Schwarzer Holunder
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
Wirkung und Anwendung
Bei fiebrigen Erkältungskrankheiten unterstützt der wohlschmeckende Tee auDer Schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist eine häufig vorkommende und weitverbreitete Pflanze von robustem Wuchs. Er ist praktisch überall zu finden, wo der Boden feucht und humusreich genug ist und wo man ihn gedeihen lässt. Im Frühjahr erfreut er uns mit seinen zart duftenden weißen Blütendolden, im Herbst werden die Vögel von den glänzend schwarzen Beeren angelockt. Ein „Hollerstrauch“ gehörte schon von alters her zu jedem Hausgrundstück. Er stand in dem Ruf, die Bewohner vor Schaden, vor Blitz, Feuer und bösen Geistern zu bewahren.
Tatsächlich wurden praktisch alle Pflanzenteile in der Volksmedizin und in der Küche verwendet. Beliebt sind auch heute noch die Hollerküchlein. Das sind kleine Pfannkuchen, bei denen die Blütendolden in den Teig getaucht und dann ausgebacken werden. Auch Sirup wird mit den Blüten aromatisiert oder man setzt die Blüten mit Zucker, Wasser und Zitrone an. Wenn man alles nach dem Abseihen in Flaschen füllt und diese eine Zeitlang in die Sonne stellt, beginnt die Flaschengärung und es entsteht Holundersekt. Die Beeren ergeben ein dunkles, aromatisches Gelee oder den beliebten Holundersaft, der reich an Vitaminen und Antioxidantien ist. Allerdings müssen die Beeren gekocht werden. Roh sind sie aufgrund eines enthaltenen Glykosids unbekömmlich bis leicht giftig. An altem Holunderholz wachsen im Winter die besonders in asiatischen Gerichten beliebten Judasohren, auch Mu Err-Pilze genannt.
In der Pflanzen- und Naturheilkunde wird Holunder hauptsächlich bei Erkältungskrankheiten und zur Stärkung der Abwehrkräfte eingesetzts den Blüten die Schwitzkur. Mit seiner antibakteriellen und schleimlösenden Wirkung unterstützt er die Atemwege bei Husten und Nebenhöhlenentzündungen. Weil er stoffwechselanregend wirkt und die Arbeit der Nieren fördert, wird der Tee auch bei rheumatischen Beschwerden und Gicht eingesetzt.
Die Früchte enthalten reichlich Vitamin A, B und C, Gerbstoffe, die Mineralien Eisen und Zink, Spurenelemente sowie Pflanzenwirkstoffe wie Flavonoide und Polyphenole. Holundersaft wirkt sowohl vorbeugend als auch lindernd bei Erkältungskrankheiten. Seine Inhaltsstoffe schützen die Zellen vor oxidativem Stress und sie tragen dazu bei, dass Arterien und Herzkranzgefäße gesund bleiben.
Weniger gebräuchlich ist heute die Verwendung von Wurzel, Blättern und Rinde, denn diese können leicht überdosiert werden. Innerlich angewandt wirken sie abführend oder Brechreiz fördernd. Die Blätter können auch äußerlich bei Hämorrhoiden und Sonnenbrand lindernd wirken.
Die Homöopathie verwendet Sambucus nigra in der Regel als Globuli mit den Potenzen D4 bis D10 bei Erkrankungen der Atemwege, aber auch bei Hitzewallungen in den Wechseljahren.
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