Teufelskralle (Harpagophytum procumbens)

Die Teufelskralle wird in Südafrika schon lange als Heilpflanze genutzt. In Europa erkannte man ihre Wirkung bei Gelenkerkrankungen erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Heute kommt die Heilpflanze nicht nur in der Therapie des Menschen, sondern auch in der Tierheilkunde zum Einsatz.

Der Name der Teufelskralle bezieht sich auf die verholzten Früchte, die mit verzweigten, dornigen Fortsätzen bestückt sind. Begrifflich verwechselt werden kann das afrikanische Sesamgewächs (Pedaliaceae) mit den eurasischen Teufelskrallen (Phyteuma), die allerdings zu den Glockenblumengewächsen (Campanulaceae) zählen. Deren Name leitet sich von der Blütenform ab.

 

Vorkommen
Die Heimat der Teufelskralle sind die Savannen des südlichen Afrikas mit Verbreitungsschwerpunkt in Namibia. Versuche, die Pflanze außerhalb dieser Region zu kultivieren sind fehlgeschlagen.

 

Merkmale
Die mehrjährige Staude mit kriechenden Trieben ist durch gegenständige, tief gelappte, distelähnliche Blätter gekennzeichnet. Eine Anpassung an trockene Standorte stellt die bis 1 m tief in den Boden eindringende Pfahlwurzel dar, die Wurzelknollen bildet. Die  rund 7 cm langen, glockenförmigen Blüten sind violett gefärbt. Zum Zwecke der Tierverbreitung bilden die rund 6 cm großen Früchte hakenartigen Anhänge aus, die an Felltieren gut hängen bleiben.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdroge sind die geschnittenen und getrockneten Wurzeln (Harpagophyti radix) sowie die Wurzelknollen (Harpagophyti tubera).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Wirkstoffe der Teufelskralle besitzen eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung. Dazu zählen Triterpene, Phenylpropanoide, Zimtsäure, Chlorogensäure, Flavonoide und Bitterstoffe. Die wichtigste Verbindung ist jedoch das  Harpagosid. Weiterhin beinhaltet die Teufelskralle ungesättigte Fettsäuren, durch deren längerfristiger regelmäßige Einnahme eine positive Wirkung auf den Stoffwechsel entsteht.

 

Anwendung
Die Knollen können bis zu 600 Gramm wiegen und werden nach der Trocknung zu Pulver vermahlen, das sich im Anschluss zu Kapseln oder Salben weiter verarbeiten lässt. In diesen 3 Formen sind die Medikamente hierzulande erhältlich.

In der alternativen Therapie findet die Teufelskralle hauptsächlich zur Behandlung rheumatischer Beschwerden sowie Verschleißerscheinungen in den Gelenken Anwendung. Verschiedene wissenschaftliche Studien haben nämlich erwiesen, dass die Entstehung und der Verlauf dieser Erkrankungen mit der individuellen Ernährung und der Funktionsfähigkeit des Stoffwechsels in einem wichtigen Zusammenhang stehen.

Die bereits benannten Wirkstoffe sorgen für Veränderungen in der Eiweißumwandlung und verhindern die Übersäuerung der Gelenke, die wiederum für den vorzeitigen Knorpelabbau und den Knochenabbau sorgen. Wenngleich sich die chronischen Gelenkerkrankungen bisher nicht vollständig heilen lassen, spüren die Betroffenen häufig eine deutliche Linderung der Beschwerden.

Gleichzeitig können konventionelle Medikamente aus der Schulmedizin eingespart werden, die langfristig starke Nebenwirkungen auslösen können.

Allerdings dauert es einige Wochen, bis die innerlich verwendeten Präparate wirken. Der Stoffwechsel benötigt eine gewisse Zeit, bis er sich umstellt. Besonders effektiv wirken die Präparate, wenn gleichzeitig eine Ernährungsumstellung auf basische Lebensmittel vorgenommen wird. Schwangere sowie Menschen mit Magen-Darm-Problemen sollten allerdings auf die Anwendung verzichten oder zuvor den behandelnden Arzt fragen.

Salben, die als Inhaltsstoff die Teufelskralle enthalten, dienen der äußeren Anwendung. Bei Verspannungen können Massagen einen lindernden Effekt bringen. Auf überwärmte Gelenke sowie in Entzündungsstadien dürfen die betroffenen Bereiche jedoch nicht massiert werden, da es ansonsten zu einer weiteren Reizung des Gewebes sowie zur Verschlimmerung des gesundheitlichen Zustandes kommt. Die Angaben des Herstellers zur Dosierung sollten eingehalten werden.

 

Homöopathie
Homöopathische Präparate von Harpagophytum werden meist in den  Potenzen D6 und D12 bei Gicht, Arthrose, Rheuma und Rückenleiden sowie bei  Verdauungs-Problemen verwendet.

 

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Dieser Beitrag wurde im April 2021 erstellt und am 09.09.2021 letztmalig aktualisiert.

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