkende Storchschnabel gedeiht auch auf rohen Böden in Unkrautfluren und sogar in Mauerspalten.

 

Merkmale
Die mehrjährigen Stauden werden bis 40 cm hoch und tragen geteilte oder tief eingeschnittene Blätter. Die rund 2 cm großen, fünfzähligen Blüten sind hell-violett gefärbt. Typisch und namensgebend ist die schmale, lang ausgezogene, spitze Öffnungsfrucht aller Geranium-Arten.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdroge ist das getrocknete oder frische Kraut (Geranii herba) sowie die Wurzeln (Geranii radix).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Inhaltsstoffe sind vor allem antioxidative und entzündungshemmende Flavonoide wie Quercetin, Hyperoid und das blutstillende Rutosid. Daneben enthält das Kraut antibiotische Gerbstoffe wie Geraniin, Isogeraniin und Galloylglucose. Hinzu kommen entwässernde, blutstillende, immunstärkende und verdauungsfördernde organische Säuren wie Zitronen- und Äpfelsäure sowie Ascorbinsäure (Vitamin C).

 

Anwendung
Zur inneren Anwendung bereite man einen Storchschnabel-Tee aus 1 Esslöffel getrocknetem Kraut, das in ½ l Wasser  aufgekocht wird und 15 Minuten ziehen muss. Nach dem Abseihen trinke man den Tee, wenn er abgekühlt ist.

Der Aufguss hilft bei Entzündungen der Harnwege und des gesamten Magen-Darm-Traktes, einschließlich des Mundraumes. Hilfe bietet der Tee auch bei Blutarmut, Immunschwäche, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Ödemen.

Die Tinktur wird aus 300 g Kraut und Wurzeln, die in  ½ l 40%-igem Alkohol 1 Monat ziehen muss. Der Extrakt wird, wie auch der Frischsaft, äußerlich mit Umschlägen angewendet. Indikation sind stark blutende Wunden, Geschwüre und entzündliche Hauterscheinungen. Mit der Tinktur kann auch bei entzündetem Rachenraum gegurgelt werden.

 

Homöopathie
Homöopathische Präparate des Stinkenden Storchschnabels werden als Geranium robertianum HAB1 als Adstringens und gegen chronifizierte Entzündungen eingesetzt.

 

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Dieser Beitrag wurde im April 2021 erstellt und am 09.09.2021 letztmalig aktualisiert.

Stranddistel (Eryngium maritimum)

Die an unseren Küsten selten gewordene Stranddistel zählt nicht wie andere “Distel“ genannte Pflanzen zu den Korbblütlern, sondern zu den Doldenblütlern (Umbelliferae).

 

Vorkommen
Die Stranddistel ist an den Küsten von Nord- und Ostsee, des Mittelmeeres und Schwarzen Meeres sowie Nordafrikas beheimatet. Die salztolerante Pflanze wächst optimal in Dünen.

 

Merkmale
Die robuste, bis 50 cm hohe, zwei- bis mehrjährige Staude trägt ungestielte, eingeschnittene, stachelige Blätter von blau-grüner Farbe. Ihre Pfahlwurzeln dringen bis zu 2 m in den Boden ein. Die rund 1 cm großen, violetten Blüten stehen in untypischen, kugeligen Dolden zusammen.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdroge sind die getrockneten Wurzeln (Eryngii maritimi  radix) sowie das frische Kraut (Eryngii maritimi  herba) in der Blüte zur Herstellung homöopathischer Präparate.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Inhaltsstoffe sind Schleimstoffe, Saponine und verschiedene Zucker. Die Stranddistel wirkt entzündungshemmend und stärkt Leber und Nieren.

 

Anwendung
Innerlich wird die Stranddistel traditionell bei Nieren-Koliken, Nierensteinen und Prostata-Vergrößerung sowie Polyurie und Blasenentzündung eingesetzt. Trinken Sie dreimal täglich 1 kleine Tasse Absud aus den getrockneten Wurzeln.

Äußerlich wird der Presssaft bei Insektenstichen appliziert.

 

Homöopathie
Homöopathische Mittel sind als Eryngium maritimum HAB34 erhältlich.

 

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Dieser Beitrag wurde im April 2021 erstellt und am 09.09.2021 letztmalig aktualisiert.

Süßholz (Glycyrrhiza glabra)

Süßholz ist eine Pflanze aus der Familie der Schmetterlingsblütler (Papilionaceae) und daher mit Erbsen, Bohnen und Linsen verwandt. Allerdings sind es nicht die Hülsen, die zum Verzehr geeignet sind, sondern die Speicherwurzeln, aus denen Lakritz hergestellt wird.

Schon in der Antike war die Süßholzwurzel mit ihrer medizinischen Wirkung bekannt. So übernahmen die Griechen die Anwendung der  Heilpflanze von den Ägyptern.  Theophrastos von Eresos, der um 350 v. Chr. lebte, schätzte Lakritze als Heilmittel gegen Husten und als Durstlöscher. Es soll daher zur Standardausrüstung der römischen Soldaten gezählt haben.

In West- und Mitteleuropa wird die Lakritze Seit dem Mittelalter auch als Heilmittel angewandt. Tim Richardson weist in seiner Geschichte der Süßigkeiten daraufhin, dass auch französische und türkische Soldaten im Ersten Weltkrieg Lakritze im Marschgepäck hatten.

 

Vorkommen
Die Heimat der Pflanze ist Vorderasien und der Mittelmeerraum. Die mehrjährigen Stauden und lieben humöse, phosphatreiche Böden und volle Sonne.

 

Merkmale
Die krautartigen Stauden werden bis 1,5 m hoch und tragen geteilte, mit elliptischen Teilblättern bestückte Blätter. Die blattachselständige Infloreszenz ist eine Traube mit länglichen, rund 1 cm langen, bilateralsymmetrischen, violetten Blüten, die die für Schmetterlingsblütler typischen Hülsen hervorbringen.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Zur Verwendung kommen nur die Wurzeln (Glyzyrrhizae radix), die im Herbst geerntet, gewaschen und getrocknet werden.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Der wichtigste Inhaltsstoff ist Glycyrrhizin, eine Mischung aus Calcium- und Kaliumsalzen. Diese gibt der Lakritze den Geschmack und hat eine vielfache Süßkraft von Rohrzucker.  Glycyrrhizin  hemmt nach neuesten Erkenntnissen das Wachstum des Magenbakteriums Helicobacter pylori, welches eine chronische Gastritis verursachen kann. In Forschungen wird auch die antivirale Wirkung der Süßholzwurzel untersucht.  Des Weiteren sind ätherische Öle, Oxycumarine, Gerbstoffe, Phytonzide, Flavonoide, Isoflavone sowie das Glycosid Liquiritin in der Süßholzwurzel enthalten.

Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe wirkt die Süßholzwurzel schleimlösend und auswurffördernd und ist daher bei  Erkrankungen der oberen Atemwege  Husten und Katarrhen bestens zur Linderung und Heilung geeignet.

 

Anwendung

Das bekannteste Produkt aus der Wurzel ist Lakritze als Süßigkeit. Außerdem werden aus den getrockneten Süßholzwurzeln Tee, Sirup, Halspastillen und eine Tinktur für verschiedene gesundheitliche Beschwerden hergestellt.

Lakritze, in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz besser als „Bärendreck“ bekannt, ist eine Süßigkeit, die aus getrockneten Süßholzwurzeln hergestellt wird. Dazu wird der Süßholzextrakt mit Zuckersirup, Stärke, Mehl, Gelatine und anderen Zutaten vermischt und daraus die unterschiedlichsten Lakritzvariationen hergestellt.

Ihre schwarze Farbe erhält die Lakritze durch künstliche Verstärkung. Ein weiterer Bestandteil ist Ammoniumchlorid (Salmiak). Enthält die Lakritze mehr als 2 % davon, wird sie als Starklakritze bezeichnet und muss in Deutschland einen Hinweis auf der Verpackung haben.

Als Tinktur findet die Wurzel durch ihre entzündungshemmende und krampflösende Wirkung innerlich auch Anwendung als unterstützendes Heilmittel bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren. Ebenso bei Gicht, Rheuma und Blasensteinen, da sie eine harntreibende Wirkung hat.

Ganz ungefährlich scheint dieses Naschwerk nicht zu sein. Übermäßiger Lakritzgenuss könnte vor allem in der Schwangerschaft und Patienten mit Bluthochdruck schaden. Dafür scheint der Inhaltsstoff Glycyrrhizin verantwortlich zu sein. Er kann den Hormonstoffwechsel und den Mineralstoffhaushalt beeinflussen und so zu Bluthochdruck, Kopfschmerzen und Wassereinlagerungen im Gewebe führen. Daher sollten Schwangere, Diabetiker und Herz-Kreislauf-Patienten nicht zu viel Lakritze zu sich nehmen.

Bisher gingen Wissenschaftler jedoch davon aus, dass man Unmengen an Lakritze zu sich nehmen müsse, um als gesunder Mensch einen Bluthochdruck zu entwickeln. Isländische Forscher fanden allerdings heraus, dass schon eine Handvoll davon pro Tag über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen genügt. Vor allem wenn, erbliche Faktoren, einseitige Ernährung und wenig Bewegung dazu kommen. Doch ganz verzichten muss man auf diese schwarze Süßigkeit nicht, denn wie bei Vielem gilt auch hier: Es kommt auf die Dosis an.

 

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 28.06.2021 aktualisiert.

Tahini hat viele gesundheitliche Vorzüge

Hergestellt wird Tahini aus gerösteten, gemahlenen Sesamkörnern. Damit haben wir eine reichhaltige Quelle für:

  • Vitamine und Minerale
  • ungesättigte Fettsäuren
  • antioxidative Lignane

Aufgrund des erdigen, leicht nussigen Geschmacks eignet sich Tahini so gut für viele (traditionelle) Hummus-Rezepte. Mit Zitronensaft und Salz gemischt entsteht zum Beispiel ein hervorragender Dip für rohes Gemüse. Wenn Sie stattdessen Olivenöl und Apfelessig nehmen, ergibt sich ein leckeres Salatdressing. Tarator heißt eine Sauce aus den Bestandteilen Tahini, Petersilie, Zitronensaft und Knoblauch. Diese passt besonders gut zu Gemüse und Geflügel.

Für Tahini wurden inzwischen über 70 pharmakologische Wirkungen wie schmerzlindernd, antioxidativ oder entzündungshemmend nachgewiesen. Von Sesamsamen wissen wir, dass sie den Appetit anregen und blutdruck- sowie lipidsenkende Eigenschaften haben, was sich positiv auf das Herz auswirkt. Eine Studie mit 20 Männern zeigte, dass schon der Verzehr von 50 Gramm Tahini zu einem deutlich messbaren Rückgang der Pulsfrequenz und des diastolischen Blutdrucks führt:

Überdies verbessert Tahini die Endothelfunktion, die als wichtiger Regulator für die Gefäßhomöostase gilt:

Frühere Arbeiten lieferten ähnliche Ergebnisse bezüglich einer Verbesserung der Endothelfunktion durch Sesamöl:

Tahini enthält unter anderem Eisen, Kalzium, Kalium, Phosphor und wichtige, hautfreundliche Antioxidantien wie Sesamolin und Sesamol sowie die Vitamine C, E und jene aus der B-Serie. Das darin enthaltene Sesamöl (über 50 Prozent) wirkt entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral und antimykotisch:

Natürliche Antioxidantien verfügen über die intrinsische Fähigkeit, Lipidperoxidationen zu unterdrücken. Diese werden für Mutationen, Krebs und die Alterung der Zellen verantwortlich gemacht. Insofern eignen sich diese Substanzen zur Vorbeugung gegen sämtliche oxidative Schäden, Hauttumore und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. So wurde Tahini ganz gezielt mit Blick auf traumatische Gliedmaßenverletzungen getestet mit dem Ergebnis, dass die Schmerzstärke und die Schmerzempfindlichkeit deutlich zurückgingen.

Gerade bei Arthrose im Knie hat sich die antioxidative, entzündungshemmende Wirkung von Sesam gut bewährt. Im Rahmen einer Studie erhielten 50 Betroffene neben ihrer sonstigen medizinischen Behandlung zwei Monate lang jeden Tag entweder 40 Gramm Sesamsamen oder die gleiche Menge Placebo-Pulver. Bei der Sesamgruppe war ein auffallender Rückzug der Entzündungsmarker zu beobachten:

In einer anderen Studie zum Thema Knie-Arthrose wurden die Wirkung von topischem Sesamöl mit jener von Diclofenac-Gel verglichen. Letzteres ist ein nichtsteroidales, entzündungshemmendes Medikament (NSAID). Dazu wurden die Patienten vier Wochen lang dreimal pro Tag behandelt mit dem Ergebnis, dass das Sesamöl dem Diclofenac in nichts nachsteht:

Um Sesamöl zu gewinnen, werden die Sesamsamen geröstet und gepresst. Was dabei übrig bleibt, wird als Sesamölkuchen (SOC) bezeichnet. Dieser ist noch reich an Sesaminolglucosid und Lignanen wie Sesamolin, Sesaminol und Sesamin. In Tierstudien war bereits aufgefallen, dass SOC vor kognitiven Beeinträchtigungen schützen kann. Wissenschaftler des koreanischen „Jeonbuk National University Hospital“ haben sich deshalb mit der Wirkung von Sesamölkuchenextrakt (SOCE) beschäftigt, wobei sie ihren Fokus auf die kognitiven Funktionen von Erwachsenen mit Gedächtnisstörungen richteten.

Nach zwölf Wochen der Verabreichung von SOCE sank bei den Teilnehmern der Amyloid-β-Spiegel. Dieser ist direkt verknüpft mit kognitiven Einschränkungen. Parallel dazu verbesserte sich die verbale Gedächtnisfähigkeit:

Patienten mit rheumatoider Arthritis erhielten im Rahmen einer anderen Studie sechs Wochen lang jeden Tag ein Sesamin-Ergänzungsmittel (200 Milligramm) beziehungsweise ein entsprechendes Placebo. Bei den Teilnehmern der Sesamin-Gruppe verbesserten sich die Entzündungsmarker und entsprechend nahmen auch die Schmerzen in den Gelenken ab:

Abschließend noch ein schönes Rezept für ein Salatdressing mit Tahini:

Zutaten:

  • circa 1/3 Tasse Tahini
  • eine entsaftete Zitrone
  • ein bis zwei Esslöffel Ahornsirup
  • eine Prise Meersalz
  • eine gehackte Knoblauchzehe
  • und Wasser

Zubereitung:

Alle Zutaten, ausgenommen das Wasser, miteinander vermischen und gut verrühren.
Das Wasser dann langsam hinzugeben, bis eine gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Nach dem Abschmecken kann das Dressing natürlich noch ganz nach Bedarf angepasst werden.

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Beitragsbild: pixabay.com – Gina_Janosch

Dieser Beitrag wurde am 26.04.2024 erstellt.

Teebaum (Melaleuca alternifolia)

Der Teebaum oder Cajeputbaum ist mit der eigentlichen Teepflanze (Schwarz-, Grüntee, Camellia sinseis) nicht verwandt, sondern gehört zu den Myrtengewächsen (Myrtaceae). Wegen seines Verbreitungsgebietes wird er auch Australischer Teebaum genannt.

 

Vorkommen
Die ursprüngliche Heimat des Teebaums ist Australien und wurde durch Kultivierung auch auf Malaysia und den Philippinen verbreitet. Der Baum gedeiht optimal auf schweren, schwach sauren Lehm- und granithaltigen Böden an frostfreien, feuchten Standorten.

 

Merkmale
Der Teebaum erreicht eine Höhe von bis zu 15 m. Schon von weitem schimmert die Borke des Baums silbrig-weiß. Daher auch der Name „Cajeput“, der „weißes Holz“ bedeutet.   Die Zweige tragen wechsel- oder gegenständig angeordnete, schmale, längliche und zugespitzte, immergrüne Blätter. Die etwa 1 cm langen weißlichen, radiärsymmetrischen Blüten tragen federartige Kronblätter und bilden dichte Blütenstände. Aus ihnen entstehen die harten länglichen Kapselfrüchte, die rund einen halben cm groß sind.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Das Teebaumöl oder Cajeputöl  wird aus den Blättern und den frischen Zweigen des Baumes  mit Hilfe von Wasserdampfdestillation gewonnen.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Teebaumöl riecht etwas milder als das Eukalyptusöl und enthält hauptsächlich Eucalyptol sowie weitere Alkohole und Aldehyde. Die Präparate wirken entzündungshemmend, schleimlösend, antibakteriell und schmerzlindernd. Eine Besonderheit des Cajeputöls sind Verbindungen, die dem weiblichen Sexualhormon Östrogen sehr ähnlich sind und auch ähnlich wirken.

 

Anwendung

Äußerlich angewandt hilft das Öl beispielsweise bei Hautbeschwerden wie Akne und Hautentzündungen. Schuppenflechte und Schmerzen der Haut sind weitere Einsatzgebiete. Überhaupt lindert das Cajeputöl vielerlei Schmerzen, so auch Zahn- und Ohrenschmerzen.

Inhalationen mit dem Öl des Cajeputbaums vertreiben Erkältungen und sind auch bei chronischen Atemwegserkrankungen zu empfehlen. Schleim- und krampflösende Eigenschaften helfen, den Husten zu besiegen und unterstützen Patienten bei Entzündungen der Stirn- und Nasennebenhöhlen.

Die schmerzlindernde und leicht erwärmende Eigenschaft des Cajeputöls ist hilfreich bei Massagen gegen verspannte und schmerzende Muskeln. Weitere Einsatzgebiete sind Arthritis, Neuralgien und Hexenschuss. Selbst gegen Rheuma helfen die Wirkstoffe des Cajeputbaums. Hier sind Einreibungen und Wickel zu empfehlen.

Innerlich eingenommen hilft das Öl unter anderem bei Blasen- und Harnröhrenentzündung sowie bei Magenkrämpfen und Darmproblemen. Die Applikation erfolgt mit 2 bis 5 Tropfen pro Glas Wasser, das dreimal am Tag getrunken werden soll.

Frauen in den Wechseljahren können das Öl zur allgemeinen Stärkung innerlich einnehmen, eine Einreibung der Kopfhaut kann bei Haarausfall helfen.

Frisch und fruchtig ist der Duft, den die Cajeputessenz hinterlässt, wird sie in einer Duftlampe verwendet. Er soll die Abwehrkräfte stärken und gleichzeitig anregend und klärend auf Geist und Gemüt wirken.

Nicht geeignet ist das Cajeputöl für Babys, Kleinkinder und Schwangere.

 

Homöopathie

Homöopathische Präparate von  Melaleuca alternifolia sind in verschiedenen Potenzen als Globuli erhältlich. (Keine Indikationen gefunden)

 

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 28.06.2021 aktualisiert.

Teufelskralle (Harpagophytum procumbens)

Die Teufelskralle wird in Südafrika schon lange als Heilpflanze genutzt. In Europa erkannte man ihre Wirkung bei Gelenkerkrankungen erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Heute kommt die Heilpflanze nicht nur in der Therapie des Menschen, sondern auch in der Tierheilkunde zum Einsatz.

Der Name der Teufelskralle bezieht sich auf die verholzten Früchte, die mit verzweigten, dornigen Fortsätzen bestückt sind. Begrifflich verwechselt werden kann das afrikanische Sesamgewächs (Pedaliaceae) mit den eurasischen Teufelskrallen (Phyteuma), die allerdings zu den Glockenblumengewächsen (Campanulaceae) zählen. Deren Name leitet sich von der Blütenform ab.

 

Vorkommen
Die Heimat der Teufelskralle sind die Savannen des südlichen Afrikas mit Verbreitungsschwerpunkt in Namibia. Versuche, die Pflanze außerhalb dieser Region zu kultivieren sind fehlgeschlagen.

 

Merkmale
Die mehrjährige Staude mit kriechenden Trieben ist durch gegenständige, tief gelappte, distelähnliche Blätter gekennzeichnet. Eine Anpassung an trockene Standorte stellt die bis 1 m tief in den Boden eindringende Pfahlwurzel dar, die Wurzelknollen bildet. Die  rund 7 cm langen, glockenförmigen Blüten sind violett gefärbt. Zum Zwecke der Tierverbreitung bilden die rund 6 cm großen Früchte hakenartigen Anhänge aus, die an Felltieren gut hängen bleiben.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdroge sind die geschnittenen und getrockneten Wurzeln (Harpagophyti radix) sowie die Wurzelknollen (Harpagophyti tubera).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Wirkstoffe der Teufelskralle besitzen eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung. Dazu zählen Triterpene, Phenylpropanoide, Zimtsäure, Chlorogensäure, Flavonoide und Bitterstoffe. Die wichtigste Verbindung ist jedoch das  Harpagosid. Weiterhin beinhaltet die Teufelskralle ungesättigte Fettsäuren, durch deren längerfristiger regelmäßige Einnahme eine positive Wirkung auf den Stoffwechsel entsteht.

 

Anwendung
Die Knollen können bis zu 600 Gramm wiegen und werden nach der Trocknung zu Pulver vermahlen, das sich im Anschluss zu Kapseln oder Salben weiter verarbeiten lässt. In diesen 3 Formen sind die Medikamente hierzulande erhältlich.

In der alternativen Therapie findet die Teufelskralle hauptsächlich zur Behandlung rheumatischer Beschwerden sowie Verschleißerscheinungen in den Gelenken Anwendung. Verschiedene wissenschaftliche Studien haben nämlich erwiesen, dass die Entstehung und der Verlauf dieser Erkrankungen mit der individuellen Ernährung und der Funktionsfähigkeit des Stoffwechsels in einem wichtigen Zusammenhang stehen.

Die bereits benannten Wirkstoffe sorgen für Veränderungen in der Eiweißumwandlung und verhindern die Übersäuerung der Gelenke, die wiederum für den vorzeitigen Knorpelabbau und den Knochenabbau sorgen. Wenngleich sich die chronischen Gelenkerkrankungen bisher nicht vollständig heilen lassen, spüren die Betroffenen häufig eine deutliche Linderung der Beschwerden.

Gleichzeitig können konventionelle Medikamente aus der Schulmedizin eingespart werden, die langfristig starke Nebenwirkungen auslösen können.

Allerdings dauert es einige Wochen, bis die innerlich verwendeten Präparate wirken. Der Stoffwechsel benötigt eine gewisse Zeit, bis er sich umstellt. Besonders effektiv wirken die Präparate, wenn gleichzeitig eine Ernährungsumstellung auf basische Lebensmittel vorgenommen wird. Schwangere sowie Menschen mit Magen-Darm-Problemen sollten allerdings auf die Anwendung verzichten oder zuvor den behandelnden Arzt fragen.

Salben, die als Inhaltsstoff die Teufelskralle enthalten, dienen der äußeren Anwendung. Bei Verspannungen können Massagen einen lindernden Effekt bringen. Auf überwärmte Gelenke sowie in Entzündungsstadien dürfen die betroffenen Bereiche jedoch nicht massiert werden, da es ansonsten zu einer weiteren Reizung des Gewebes sowie zur Verschlimmerung des gesundheitlichen Zustandes kommt. Die Angaben des Herstellers zur Dosierung sollten eingehalten werden.

 

Homöopathie
Homöopathische Präparate von Harpagophytum werden meist in den  Potenzen D6 und D12 bei Gicht, Arthrose, Rheuma und Rückenleiden sowie bei  Verdauungs-Problemen verwendet.

 

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Dieser Beitrag wurde im April 2021 erstellt und am 09.09.2021 letztmalig aktualisiert.

Thuja (Thuja occindentalis)

Der Abendländische Lebensbaum (Thuja occindentalis) ist bei uns ein weit verbreiteter Heckenbildner in Parks und Gärten, da er Schnitt gut verträgt und blickdicht ist. Früher nutzten die Indianer das Holz der Thuja, um Bögen herzustellen. Die zypressenähnlichen Gewächse gehören zur Gruppe der Nacktsamer („Nadelbäume“).

 

Vorkommen
Beheimatet ist der Abendländische Lebensbaum im Nordosten von Amerika, wo er besonders im Bereich der Great Lakes ausgedehnte Wälder bildet.

 

Merkmale
Der bis zu 20 m hohe, immergrüne, getrenntgeschlechtliche  Baum bildet winzige, 2 mm große männliche Blüten und 1,5 cm große Zapfen an den weiblichen Pflanzen. Die derben Blätter erscheinen schuppenartig und gelappt.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdroge sind die jungen Zweige des Lebensbaumes (Thujae occidentalis herba), die im zeitigen Frühjahr geerntet werden. Daraus entsteht durch Wasserdampfdestillation das Thuja-Öl.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Thuja-Öl enthält 20 verschiedene ätherische Öle, die antiviral, entzündungshemmend und fiebersenkend sowie immunstärkend wirken. Weitere Bestandteile sind unter anderem Gerbstoffe, Flavonoide und Polysaccharide.

Problematisch ist das Nervengift Thujon, das früher auch in Absinth enthalten war. Thuja-Öl besteht zu 65 % aus dem Toxin. Bei innerer Anwendung sowie Überdosierung über einen längeren Zeitraum droht körperlicher und geistiger Verfall.

Auch Krämpfe und leber- und Nierenschäden können die Folgen sein. Früher haben werdende Mütter mit Thuja-Öl abgetrieben, wobei manche von ihnen gestorben sind. In Tierversuchen kam es sogar zu Missbildungen. Schwangere und stillende Frauen sollten daher auf Thuja-Öl verzichten.

Eine Thuja-Vergiftung zeigt sich durch Magenschmerzen, Durchfall und Erbrechen an. Es treten unter anderem Kopfschmerzen, nervöse Reaktionen und Krämpfe auf. Der Grenzwert von Thujon liegt bei 1,25 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. So könnte ein 60 Kilogramm schwerer Mensch 75 Milligramm des Giftes zu sich nehmen, ohne Schaden zu nehmen.

 

Anwendung
Auch die äußerliche Applikation erfolgt aufgrund dieser Risiken in nicht zu langen Zeiträumen. Aber das Gift hat auch positive Seiten, zum Beispiel bei der Warzenbehandlung, wodurch die Verbreitung der Warzenviren gehemmt wird. Hierbei wird die Thuja-Lösung auf ein Wattepad aufgetragen, das anschließend auf die Warze gelegt wird. Die Wirksamkeit bei Hautausschlägen, Hautinfekten und Schuppenflechte gilt als gesichert.

 

Bei innerer Anwendung stimuliert Thuja das Immunsystem und hilft gegen Schnupfen sowie Infektionen der oberen Atemwege. Erfahrungsberichten zufolge lindert Thuja Erkältungen, Kopf- und Rheumaschmerzen und entspannt versteifte Muskeln.

Die Heilpflanze kann Blasenentzündung lindern, Bronchitis heilen und bei einer Mittelohrentzündung Abhilfe schaffen. Auch chronische Müdigkeit und Gicht werden mit Thuja-Öl behandelt. Es sind bei oraler Aufnahme die Dosierungs-Hinweise des Herstellers strikt zu beachten!

 

Homöopathie
In der Homöopathie wird die Heilpflanze (Thuja occidentalis HAB 1) als Urtinktur und in den Potenzen D6, D12, C6, C12, C30 unter anderem bei Hautkrankheiten wie Gürtelrose, Flechten, Ausschlägen, Infekten und eiternden Geschwüren eingesetzt. Besonders erwähnt sei die Linderung von Impfnebenwirkungen.

 

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Dieser Beitrag wurde im April 2021 erstellt und letztmalig am 09.09.2021 letztmalig aktualisiert.

Thymian (Thymus vulgaris)

Die Spezies der artenreichen Gattung Thymus sind nur schwer zu unterscheiden. Zu Heilzwecken wird meistens der Echte Thymian (Thymus vulgaris) seit der Antike angebaut und verwendet. Allgemein bekannt ist der “Römische Quendel“ als Hustenmittel.

 

Vorkommen
Die Heimat des Echten Thymians ist der Westen des europäischen Mittelmeerraums. Dort wächst die wärmeliebende Pflanze auf Strauchheiden mit kalkhaltigem Boden. Die Kultivierung hat den Echten Thymian schon vor langer Zeit nach Mitteleuropa gebracht, wo er sich von Bauern- und Klostergärten ausgehend mancherorts verwildert hat.

 

Merkmale
Der Halbstrauch aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) mit aufrechten Stängel wächst bis 40 cm hoch. An der Basis ist der vierkantige Spross  stark verholzt, weiter oben  ringsum gleichmäßig kurz behaart. Die kreuzgegenständigen,  ungestielten, linealisch zugespitzten Blätter sind oberseits meist kahl, unterseits dicht weißfilzig und am Rande umgerollt. Die purpurnen oder hellroten Lippenblüten mit zweilippigem Kelch stehen in blattachselständigen Halbquirlen.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdrogen sind die gesamten oberirdischen Sprossanteile (Thymi herba) mitsamt Blättern (Thymi folium) und Blüten (Thymi flos). Daraus gewinnt man das ätherische Öl (Thymi aetheroleum).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Thymian-Öl besteht bis zur Hälfte aus der aromatischen Verbindung Thymol und daneben aus weiteren ätherischen Stoffen wie Borneol, Camphen, Terpinen, Carvacrol, Cymen und Sesquiterpenkohlenwasserstoffen. Zudem kommen in der Pflanze Gerbstoffe, Flavone, Triterpene, Glykoside und organische Säuren vor.

Die antibiotische Wirkung des Thymian-Öls ist vor allem auf den Hauptbestandteil Thymol zurückzuführen. Der entzündungshemmende Effekt beruht größtenteils auf dem Wirkstoff Carvacrol.

Thymian hat eine krampflösende, sekretverflüssigende, auswurffördernde und stark desinfizierende Wirkung, die sich besonders auf die Atmungsorgane auswirkt. In etwas konzentrierterer Gabe wirkt er schmerzbetäubend und einschläfernd. Das ätherische Öl des Thymians wird größtenteils über die Lunge ausgeschieden und wird unmittelbar in der Bronchialschleimhaut wirksam.

 

Anwendung
Thymian ist demnach ein ausgezeichnetes Mittel bei Keuchhusten, des weiteren bei Asthma und hartnäckiger Bronchitis der Erwachsenen mit übel riechendem Auswurf. Bei Keuchhusten ist eine Mischung von Thymiankraut und Sonnentaukraut (Drosera rotundifolia) bestens zu empfehlen.

Die Wirkung des Thymians erstreckt sich aber auch auf krampfartige, infektiöse Magen- und Darmerkrankungen und entsprechende Zustände von Blase und Niere. Der desinfizierenden und lang anhaltenden harntreibenden Wirkung des Thymians kann man sich bei Blasenkatarrhen bedienen.

Bei rheumatischen Beschwerden wirken Einreibungen mit Thymianöl gut. Bei allen vorgenannten Leiden werden Vollbäder mit Thymian (100 g Thymiankraut auf 1/2 1 Wasser im Aufguss) empfohlen.

Erfahrungsgemäß sollten Kropfleidende Thymian am besten nicht verwenden! Man verwendet 1 ½ Teelöffel Thymiankraut auf 1 Tasse Wasser. Nach dem Überbrühen lässt man den Aufguss 10 Minuten ziehen. Honigzusatz ist zu empfehlen.

 

Homöopathie
Homöopathische Präparate von Thymian vulgaris werden bei Atemwegserkrankungen angewendet.

 

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Dieser Beitrag wurde im April 2021 erstellt und am 09.09.2021 letztmalig aktualisiert.

Umckaloabo (Pelargonium sidoides)

Umckaloabo ist auch als Kapland-Pellargonie bekannt. Die dekorative Heilpflanze zählt zu den Storchenschnabelgewächsen (Geraniaceae) und ist daher mit der Geranie verwandt. In Südafrika gehört die Staude zur traditionellen Volksmedizin und wurde im 19. Jahrhundert in Europa eingeführt. Fortan verbreitete sich das Naturheilmittel über die ganze Erde.

 

Vorkommen
Die ursprüngliche Heimat der Pflanze ist das südliche Afrika.

 

Merkmale
Die bis zu 80 cm hohen Stauden tragen herzförmige, langgestielte Blätter, die durch ihre samtige Behaarung blau überlaufen aussehen. Die dunkel-violetten, etwa 6 cm  großen, angedeutet zweiseiten-symmetrischen  Blüten mit langen Schaft sind durch längliche Kronblätter gekennzeichnet. In der Mitte leuchten die gelben Staubblätter hervor.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Zur Heilbehandlung werden die Wurzeln (Pellargonium radix) genutzt.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Wirkstoffe in der Kapland-Pellargonie sind entzündungshemmende und antioxidative Flavonoide, schleimlösende und bakterizide  ätherische Öle sowie Gerbstoffe. Daneben ist das blutgerinnungshemmende Cumarin enthalten. Die Präparate dienen der Behandlung von Atemwegsentzündungen und zur Stärkung des Immunsystems.

 

Anwendung

Die Wurzel-Tinktur aus 38-prozentigem Alkohol wird mit maximal 90, bei Kindern höchstens 30 Tropfen täglich dosiert. Bei Überdosierungen und gleichzeitiger Einnahme von Gerinnungshemmern kann es zur Störung der Blutgerinnung kommen.  Schwangere und stillende Mütter sollten das Mittel nicht anwenden, weil für diese Fälle keine Untersuchungen vorliegen.

 

Homöopathie

Homöopathische Präparate sind als Globuli und Dilutionen erhältlich.

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Dieser Beitrag wurde am 01.06.2021 erstellt.